„Christus kam nur bis Eboli“

Das ist der Titel eines 1945 erschienenen autobiographischen Romans des italienischen Arztes und Schriftstellers Carlo Levi. Der Ort Eboli befindet sich im Süden Italiens, am Rande des sogenannten Mezzogiorno, einer in den Augen Levis buchstäblich gottverlassenen Zone Italiens.
Carlo Levi wurde dorthin, genauer in das Bergdorf Aliano in der Basilicata, 1935/36 als Gegner der italienischen Faschisten aus seiner Heimatstadt Turin verbannt. Als Arzt hat er den Dorfbewohner*innen helfen können, als Schriftsteller hat er ihre äußerst beschwerlichen Lebensbedingungen, zu denen er „Hagel, Erdrutsche, Trockenheit, Malaria und …. den Staat“ zählte, registriert und zehn Jahre später zum in Rede stehenden Roman verarbeitet.
Als der Roman 1945 erschien, war seine Wirkung enorm. Carlo Levi hat Italien als erster die archaisch-katastrophalen Zustände im Mezzogiorno vor Augen geführt. Im Fall von Matera, der späteren Kulturhauptstadt Europas (2019), haben seine Ausführungen („In diesen schwarzen Höhlen mit Wänden aus Erde sah ich Betten, elenden Hausrat und hingeworfene Lumpen. Auf dem Boden lagen Hunde, Schafe, Ziegen und Schweine. Ich habe noch nie ein solches Bild des Elends erblickt.“) in den fünfziger Jahren unter Ministerpräsident De Gasperi zu nachhaltigen Renovierungs- und Restrukturierungsarbeiten geführt.
Der Mezzogiorno ist immer noch eine unterentwickelte Region Italiens.
Die Bibliothek hält den vorgestellten Roman im italienischen Original und in deutscher Übersetzung vor.

Dr. Franziska Wein

 

Volltexte und Bibliotheksbestände in Web of Science

In der Datenbank “Web of Science“ gibt es für viele Datensätze Hinweise wie „Full text at publisher“ oder „Free Full Text from Publisher”. Dahinter verbirgt sich der Link zum frei verfügbaren, elektronischen Volltext. Über 13 Millionen Open-Access-Volltexte sind in Web of Science auf diese Weise direkt verlinkt.

Zusätzlich gibt es neben diesem Hinweis einen Button „UB Erfurt >>“, mit dem eine Verfügbarkeitsrecherche für den Bestand der UB Erfurt angestoßen werden kann. Das bedeutet, dass automatisch und direkt aus der Datenbank heraus geprüft wird, ob eine gesuchte Publikation im Bestand der Bibliothek vorhanden ist – gedruckt oder elektronisch. Die UB Erfurt verwendet dazu den Dienst „ReDi-Links“. Er erspart vor allem die erneute Eingabe von Suchbegriffen im Bibliothekskatalog / Discovery.

Verdeutlicht werden soll das an einem Beispiel:

  1. Suchen und Aufrufen eines Treffers
    https://www.webofscience.com/wos/woscc/full-record/WOS:000178701800003
  2. Den Linkresolver nutzen
    Ein Klick auf den grünen Button „UB Erfurt >>“ führt zu einer Übersicht, in der aufgelistet ist, ob es für die UB Erfurt einen elektronischen Volltext oder Treffer im Bibliothekskatalog / Discovery bzw. im Fernleihkatalog GVK gibt. Man kann den jeweiligen Links folgen. Im Beispiel hat das System einen elektronischen Volltext gefunden:
  3. Zum Volltext
    Per Klick gelangt man direkt zum gesuchten Artikel – vom Campus der Universität Erfurt oder von außerhalb via VPN oder Shibboleth für Universitätsangehörige.
    Weitere Informationen:

Katja Freudenberg

Handschrift der Bibliotheca Amploniana im Stadtmuseum

Im Stadtmuseum Erfurt werden seit 2024 regelmäßig Handschriften der berühmten Bibliotheca Amploniana der Öffentlichkeit vorgestellt.

Im aktuell ausgestellten Codex des 13. Jahrhunderts, Dep. Erf., CA 2° 31 (Digitalisat in der Digitalen Historischen Bibliothek Erfurt/Gotha), sind in den nächsten sechs Wochen die Blätter 128 verso (linke Seite) und 129 recto (rechte Seite) aufgeschlagen.

Besonders sehenswert ist die kunstvolle Initiale „C“: In feinster Miniatur-Malerei wird passend zum Text „De caelo et mundo“ („Über den Himmel und die Erde“) illustriert, wie ein Lehrer seinen Schülern Himmel und Erde erklärt.
Schauen Sie sich die kostbare Pergamenthandschrift gerne im Original an:
„Haus zum Stockfisch“, Johannesstraße 169
Dienstag bis Sonntag 10.00 bis 18.00 Uhr.

Dr. Katrin Ott, Leiterin des Bereichs Sondersammlungen der Universitätsbibliothek Erfurt

Gelehrtenbibliothek Edward Shils

Vor 30 Jahren verstarb am 23. Januar 1995 in Chicago der amerikanische Soziologe Edward Shils. Als einer der wichtigen Übersetzer der Arbeiten Max Webers machte er diesen auch in den USA bekannt.

Bereits 1995 konnte die Universitätsbibliothek Erfurt die 16.000 Werke umfassende private Gelehrtenbibliothek von Edward Shils erwerben und damit einen wichtigen Grundstein in ihrer eigenen Gründungs- und Aufbauphase legen.

Weitere Informationen zur Bibliothek Edward Shils finden sich auf unserer Webseite, auf den Seiten seiner früheren Wirkungsstätte in Chicago und bei Wikipedia.

 

Sabine Ziebarth

Gute Vorsätze?

Ein neues Jahr hat begonnen. Wir wünschen Ihnen für 2025 Gesundheit, Zuversicht und gutes Gelingen für all Ihre Pläne.

Damit das Umsetzen der Vorhaben vielleicht leichter fällt, möchten wir Ihnen „Die Psychologie des Schweinehunds“ empfehlen. Auf dieses E-Book können sie überall auf dem Campus und von außerhalb des Campus per VPN und Shibboleth zugreifen.

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Weihnachtliche Grüße

Mit dem letzten Blogbeitrag im zu Ende gehenden Jahr bedanken wir uns herzlich bei allen, die die Veröffentlichungen im Blog der Bibliothek gern und regelmäßig gelesen haben. Es waren knapp 60 Beiträge, die sich mit der Bibliothek und ihren Angeboten, neuen Entwicklungen und Hintergründen beschäftigt haben. Wir freuen uns auf neue spannende Themen, die wir im nächsten Jahr wieder mit Ihnen teilen möchten.

Bis dahin wünschen wir Ihnen ein frohes Weihnachtsfest, erholsame Feiertage und alles Gute für ein friedliches Jahr 2025. Oder, wie man es vielleicht zurzeit auch in anderen Sprachen auf dem Campus hören kann: „Feliz Navidad!“, „Joyeux Noel!“ und „Merry Christmas and a Happy New Year!“

Quelle des Bildes: Sammelhandschrift zur Astronomie. Universitätsbibliothek Erfurt. Handschriften der Amploniana, Signatur: UB Erfurt, Dep. Erf., CA 8° 84. https://dhb.thulb.uni-jena.de/rsc/viewer/ufb_derivate_00018965/CA-8-00084_0178.tif (Link zum Bild in der Digitalen Bibliothek Thüringen)