Kunst im Treppenhaus: Telefonbuch (in Farben)

Die farbenfrohe Gestaltung im internen Treppenhaus der Universitätsbibliothek ist ein Blickfang, aber möglicherweise noch nicht vielen bekannt. Dieser Blogbeitrag soll ihr die volle Aufmerksamkeit widmen.

Ausgangspunkt war die Ausstellung „The Ironic Turn. Kanadische Kunst der Gegenwart“ in der Kunsthalle Erfurt im Sommer 2003, die unter anderem Werke des Künstlers Garry Neill Kennedy (1935-2021) zeigte. Kennedy wollte auf künstlerische Weise die beiden Partnerstädte Erfurt und Shawnee in eine Beziehung setzen. Dies gelang ihm mit der Verwendung und bildhaften Darstellung von Namen aus den Telefonbüchern beider Städte, die einen farbbasierten Namen tragen, z.B. Braun (Brown), Weiss (White) oder Schwarz (Black).
Als Hintergrund für die einfarbigen Gemälde verwandte er zwei Farben, die für beide Städte historisch und bis heute große Bedeutung haben: für Erfurt das Waidblau und für Shawnee ein bestimmtes Rot.

Für Erfurt gibt es 39 Gemälde, d.h. 39 Farbnamen von insgesamt etwa 800 Einwohnern in Erfurt. Das größte ist 164 cm lang und repräsentiert den Farbnamen Braun (115 Namenseinträge). Es gibt auch Farbnamen, die nur ein einziges Mal im Telefonbuch auftauchten, z.B. Braunroth und Golde. Sie werden durch Leinwände mit 15 cm Seitenlänge dargestellt.
Die Hauptquelle für das Aufspüren der Namen war für den Künstler die Suchfunktion von www.infospace.com.

Der Universität wurde die Präsentation für Erfurt freundlicherweise nach Beendigung der Ausstellung überlassen, und Kennedy selbst hat sie im Treppenhaus der Universitätsbibliothek neu arrangiert.

Katja Freudenberg

Erdgeschoss
1. Etage

 

2. Etage
Untergeschoss

 

Die Bibliothek jetzt auch in 3D

Dank großzügiger Unterstützung durch unsere Hochschulkommunikation kann man die Universitätsbibliothek jetzt auch virtuell in einem interaktiven 360°- Modell besuchen. In einem 3D-Rundgang durch die öffentlichen Bereiche können Sie schon einmal einen Eindruck des Lesesaals, unserer Servicebereiche und Arbeitsräume sowie erste Infos zu unseren Dienstleistungen bekommen.

Wir freuen uns, wenn Ihnen die Bibliothek gefällt und Sie uns vor Ort zu unseren Öffnungszeiten besuchen.

Thanks to generous support from our University Communications Department, you can now visit the University Library in an interactive 360° model. On this 3D-tour of the public areas you can get an impression of the reading room, our service areas and study-rooms and first information about our services.

We hope to see you some time in the library during our opening hours. 

 

UB Erfurt vom 17. bis 21. August wegen Bauarbeiten geschlossen

Nachdem im letzten Jahr – bei laufendem Betrieb – alle Freihandbestände der UB mit RFID-Etiketten ausgestattet wurden, steht in diesem Sommer der zweite Teil der Umrüstung auf die neue Technik zur Sicherung und Verbuchung der Medienbestände an. In diesem Zusammenhang wird nicht nur der Durchgang zum Lesebereich sowie der Selbstverbuchungsbereich umgebaut, sondern aus bisher zwei Theken im Eingangsbereich eine einzige, erweiterte Informations- und Ausleihtheke gemacht.

Auch die aktuellen Bauarbeiten finden größtenteils bei laufendem Betrieb statt. Aufgrund von Fußbodenarbeiten werden aber zentrale Bereiche und Laufwege im Foyer für eine Woche nicht zugänglich sein. Die Bibliothek muss deshalb vom 17. bis 21. August 2020 geschlossen bleiben. Wir bitten um Verständnis. Die Leihfristen ausgeliehener Medien werden entsprechend angepasst, Mahnungen werden ausgesetzt.

Die UB Erfurt sieht verändert aus

Wenn die Universitätsbibliothek am 4. Mai ihre Türen wieder für Besucher öffnet, zeigt sich ein ungewohntes Bild. Nicht nur, weil die Lese- und Arbeitsplätze abgesperrt sind, die Wegeführung mit Pfeilen beschildert und an vielen Stellen Abstandsstreifen auf dem Boden markiert wurden, sondern auch wegen einer größeren Umbaumaßnahme im Foyer, die wie geplant im April begonnen hat.

Nachdem im letzten Jahr alle Freihandbestände der UB mit RFID-Etiketten ausgestattet wurden, folgt in diesem Sommersemester der zweite Teil der Umrüstung auf die neue Technik zur Sicherung und Verbuchung der Medienbestände. In diesem Zusammenhang wird nicht nur der Durchgang zum Lesebereich sowie der Selbstverbuchungsbereich umgebaut, sondern aus bisher zwei Theken im Eingangsbereich eine einzige, erweiterte Informations- und Ausleihtheke gemacht.

Der Baustellenbereich ist daher schon jetzt weiträumig abgesperrt und der Weg zum Lesesaal führt in den nächsten Monaten durch die Lehrbuchsammlung… Sie werden sehen!

Für alle Unbequemlichkeiten, die aus der – nicht ganz so geplanten – Kombination aus Baustelle und Corona-Schutzmaßnahmen entstehen, bitten wir um Verständnis.

 

Genau hingeschaut im Bibliotheksgebäude: Kunst am Bau

Sie sind ein Blickfang in der Bibliothek und beeindrucken immer wieder: die roten Rohre, die wie schwerelos in der Luft zu schweben scheinen. Sie lassen Raum für Interpretation und sind das Werk von Dietrich Förster, einem deutschen Künstler, der sich seit 1990 schwerpunktmäßig der Kunst im öffentlichen Raum mit Skulpturen und Installationen widmet.

Im Jahr 2000 wurden die insgesamt 100 Aluminium-Rohre (Ø 8 x 240 cm) mit roter Pulverbeschichtung an nichtrostenden Stahlseilen in der Bibliothek aufgehängt. Sie sind in Form eines Würfels angebracht, von dem einzelne Rohre in verschiedene Richtungen abweichen.

Dietrich Förster selbst gibt eine Interpretationshilfe, indem er sagt: „Wissenschaftlicher Fortschritt ist nur möglich, wenn es gelingt, das Fundament aus gesetzmäßig erfassbarer Ordnung zu verlassen, um in einer Art kreativem Höhenflug in noch unbekanntes Terrain vorzustoßen.“

Genau hingeschaut im Bibliotheksgebäude

Jedes Mal, wenn man an einer Glaswand innerhalb der Bibliothek vorbeigeht (z.B. an der Lehrbuchsammlung oder Mediothek), könnte man sie sehen und lesen: die rundum laufende Inschrift.

Es handelt sich übrigens um einen vom Bauordnungsamt als Durchlaufschutz geforderten durchlaufenden Streifen.

Doch was verbirgt sich hinter der Buchstabenfolge?
Es sind lateinische Verse von Notker Balbulus aus dem 9. Jahrhundert:
„Quid prodest temet studiis librorum
tam brevis vitae morulas dicasse
corpus ac fractum macerasse tantum,
si nihil audes?”

Übersetzt bedeutet das:
„Was nützt es, dass du die kurze Zeit deines Lebens dem Studium der Bücher gewidmet und deinen kraftlosen Körper so sehr geschwächt hast, wenn Du nichts wagst?“

Die Idee zu diesem Spruch kam übrigens von einem Bibliothekar …
Mehr zur Architektur des Gebäudes auf unserer Homepage.