Wartungswoche in der UB Erfurt

Vom 16. bis zum 22. September 2024 bleibt die UB für die Benutzung geschlossen.

In dieser Woche werden zahlreiche Bau- und Wartungsarbeiten ausgeführt. Auch das Café Hilge muss leider geschlossen bleiben.

Per E-Mail sind wir wie gewohnt für Sie erreichbar.

Wegen eines Upgrades wird das Bibliothekssystem am Montag 16.9. vormittags nicht erreichbar sein.

Wir freuen uns auf Ihren Besuch vor und nach der Schließwoche – oder rund um die Uhr digital im Netz.

The University Library will be closed for use from 16 to 22 September 2024.

Numerous construction and maintenance works will be carried out during this week. Unfortunately, Café Hilge must also remain closed.

You can reach us by e-mail as usual.

Due to an upgrade, the library system will not be available on Monday 16 September in the morning.

We look forward to your visit before and after the closing week – or digitally online around the clock.

Translated with DeepL.com (free version)

 

Auf in das neue Schuljahr

Die Spannung steigt, sobald ein neues Schuljahr vor den SchülerInnen liegt: andere LehrerInnen, neue Fächer, evtl. wird auch eine weiterführende Schule besucht. Besonders aufregend wird es aber für die ABC-Schützen. Lesen- und Schreibenlernen von Buchstaben und Zahlen stehen neben z.B. Heimat- und Sachkunde, Musik und Sport auf dem Stundenplan. Im Schulrucksack sind neben Etui, Hausaufgabenheft und Farbkasten auch Fibel und Rechenbuch.
Eine Fülle an Schulbüchern befindet sich im Bestand der Universitätsbibliothek, auch das ein oder andere Lehrbuch aus vergangenen Jahrhunderten. Als Beispiel dafür soll die sogenannte Hahnenfibel vorgestellt werden.


Zum Lesenlernen benutzte man in Deutschland beispielsweise Fibeln wie diese Hahnenfibel, (Signatur: 40-02095) die eine preiswerte Alternative zu den umfangreicheren und besser ausgestatteten Leselernbüchern für den wohlhabenden Nachwuchs waren. Das wahrscheinlich erste Exemplar erschien um 1570. Sie hatten 16 Seiten (= 8 Blatt), waren ohne Titelblatt und bis auf den titelgebenden Hahn meist ohne Bilder, geschützt von einfachem Karton im handlichen Oktavformat. Das Alphabet auf dem Titelblatt wurde häufig in Rot- und Schwarzdruck abgebildet und der erste Buchstabe wurde als Schmuckinitiale dargestellt.
Der Begriff Hahnenfibel rührt vom Hahnenbild auf der letzten Seite her, welches sich vermutlich aus einer Druckermarke entwickelt hat; dabei steht der Hahn nicht mit den Lesetexten im Zusammenhang, er dient als mahnender Zeitwächter, der zum pünktlichen Schulbeginn riet oder einen anderen Sinnspruch vortrug.
Gelernt wurde nach der Buchstabiermethode (a – be – ce – de – e …), es folgte das Lesen der Silben und anschließend das wiederholte Lesen der Texte.
Wer jetzt kindgerechte Texte erwartet, wird überrascht sein. Die übliche Reihenfolge sah wie folgt aus: zuerst gibt es eine Buchstabentafel, anschließend getrennt aufgeführt die Vokale und Konsonanten mit einer Silbentafel auf der Rückseite.

Leselerntexte sind das „Vater unser“, die „Zehn Gebote“ und das „Glaubensbekenntnis“, gefolgt von bspw. Sakramenten, Gebeten und Segen. In unserer Hahnenfibel sind auch noch Ziffern als Zahlen und ausgeschrieben aufgeführt.

Die Auswahl dieser Lesestoffe mag uns befremdlich erscheinen, entsprach aber der Vorstellung, dass das Lesenlernen mit „guten“ gottgefälligen Texten – auch wenn schwer verständlich – zu einer guten christlichen Gesinnung führen wird.

Lateinlehrbuch LA 8° 101

Verschiedene Rechenbücher oder z.B. Lehrbücher für Lateinunterricht aus dem 16. bis ins 19 Jahrhundert sind ebenfalls im Bestand der Historischen Sammlungen der UB Erfurt. Man achte auf die zahlreichen Notizen in der wohl häufig und intensiv genutzten lateinischen Grammatik!

Andrea Langner

Sommer

Es ist Sommer! Prüfungszeit und Zeit der Abschlussarbeiten. Sie brauchen eine Pause vom Schreiben, Lernen, sich Konzentrieren? Haben Sie schon einmal bemerkt, wie viel Grün unsere Bibliothek umgibt? Bei einem Blick aus dem Fenster oder mit ein paar Schritten vor die Bibliothek können Sie ein wenig entspannen und mit neuem Elan an Ihre Vorhaben gehen.

Wir wünschen Ihnen erholsame, entspannende, erlebnisreiche Semesterferien.

Ihre Bibliothek

Bibliothek Johannes Bechert

 

Vor 30 Jahren verstarb am 14. Juli 1994 im Alter von nur 62 Jahren der Sprachwissenschaftler und Philologe Johannes Bechert. Bechert wirkte in München, Bonn und Bremen in einer für die Sprachwissenschaft in Deutschland bewegten Zeit.

Bereits 1994 konnte die Universitätsbibliothek Erfurt die knapp 6000 Bände umfassende private Bibliothek Becherts erwerben und damit einen wichtigen Grundstein in ihrer eigenen Gründungs- und Aufbauphase legen.

Weitere Informationen zur Bibliothek Johannes Bechert finden sich auf unserer Webseite.

Sabine Ziebarth

Wortschatz Bibliothek. Heute: Faksimile

Ein Faksimile ist die originalgetreue Reproduktion eines Werks oder von dessen Teilen – in Größe, Farbe und mit allen Materialbesonderheiten, Unregelmäßigkeiten und Gebrauchsspuren. So kann man grobe Fasern im Papier, Randnotizen der ehemaligen Inhaber, Insektenfraß und Verschmutzungen entdecken, aber auch ein unbenutzt wirkendes Buch in den Händen halten.

Lange Zeit waren die aufwendig und in limitierter Anzahl hergestellten Faksimileausgaben die einzige Möglichkeit, der Forschung Handschriften und Alte Drucke zur Verfügung zu stellen. Heute werden sie zunehmend von Digitalisaten abgelöst. Trotzdem üben Faksimiles auf Buchliebhaber eine große Anziehungskraft aus, und es ist faszinierend, sich anhand eines Faksimiles in vergangene Zeiten und vielleicht in die ehemaligen Nutzer zu versetzen.

Astronomicum Caesareum, Faksimile mit Gebrauchsspuren nach der Ausgabe von 1540
Rechenbuch von Adam Ries, Faksimile der Ausgabe von 1574, mit Notizen verschiedener Nutzer versehen

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Valentina Tischer

 

Das Grundgesetz hat heute Geburtstag

Die aus gegebenem Anlass von der Deutschen Post herausgegebene Jubiläumsbriefmarke bildet das „Grundgesetz“ (immerhin) als Buch to go  ab. Diese saloppe Form des Gedenkens unterscheidet sich wesentlich von der Erinnerung, welche die Deutsche Post zum runden Geburtstag der Verfassung der Bundesrepublik 25 Jahre vorher gepflegt hat:

Die Briefmarke war zur Feier des Tages in einen Block eingebunden und gab Artikel 1 des Grundgesetzes wieder. Die Artikel 1 bis 19 sind den Grundrechten gewidmet und von Änderungen kategorisch ausgenommen. Ansonsten ist das Grundgesetz seit Bestehen vielfach ergänzt und modifiziert worden – mit Zweidrittelmehrheit des Bundestags und des Bundesrats. Das Grundgesetz gehört zu den am häufigsten angefassten Verfassungstexten weltweit. Davon zeugen die in mehreren Auflagen veröffentlichten Grundgesetzkommentare, die in der Bibliothek unter der Notation PL 374 zu finden sind.

Franziska Wein