Am 10. Mai vor 90 Jahren: Bücherverbrennung

Am 10. Mai 1933 verbrannten die Nationalsozialisten in zahlreichen deutschen Universitätsstädten auf öffentlichen Plätzen tausende Bücher aus öffentlichen und privaten Bibliotheken. Es handelte sich um die Werke von über 300 unerwünschten Autoren, darunter viele jüdische Schriftsteller.

Für den Berliner Bebelplatz (bekannt als Opernplatz, damals Kaiser-Franz-Joseph-Platz) wurde 1995 vom israelischen Künstler Micha Ullman ein Denkmal als Erinnerung geschaf-fen: ein unterirdischer etwa 5 m tiefer Raum mit leeren Bücherregalen, in die genau 20.000 Bände passen – die Anzahl der vor 90 Jahren an diesem Ort verbrannten Bücher. Man kann ihn nicht betreten, aber durch eine in den Platz eingelassene Glasplatte betrachten. Die Internetseite der Stadt Berlin zeigt Fotos von damals und heute (Bilder 6 -12).
Damit Sie sich die Menge vorstellen können, ein Vergleich: 20.000 Bücher füllen etwa 55 Doppelregale / 666 Regalmeter in unserer UB.

Neben der Glasplatte kann man lesen, wofür dieses Denkmal steht:
Das war ein Vorspiel nur,
dort
wo man Bücher verbrennt,
verbrennt man am Ende auch Menschen.
(Heinrich Heine 1820)
In der Mitte dieses Platzes verbrannten am 10. Mai 1933 nationalsozialistische Studenten die Werke hunderter freier Schriftsteller, Publizisten, Philosophen und Wissenschaftler.

In der folgenden Zeit fanden Bücherverbrennungen in vielen weiteren Städten statt, in Erfurt am 29.06.1933. Die Ereignisse in Thüringen kann man hier nachlesen.

Marion Herzberg

Kunst im Treppenhaus: Telefonbuch (in Farben)

Die farbenfrohe Gestaltung im internen Treppenhaus der Universitätsbibliothek ist ein Blickfang, aber möglicherweise noch nicht vielen bekannt. Dieser Blogbeitrag soll ihr die volle Aufmerksamkeit widmen.

Ausgangspunkt war die Ausstellung „The Ironic Turn. Kanadische Kunst der Gegenwart“ in der Kunsthalle Erfurt im Sommer 2003, die unter anderem Werke des Künstlers Garry Neill Kennedy (1935-2021) zeigte. Kennedy wollte auf künstlerische Weise die beiden Partnerstädte Erfurt und Shawnee in eine Beziehung setzen. Dies gelang ihm mit der Verwendung und bildhaften Darstellung von Namen aus den Telefonbüchern beider Städte, die einen farbbasierten Namen tragen, z.B. Braun (Brown), Weiss (White) oder Schwarz (Black).
Als Hintergrund für die einfarbigen Gemälde verwandte er zwei Farben, die für beide Städte historisch und bis heute große Bedeutung haben: für Erfurt das Waidblau und für Shawnee ein bestimmtes Rot.

Für Erfurt gibt es 39 Gemälde, d.h. 39 Farbnamen von insgesamt etwa 800 Einwohnern in Erfurt. Das größte ist 164 cm lang und repräsentiert den Farbnamen Braun (115 Namenseinträge). Es gibt auch Farbnamen, die nur ein einziges Mal im Telefonbuch auftauchten, z.B. Braunroth und Golde. Sie werden durch Leinwände mit 15 cm Seitenlänge dargestellt.
Die Hauptquelle für das Aufspüren der Namen war für den Künstler die Suchfunktion von www.infospace.com.

Der Universität wurde die Präsentation für Erfurt freundlicherweise nach Beendigung der Ausstellung überlassen, und Kennedy selbst hat sie im Treppenhaus der Universitätsbibliothek neu arrangiert.

Katja Freudenberg

Erdgeschoss
1. Etage

 

2. Etage
Untergeschoss

 

Hochschulinfotag am 06. Mai und Schnuppertage vom 08. bis 12. Mai

Zum Hochschulinfotag der Universität Erfurt und Fachhochschule Erfurt am 06. Mai 2023 können Interessierte auch die Universitätsbibliothek und ihre Serviceangebote kennenlernen. Die Informationstheke der Bibliothek ist von 10.00 bis 14.00 Uhr besetzt. Fachkundiges Personal steht für Fragen und Informationen rund um die Bibliothek zur Verfügung.
Sie können die Bibliothek in dieser Zeit auf eigene Faust oder bei Rundgängen besichtigen:

  • 11.00 Uhr und 13.00 Uhr
    (Treffpunkt Informationstheke im Foyer)

 

Zu den Schnuppertagen der Universität vom 8. bis 12. Mai beteiligt sich die Universitätsbibliothek Erfurt mit Bibliotheksrundgängen, bei denen Sie das Haus und die wichtigsten Dienstleistungen der Bibliothek kennenlernen können.

Die Rundgänge finden täglich um 9.00 Uhr statt, Treffpunkt ist die Informationstheke im Foyer der Bibliothek.

Wir wünschen Ihnen informative Tage mit vielen interessanten Eindrücken.

Englischsprachige Frauenliteratur des 18. und 19. Jahrhunderts

Kennen Sie die irische Schriftstellerin Maria Edgeworth oder suchen Sie den Text eines historischen Romans von Jane Porter?

Zahlreiche Werke weniger bekannter Autorinnen aus dem anglo-irischen Sprachraum finden Sie als elektronischen Volltext in der Datenbank English Language Womens Literature of the 18th and 19th Centuries.

In dieser Sammlung sind vor allem Romane und Kurzgeschichten, aber auch Dramen, Lyrik sowie einige Sammelwerke, Reiseliteratur und Kinderbücher enthalten, die aus den Beständen der Fürstlichen Bibliothek Corvey stammen. Dabei handelt es sich um die vollständigste Sammlung englischsprachiger Frauenliteratur der Romantik.

Bei den Texten handelt es sich um digital verbesserte Faksimileseiten der historischen Buchseiten und ferner Bookmarks zu den relevanten Teilen eines Werkes. Alle Titel und Autorinnen sind vollständig im Online-Katalog der Universitätsbibliothek recherchierbar. Ein Zugriff auf die im Rahmen einer DFG-Nationallizenz geförderte Datenbank ist ferner über das Datenbank-Infosystem (DBIS) möglich.

 

Sabine Ziebarth

Self-study materials

Apart from the information about our services on our English websites we have compiled compact online self-study materials on how to use the library and searching for literature. Find quick information on various topics of using the library in our video tutorials and on our virtual library tour.There are also self-study courses on literature search in English and German on Moodle. For a very detailed course on how to find literature and academic writing in English we recommend an open access self-study course compiled by Göttingen State and University Library.

If you have any questions please don’t hesitate to contact us in person at our information desks during service hours or send us an e-mail: information.ub@uni-erfurt.de.

Alle Angebote gibt es natürlich auch auf Deutsch.

Sabine Ziebarth

 

„Thüringer Allgemeine“ online lesen

Was steht in der heutigen Lokalzeitung? Oder: letzte Woche soll es dort einen interessanten Artikel zum Thema xy gegeben haben. Den würde ich gerne lesen. Kein Problem – das ist online in der Bibliothek möglich (und für Universitätsange-hörige über VPN oder Shibboleth auch von zuhause aus).

Starten Sie im Suchportal Discovery mit dem Suchbegriff „thüringer allgemeine erfurt“ und wählen Sie den Eintrag für das e-journal und den Button „online | Press-reader.com“. Sie werden dann direkt zur passenden Seite des Zeitungsportals Pressreader geleitet.

Dort kann man den gewünschten Tag auswählen und verschiedene weitere Einstellungen vornehmen. Auch ist es möglich, z.B. die Such-, Vorlese- oder Druckfunktion zu nutzen.

Übrigens: Dieses Portal bietet Zugang zu den aktuellen Ausgaben der letzten 60 oder 90 Tage von über 7.000 internationalen, nationalen und regionalen Tageszeitungen sowie Magazinen – aus 120 Ländern in 60 Sprachen.

Marion Herzberg