„Künslichtes Schreiben“

Anlässlich des 550. Todestages von Johannes Gutenberg zeigt die Universitätsbibliothek Erfurt vom 24. Mai bis 5. Juli 2018 eine repräsentative Auswahl an Wiegendrucken. Dabei handelt es sich um Frühdrucke aus der Zeit zwischen 1455 und 1500.

Die Bücher stammen aus der Bibliotheca Amploniana und ehemaligen Erfurter Klosterbibliotheken und sind als Depositum Eigentum der Stadt Erfurt. Mit der Erfindung des Johannes Gutenberg, gewissermaßen einem Schreiben auf „künstliche Art“, nämlich mit beweglichen metallenen Lettern, entwickelte sich die große Medienrevolution von der Handschrift zum gedruckten Buch bereits in der Mitte des 15. Jahrhunderts.
Ausstellungsraum der UB, 2. OG, Öffnungszeit: Montag – Freitag, 9.00 – 17.00 Uhr

Abbildung: Der Büchernarr
Aus: Sebastian Brant: Das Narrenschiff, Dep. Erf. I. 8° 00098(02)

Dem Osterhasen auf der Spur…

Für die versteckten Eier am Ostersonntag sorgt hierzulande der Osterhase – in manchen Gegenden Deutschlands früher auch der Storch oder Fuchs.
Schon im Mittelalter wird das Ei mit dem christlichen Osterfest in Verbindung gebracht, wobei die Aufgabe des Hasen als Eierbringer zum ersten Mal im Werk von Georg Franck von Franckenau „De ovis paschalibus – von Oster-Eyern“ (erschienen 1682 in Heidelberg) geschildert wird. Der Osterhase versteckt die Eier, damit die Kinder im Grünen zur Freude der Erwachsenen die Ostereier suchen.
Dieser alte Druck liegt uns leider nicht im Altbestand der UB Erfurt vor, kann aber z.B. im Original in der Herzogin Anna Amalia Bibliothek – Klassik Stiftung Weimar gelesen oder als Digitalisat im Volltext angesehen werden.
Zum Trost gibt es Hasen-Abbildungen aus der Handschrift CA. 2° 27 (oben) und aus dem bekannten Werk von Konrad Gessner “Historiae Animalium Lib.I. de Quadrupedibus uiuiparis. …“, 13-Nz. 2° 601d (1).
Eine erfolgreiche Eiersuche und ein frohes Osterfest!

Geschichten aus 1.000 Jahren: Ausgewählte Handschriften und Drucke aus der Bibliotheca Amploniana

Mit ausgewählten alten Drucken und Handschriften werden Mitarbeiter der Sondersammlung der Universitätsbibliothek die spätmittelalterliche Büchersammlung des Gelehrten und Büchersammlers Amplonius Rating de Berka, die Bibliotheca Amploniana, zur Langen Nacht der Wissenschaften  vorstellen. Aber auch Bücher aus anderen Sammlungen, z.B. Klosterbibliotheken oder den Sammlungen bekannter Persönlichkeiten, werden zu sehen und zu lesen sein!
Die Präsentation erfolgt in der Sondersammlung der UB Erfurt im 2. OG, Einlass ist um 19 und 20.30 Uhr.
Mehr Informationen im Programm Lange Nacht der Wissenschaften in Erfurt

Martin Luther, der „katholische“ Bettelmönch

Die Universitätsbibliothek Erfurt beteiligt sich mit insgesamt 28 Exponaten an der Ausstellung „Barfuß ins Himmelreich?“.  Die Schau im Rahmen des 500jährigen Reformationsjubiläums 2017 findet im Stadtmuseum Erfurt sowie an drei weiteren Standorten statt. Vom 18. Mai bis 12. November werden neben zahlreichen Dokumenten und Kunstschätzen auch Handschriften und historische Drucke aus der Bibliotheca Amploniana sowie aus Beständen ehemaliger Erfurter Klosterbibliotheken, die heute in das Depositum Erfurt in der Universitätsbibliothek gehören, präsentiert.

Augustinus und die “Zwei-Reiche-Lehre”.
UB Erfurt, Dep. Erf. I. 4° 48 (1); aus der Bibliothek des “katholischen” Augustiner-Eremitenklosters Erfurt

Besonders interessant sind – neben Handschriften des Erfurter Mystikers Meister Eckhart, mit dessen Texten auch Luther Bekanntschaft gemacht hatte – die Inkunabeln und historischen Drucke, die aus dem Heimatkloster Martin Luthers, dem alten Augustiner-Eremitenkloster Erfurt und dem im 17. Jahrhundert wieder gegründeten „katholischen“ Augustinerkloster an der Wigbertikirche stammen.

Weitere Informationen zur Sonderausstellung “Barfuss ins Himmelreich? Martin Luther und die Bettelorden in Erfurt”

Praktikum in der Bibliotheca Amploniana

Anne Groke, Studentin der Universität Erfurt, absolvierte von September bis Dezember 2016 im Rahmen ihres Masterstudiums der Samm­lungsbezogenen Wissens- und Kulturgeschichte ein Praktikum in der Sondersammlung der UB Erfurt. Den Schwerpunkt ihres Praktikumsprojekts bildeten dabei die Inkunabeln aus der Augustinerbibliothek – Bestände aus dem Erfurter Augustiner-Eremiten-Kloster, welches 1822 im Zuge des Säkularisierungsprozesses aufgelöst wurde. Im Verlauf des Praktikums hat Frau Groke die Provenienzen der Inkunabeln revidiert, was mit viel Gespür für Details und aufwändiger Ermittlungsarbeit verbunden war. Bei der Revision wurden u.a. auch Besitzvermerke anderer ehemaliger Eigentümer auf­ge­nommen, Kurzbeschreibungen zum Buch­schmuck erstellt und – wenn möglich – die jeweilige Buch­binderwerkstatt ausfindig gemacht. Für die Masterstudentin bot das Praktikum nach eigener Aussage eine hervorragende Möglichkeit, die theoretisch vermittelten Inhalte in der Praxis anzuwenden und das Wissen zu vertiefen und zu ergänzen.

Zum ausführlichen Praktikumsbericht auf der Website der Bibliotheca Amploniana.