Mit Discovery nach Citavi exportieren

Will man mehrere Titel auf einen Schlag in das Literaturverwaltungsprogramm Citavi exportieren, ist das für viele Datenbanken, Kataloge und auch für unser Suchportal Discovery kein Problem.
Wie funktioniert es konkret im Suchportal Discovery?
Man legt sich zunächst alle betreffenden Titel in einer Merkliste ab (durch Klick auf „Merkliste“ in der ausführlichen Anzeige des Titels). In der Merkliste gibt es einen Button „Export“. Beim Klick auf diesen Button erscheint ein Menüfenster – wählen Sie das Format „Citavi“ aus. Mit einem nochmaligen Klick auf „Export“ wird im Hintergrund eine Datei im Download-Ordner abgespeichert. Von dort kann die Datei per „Drag and Drop“ in die Kurztitelliste des bereits geöffneten Citavi-Projekts geschoben werden. Die bibliografischen Daten aller ausgewählten Werke erscheinen anschließend als neue Titel in Ihrem Projekt.

Zum Lernangebot der UB: Einführung in die Literaturverwaltung mit Citavi
Nächster Termin: 18. März um 14.30 Uhr im Vortragsraum der Bibliothek (mit Anmeldung)

Blick hinter die Kulissen – Bücherspenden

In loser Folge stellen wir im „Lesezeichen“ Bibliotheks-Mitarbeiter und deren Arbeitsbereiche vor, die normalerweise hinter den Kulissen verborgen bleiben – heute ein Gespräch mit Dietlinde Schmalfuß-Plicht, die unter anderem für die Bücher zuständig ist, die kostenlos ins Haus kommen.

Aus welchen Quellen bekommt die Bibliothek kostenlose Bücher?
Da sind zunächst einmal die Pflichtexemplare von Dissertationen zu nennen: Wer an der Universität Erfurt promoviert, muss entsprechend der Prüfungsordnung mehrere Exemplare seiner Dissertation an die Bibliothek übergeben.
Weitere Publikationen treffen bei uns im Rahmen des Schriftentauschs mit anderen Bibliotheken und Institutionen ein.
Und dann sind da noch die privaten Schenkungen, die von großen Nachlässen bis zu einzelnen Büchern reichen.

Wie ist der Weg eines Buches, das in der Bibliothek, z.B. an der Information als Geschenk abgegeben wird?
Ist der äußere Zustand eines Buches bibliotheksgeeignet, wird geprüft, ob der Titel schon im Bibliotheksbestand vorhanden ist. Falls dies zutrifft, wird das Geschenk nicht eingearbeitet. Ansonsten geht der Band in den zuständigen Fachbereich zur Entscheidung. Wenn diese positiv ausfällt, durchläuft das Geschenk den auch für gekaufte Bücher üblichen Geschäftsgang.
Wenn wir das Geschenk nicht einarbeiten, wünschen wir uns, dass die Schenker die Bücher zurücknehmen. Bei anonymen Schenkungen sind wir leider manchmal dazu gezwungen, die Bücher zu entsorgen.

Welche Kriterien werden angewandt um zu entscheiden, welche Geschenke die Bibliothek annimmt?
Die Bücher müssen inhaltlich zum Profil der Bibliothek passen, das dem Profil der Universität entspricht. So können wir zum Beispiel keine medizinische Literatur annehmen.
Aktualität ist ein weiteres Merkmal: veraltete Auflagen von Nachschlagewerken oder Gesetzeskommentaren kommen beispielsweise nicht in Frage.
Außerdem müssen wir Rücksicht auf die Platzkapazitäten im Lesesaal bzw. Magazin nehmen.

Wie verhält man sich idealerweise, wenn man der UB Bücher schenken möchte?
Am besten vorher schriftlich anfragen und eine Liste der Titel mitschicken, die Verfasser, Titel, Verlag und Erscheinungsjahr enthält. Dann kann eventuell direkt entschieden werden, ohne dass das Buch zuerst zu uns gebracht werden muss.

Haben Sie Tipps, was man sonst noch mit zu Hause nicht mehr benötigten Büchern tun kann?
Im Internet gibt es viele Ankaufsportale, die auch gebrauchte Bücher annehmen. Die Plattform Bonavendi beispielsweise vergleicht verschiedene Anbieter. Wer seine Bücher direkt an Interessenten verkaufen will, kann dies z.B. bei Booklooker tun.

Gibt es noch andere Mitarbeiter, die Sie bei dieser Aufgabe unterstützen?
Wenn es sich bei den Geschenken um Zeitschriften handelt, ist meine Kollegin Marion Herzberg zuständig. Wir sind beide unter der E-Mail-Adresse tausch.ub@uni-erfurt.de erreichbar.

Vielen Dank für das Gespräch

 

Bislang nur in der UB Erfurt – jetzt auch im WWW

Die Universitätsbibliothek Erfurt besitzt etwa 5.000 deutsche Drucke des 16. Jahrhunderts, überwiegend Bände aus dem Besitz der Landeshauptstadt Erfurt, die seit 2001 als Depositum an der UB aufbewahrt werden. Da einige deutsche Bibliotheken bereits in den 1990er Jahren begannen, ihre historischen Bestände zu digitalisieren und im Internet zugänglich zu machen, enthält das Verzeichnis der im deutschen Sprachbereich erschienenen deutschen Drucke des 16. Jahrhunderts (VD16) zu den meisten dieser Werke bereits einen Link zu einem Digitalisat. Bei etwa 900 Ausgaben aus dem 16. Jahrhundert ist das aber noch nicht der Fall – viele von ihnen existieren nur mehr in einem einzigen Exemplar, das sich in der Universitätsbibliothek Erfurt befindet.

Um diese einzigartigen Werke zugänglich zu machen, wurden in den letzten Monaten an der Universitätsbibliothek Erfurt die meisten bisher noch nirgends digital vorliegenden Bände bis zum Erscheinungsjahr 1530, insgesamt 58 Drucke, digitalisiert. Sie sind jetzt über die Digitale Historische Bibliothek Erfurt/Gotha abrufbar und werden in Kürze auch im VD16 erscheinen.

Dabei handelt es sich um eine bunte Mischung von Texten, von denen hier einige vorgestellt werden sollen.
Zuerst kommt ein dünnes Heftchen, von den ursprünglich 8 Blättern fehlt das erste, ein vollständiges Exemplar ist aber offenbar nirgends mehr erhalten. Es handelt sich hier um eine Fibel, also um ein Buch zum Lesenlernen: am Anfang ist jede Silbe eigens gedruckt, und ein Schrägstrich markiert den Beginn eines neuen Worts. Wie üblich, wurde das Erlernen der Schrift mit dem Erlernen der wichtigsten Texte des christlichen Glaubens verbunden: auf dem verlorenen ersten Blatt stand wohl zuerst das ABC, gefolgt vom Vater Unser und Gegrüßet seist du Maria. Dessen Ende erscheint oben auf der jetzt ersten Seite, gefolgt vom Glaubensbekenntnis mit Erläuterungen. Solche Fibeln waren natürlich in großer Zahl entstanden – doch wurden sie in den meisten Fällen nicht als ‚bibliothekswürdig‘ erachtet, so dass sie heute sehr selten sind.

Ähnlich selten wurde die reiche volkssprachliche Ratgeberliteratur gesammelt, die sich an Personen wandte, die zwar Lesen und Schreiben, aber kein Latein konnten. Die Bibliothek besitzt hier einige wenige Drucke, so ein Handbuch der Rossarznei (aus Tierschutzgründen wird davon abgeraten, diese Rosskuren tatsächlich auszuprobieren) oder eine Sammlung von Bauernregeln, von der die UB Erfurt offenbar das einzige Exemplar besitzt.

Zahlreiche andere Werke gehören dagegen in das Umfeld der Universität – etwa diese in Erfurt gedruckte, ebenfalls nur mehr hier vorhandene, Ausgabe einer Rede Ciceros, die mit anderen dünnen Bänden zusammengebunden ist und noch einen schönen originalen Einband besitzt.
In der Blütezeit der Universität um das Jahr 1500 bestand besonderes Interesse an der neulateinischen Dichtung der Humanisten, so dass viele sehr seltene Ausgaben aus dieser Zeit vertreten sind: diese Lebensbeschreibung des Heiligen Dionysius Areopagita in klassischen Versen ist noch mit schönen Buchmalereien versehen.

Dieser Band lenkt schon zur letzten Gruppe von Büchern, die hier vorgestellt werden sollen, nämlich religiöse Literatur. Dazu gehört das wohl schönste Werk, das digitalisiert werden konnte, das Hallische Heiltumsbuch, das den Reliquienschatz Albrechts von Brandenburg in seiner Hofkirche in Halle zeigte – nur wenige Jahre später wurden diese Reliquiare von der nun protestantischen Obrigkeit eingeschmolzen.

Ein Zeugnis der Erfurter Reformation ist das einzige bekannte Exemplar einer Erfurter Ausgabe der Bannbulle gegen Luther. Da die Stadt sich damals bereits der neuen Lehre zugewandt hatte, gab der Drucker zum Selbstschutz an, der Band sei in Rom gedruckt worden – doch wurde er als Hersteller erkannt (was keine Kunst war, da das Titelblatt seine Druckermarke, also sein Firmenzeichen, zeigt) und seine Werkstatt von Studenten geplündert.

Auch von Drucken, die nach 1530 entstanden waren, besitzt die Bibliothek mehrere hundert Exemplare, die nur hier vorhanden sind; es ist zu hoffen, dass die Universität Erfurt weiterhin die Digitalisierung dieser einmaligen kulturellen Zeugnisse vorantreibt.

Verkürzte Öffnungszeiten in der Semesterpause

Während der vorlesungsfreien Zeit gelten in der UB vom 2. März bis 9. April verkürzte Öffnungszeiten. Die Bibliothek öffnet während dieser Zeit Montag bis Freitag erst um 9 Uhr, am Wochenende ist nur samstags geöffnet. Die Servicezeiten der Ausleihe und der Information sind ebenfalls verkürzt.

Montag bis Freitag     9 – 22 Uhr
Ausleihe                      10 – 16 Uhr
Information                  10 – 17 Uhr
Sonderlesesaal             9 – 17 Uhr
Samstag                     10 – 16 Uhr

Das Ausleihen von Medien über die Selbstverbuchungsanlage sowie die Rückgabe von Medien sind während der gesamten Öffnungszeit möglich.

 

 

 

 

 

Cover: Verlag Ripperger & Kremers

Signatur in der UB : EC 5410 M989 G323

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