Während der Prüfungszeit sonntags verlängerte Öffnungszeiten

An vier Sonntagen im Januar und Februar  – am 23.01., 30.01., 06.02. und 13.02. – ist die Bibliothek 10 Uhr bis 18 Uhr geöffnet. Reservieren Sie sich Ihren Wunsch-Arbeitsplatz über das Buchungssystem UB-Platz.
Wir freuen uns, die erweiterte Wochenendöffnung während der Prüfungszeit wieder anbieten zu können, und wünschen Ihnen viel Erfolg für Ihre Prüfungen und Abschlussarbeiten.

Zu den Öffnungszeiten der UB Erfurt

On four Sundays in January and February – Jan. 23, Jan. 30, Feb. 6 and Feb. 13 – the library will be open 10 a.m. to 6 p.m.. Reserve your desired workstation via the UB-Platz booking system.

Serverumstellung: ein kurzer Blick hinter die Kulissen

Am 18. Januar 2022 findet, für die Nutzer:innen der UB Erfurt hoffentlich weitestgehend unbemerkt, eine wichtige Umstellung der IT-Infrastruktur statt: der zentrale Server des Gemeinsamen Bibliotheksverbundes (GBV), der das lokale Bibliothekssystem bedient, wird auf modernere Hard- und Software umgestellt. Während der Umstellung werden die angebotenen Dienste wie der Bibliothekskatalog (OPAC und Discovery), das Ausleihsystem, die Selbstverbuchungsautomaten sowie die intern genutzten Systeme für Erwerbung und Katalogisierung mehrere Stunden lang nicht verfügbar sein. Wir gehen davon aus, dass die Umstellung zur Mittagszeit abgeschlossen sein wird (siehe auch unseren früheren Blog-Eintrag).

Erforderlich wurde die Umstellung für alle am Verbund beteiligten Bibliotheken, weil der bisherige Server auf dem Betriebssystem Solaris basiert, dessen Entwicklung 2018 eingestellt wurde. Die Weiterverwendung von Solaris würde langfristig nicht nur Sicherheitsprobleme aufwerfen, sondern auch die Beschaffung kompatibler Hardware ökonomisch unvertretbar machen. Deshalb wurde in der Verbundzentrale des GBV eine Umstellung auf das etablierte Betriebssystem Linux und ein Umzug auf moderne, erweiterbare Hardware beschlossen. Die Umstellung soll in den kommenden Monaten nach und nach für alle am GBV beteiligten Bibliotheken aus acht Bundesländern erfolgen.

Die UB Erfurt bildet zusammen mit der Forschungsbibliothek Gotha und den Bibliotheken der Fachhochschulen Erfurt und Nordhausen einen Lokalsystem-Knoten im GBV. Dieser ist der erste Knoten, der die Umstellung abschließt. In einer intensiven Testphase haben wir gemeinsam mit dem URMZ und dem GBV seit vergangenem Herbst die Umstellung vorbereitet. Dabei wurden auf einem separaten Linux-Testsystem alle Funktionen der genannten Systeme – einschließlich unzähliger im Hintergrund laufender Routinen – übertragen, sorgfältig getestet und gegebenenfalls angepasst. Zur Stunde bereitet die Verbundzentrale das neue Linux-Produktionssystem vor, um es am 18. Januar morgens mit den vorhandenen Katalog-, Ausleih- und Erwerbungsdatenbanken zu verknüpfen und alle Schnittstellen zu den oben genannten Systemen zu aktivieren.

Wenn alles nach Plan funktioniert, stehen am 18. Januar ab ca. 12 Uhr alle Funktionen in gewohnter Weise wieder zur Verfügung.

Foto: lewing@isc.tamu.edu Larry Ewing and <a href="https://en.wikipedia.org/wiki/GIMP">The GIMP</a>Foto: Tux, der Linux-Pinguin. Urheber: Larry Ewing and The GIMP

Die Articella-Handschriften der Amploniana und ihre ‘französische‘ Herkunft

Bereits im letzten Blogbeitrag vom 17.11.2021 habe ich das Konvolut der Articella-Handschriften vorgestellt. Heute möchte ich daran anknüpfen und zeigen, welche Rückschlüsse und Interpretationsmöglichkeiten sich aus dem Konvolut für die Sammlungsgeschichte der Amploniana ziehen lassen.
Es ist sehr bemerkenswert, dass sieben der neun Articella-Kodizes der Sammlung aus dem südfranzösischen Raum stammen und nur je ein Exemplar aus Italien bzw. Paris. Das ist umso erstaunlicher, da in jener Zeit des 13. Jahrhunderts mit Salerno, Bologna und Padua vor allem italienische Städte in der medizinischen Lehre führend waren und die medizinische Fakultät in Bologna ihren Lehrplan sogar an der Articella ausgerichtet hatte. Im französischen Raum stach wiederum nur das im Süden gelegene Montpellier mit seiner 1220 gegründeten medizinischen Schule hervor, die 1289 in eine Universität umgewandelt wurde.
Doch wie kam es dazu, dass vor allem Articella-Handschriften aus Montpellier ihren Weg in die Amploniana fanden? Hierfür ist die Erforschung der Objektgeschichte hilfreich, mit der sich das aktuelle DFG-Projekt befasst. So lassen sich in den meisten dieser Handschriften Spuren finden, die eine Zwischenstation in Paris nahelegen.

Abb. 1: CA 2° 285 fol. Vorblatt IV r: Magister Johannes Chareton est un bon homme

Das reicht von der Nennung eines ausschließlich in Paris und Umgebung belegten Professors im Einband [Abb. 1] über einen Preisvermerk mit einer ausschließlich in Nordfrankreich gebräuchlichen Währung [Abb. 2] bis hin zu einer Kommentarhand, die sich einem gewissen Henricus Maltmyngher de Berka zuordnen lässt.

Abb. 2: CA 2° 264 fol. 237v: Radierter Preisvermerk, mit Quarzlampe zu erkennen: Libras Parisiensis, was auf den Livre Parisis als nordfranzösische Rechnungsmünze verweist, vgl. Kroha, Großes Lexikon der Numismatik, s.v. Livre.

Und genau dieser Henricus könnte auch der Schlüssel für dieses Herkunftsrätsel sein: Er war zunächst als Schreiber für Amplonius tätig, nahm schließlich 1394 unter dem Rektorat des Amplonius in Erfurt sein Studium auf und führte dies unter dessen Rektorat in Köln weiter fort. Im Jahr 1401 wechselte Henricus dann für einige Jahre an die Universität Paris und war dort unter anderem Prokurator für die englisch-deutsche Nation. Da er in der Handschrift CA 4° 319 das Haus als Amplonius als seine Arche, seinen geborgenen Rückzugsort, bezeichnet und auch einige Bücher der Amploniana nachweislich aus dem Vorbesitz des Henricus stammen, scheint er über die Jahre ein sehr enges Verhältnis zu seinem Förderer Amplonius gepflegt zu haben. Es wäre daher durchaus denkbar, dass eben jener Henricus für Amplonius und seine beabsichtigte Stiftung die Anwesenheit in Paris nutzte, hochwertige Articella-Handschriften als kleine Lehrbuchsammlung für Amplonius anzukaufen. Möglich wäre auch, dass Amplonius nach dem frühen Tod des Henricus dessen Bibliothek übernahm und dort eben aus der Pariser Zeit neben einigen anderen Kodizes auch diese Articella-Bände übernahm.
Bliebe abschließend noch zu klären, weshalb so viele Handschriften von Montpellier nach Paris kamen: In der zweiten Hälfte des 14. Jahrhunderts wurde Montpellier immer wieder von verheerenden Seuchen heimgesucht, sodass sich die Bevölkerungszahl in dieser Zeit um ein Drittel reduzierte. Diese wiederkehrenden Epidemien sorgten für einen Abwanderung fachkundiger Personen nach Paris, die auf diesem Wege auch zahlreiche medizinische Schriften mit nach Paris nahmen und so auch für Amplonius und sein Umfeld zugänglich machten.

Autor: Sven-Philipp Brandt

Spätere Öffnung der UB am 18. Januar und eingeschränkte Katalogfunktionen

Am Dienstag, den 18.01.2022 öffnet die Universitätsbibliothek erst 12 Uhr.

Aufgrund einer umfangreichen Serverumstellung des Bibliothekssystems ist das Bestellen und Verlängern im Online-Katalog und in Discovery ab 17.01., 22 Uhr vorübergehend nicht möglich. Alle Ausleihfunktionen werden am Vormittag des 18.01. wieder in Betrieb genommen und sollen ab 12 Uhr wie gewohnt verfügbar sein.

On Tuesday, 18.01.2022, the University Library will not open until 12 noon.
Due to an extensive server changeover of the library system, ordering and renewing in the online catalogue and in Discovery is temporarily not possible from 17.01. from 10 p.m. All lending functions will be put back into operation on the morning of 18.01. and should be available as usual from 12 noon.

Bibliothekseinführungen im Januar

Sie sind neu an der Universität und hatten noch keine Zeit, sich mit den Angeboten der Bibliothek zu beschäftigen? Im Januar bieten wir weitere Einführungen mit Informationen zur Nutzung, Ausstattung und zu den Serviceangeboten der Bibliothek an.

Die Einführungen finden im Vortragsraum der Bibliothek statt, die Teilnehmerzahl ist auf 9 Personen begrenzt. Eine Anmeldung über Moodle ist erforderlich. Bitte beachten Sie auch die jeweils geltenden Corona-FAQ.

Sie finden keinen passenden Termin? Besuchen Sie alternativ den virtuellen Kurs „Bibliotheksbasics“ oder die Hinweise auf der Webseite für Erstsemester.

Wenn Weihnachten ist…

Wir wünschen Ihnen ein frohes und besinnliches Weihnachtsfest und alles Gute für ein gesundes und glückliches Jahr 2022.

Ihre Universitätsbibliothek

Signatur in der UB Erfurt: BS 7190 G599 (Lesesaal, 2. OG)