Blick hinter die Kulissen – Hochschulbibliographie

In loser Folge stellen wir im „Lesezeichen“ Bibliotheks-Mitarbeiter*innen und deren Arbeitsbereiche vor, die normalerweise hinter den Kulissen verborgen bleiben – heute im Gespräch mit Martina Schlütter aus dem Team Hochschulbibliographie.

Was ist eigentlich eine Hochschulbibliographie?
Ein Dokumentationssystem für Publikationen einer Hochschule, hier also unserer Uni. Es dient der Erfassung, Präsentation und Dokumentation der Publikationsleistung aller Hochschulangehörigen und ist damit eine Art Schaufenster der Universität.

Welche Art von Publikationen findet man darin?

Früher waren es nur Monographien, Aufsätze und Rezensionen. Durch die fort-schreitende Entwicklung v.a. von digitalen Medien kommen neue Formen dazu, z.B. Blogbeiträge, Podcasts, Interviews und Poster.

Wo findet man die Hochschulbibliographie?

Sie ist als Suchsystem – ähnlich dem OPAC – in die Homepage der Bibliothek integriert.

Seit wann gibt es die Hochschulbibliographie und was ist für die Zukunft geplant?

In ihrer jetzigen Form gibt es sie seit 2007 und erfasst rückwirkend bis zum Jahr 1994 zur Zeit etwa 8000 Publikationen.

Im Lauf des nächsten Jahres wird die Hochschulbibliographie neu aufgestellt an den Start gehen. Im Hintergrund laufen thüringenweit die Vorbereitungen dazu. Das Projekt befindet sich aktuell in der Testphase. Bei uns in der UB gehören außer mir noch Manuela Dremel, Dr. Thomas Schneider und Luise Wenzel zum Projektteam.

Was verbirgt sich dahinter?

Das Publikationsmanagementsystem „Thüringer Universitätsbibliographie“ des Kooperationsverbundes der Thüringer Hochschulbibliotheken wird vom Land Thüringen im Rahmen der Thüringer Digitalisierungsstrategie gefördert. Gegenüber den bisher vor Ort erstellten Bibliographien bietet dieses System neue Möglich-keiten. Es dient u.a. dazu das Publikationsaufkommen der Wissenschaftler*innen landesweit quantitativ zu erfassen und das Open-Access-Monitoring zu erleichtern. Für Autoren wird es möglich sein, sich eigene Publikationslisten erstellen zu lassen.

Woher bekommen Sie die Informationen zu den Publikationen?

Da gibt es verschiedene Wege. Alle Hochschulangehörigen sind aufgerufen, uns ihre Veröffentlichungen zu melden. Das geht ganz einfach durch eine E-Mail an hochschulbibliographie.ub@uni-erfurt.de. Andere Publikationen „entdecken“ wir bei unserer täglichen Arbeit, wenn wir Medien erwerben und katalogisieren oder geförderte Open-Access-Veröffentlichungen bearbeiten. Sobald die neue Thüringer Universitätsbibliographie an den Start gegangen ist, können Autoren ihre Titel direkt über die Seite der neuen Universitätsbibliographie einreichen. Auch wird es dann möglich sein, Daten über automatische Importe aus externen Datenquellen in die Datenbank einzufügen.

Was ist Ihr Wunsch für die Zukunft?

Es sollte selbstverständlich werden, dass die Publizierenden ihre Veröffentlichungen an die Hochschul-/Universitätsbibliographie melden. Da ist im Moment noch Luft nach oben.

Vielen Dank für das Gespräch.

Marion Herzberg

 

Lange Nacht der Wissenschaften am 23. Juni 2023

Wir freuen uns auf die Lange Nacht der Wissenschaften am 23. Juni in Erfurt, bei der sich auch die Universitätsbibliothek von 18.00 Uhr bis 22.00 Uhr mit einem vielseitigen Programm beteiligt:

ab 18:00 Uhr Das fehlende Buch: ein Rätselrundgang durch die Universitätsbibliothek
Ort: Start im Foyer
Der Hausgeist Amplonius hat wieder mal ein Buch versteckt. Helft mit, es wiederzufinden, und löst dabei Rätsel und Aufgaben. Für Kinder, Erwachsene, Familien
18:00 Uhr
19:00 Uhr
20:00 Uhr
Führung: Universitätsbibliothek unterirdisch
Ort: Treffpunkt im Foyer
Spannende Einblicke in die Technikräume der Universitätsbibliothek – Führung mit Dipl.-Ing. (FH) Stefan Doogs, Universität Erfurt (max. 20 Personen pro Führung)
18:30 Uhr
20:00 Uhr
Führung: Universitätsbibliothek backstage
Ort: Treffpunkt im Foyer
Wie arbeitet die Bibliothek „hinter den Kulissen“, wie werden Medien transportiert, gelagert, gescannt, bereitgestellt?
Führung mit Mitarbeiter:innen der Universitätsbibliothek Erfurt
19:30 Uhr Vortrag und Präsentation: Von Erfurt über Ankara nach Harvard – die ungewöhnliche Karriere der Islamwissenschaftlerin Annemarie Schimmel (1922-2003)
Ort: Gruppenarbeitsraum 6, 2. OG
Einblicke in Leben und Werk einer bedeutenden Vermittlerin zwischen Orient und Okzident
Prof. Dr. Katharina Waldner und Ayse Yasar, M.A., Universität Erfurt
18:00 bis 21:00 Uhr Präsentation historischer Bestände in der Sondersammlung
Ort: Sonderlesesaal, 2. OG
An ausgewählten Handschriften und Drucken werden Besonderheiten der spätmittelalterlichen Büchersammlung Bibliotheca Amploniana gezeigt.
Mitarbeiter:innen der Sondersammlung der Universitätsbibliothek Erfurt
21:00 Uhr Kurzvortrag: Digitalisierung von Handschriften der Bibliotheca Amploniana
Ort: Vortragsraum, EG
Wie digitalisiert man mittelalterliche Handschriften und was ist ein „Grazer Buchtisch“?
Dr. Katrin Ott, Universitätsbibliothek Erfurt

Zugleich bleibt die Bibliothek bis 22 Uhr zum Lesen und Arbeiten geöffnet. Es ist jedoch mit erhöhtem Besucherandrang und einer ungewohnten Geräuschkulisse zu rechnen. Wir bitten dafür um Verständnis.

Welttag der Ozeane – Literatur und mehr

Zum heutigen Welttag der Ozeane möchten wir nicht nur positiv auf die baldige Sommerpause blicken, sondern auch auf unsere Bücher zum Thema Meer und Ozeanologie aber auch Meeresverschmutzung und Umweltschutz in der Bibliothek aufmerksam machen.

Unser Spektrum zum Thema ist vielfältig. Diese beiden Titel lassen sich wunderbar zur Unterrichtsvorbereitung zum Thema nutzen.

Für eine umfangreichere Recherche bieten sich diesen beiden E-Books an.

Natürlich gibt es nicht nur problematische Entwicklungen, sondern auch ozeanische Wunder und Schifffahrtsgeschichte.

Und was wäre die Schifffahrt ohne Seekarten… Die virtuelle Ausstellung »Karten Wissen Meer. Globalisierung vom Wasser aus« zeigt u.a. Karten aus der Sammlung Perthes der Forschungsbibliothek Gotha.

Raritäten 2: Autograph von Otfried Preußler

Die Kinderbuchklassiker des Autors Otfried Preußler (1923 – 2013) wie „Die kleine Hexe“, „Das kleine Gespenst“, „Der Räuber Hotzenplotz“ oder „Krabat““ kennen viele von Ihnen und sind wahrscheinlich damit aufgewachsen. Diese finden Sie selbstverständlich auch in der Bibliothek und können sie ausleihen. Ein ganz besonderes Exemplar zählt aber ebenfalls zu unserem Bestand: das Buch „Ich bin ein Geschichtenerzähler“ enthält einen Autographen von Otfried Preußler, also einen von ihm eigenhändig ins Buch eingetragenen Text. Dieser wurde bei der Einarbeitung des Titels zufällig entdeckt. Eine echte Rarität!

Der Autograph

 

 

 

 

 

Eintrag im OPAC; Signatur 60-00184

Valentina Tischer

Wortschatz Bibliothek: Verbrauchsliteratur

Google kennt das Wort nicht und bietet stattdessen den Begriff „Gebrauchsliteratur“ an. Auf den ersten Blick ist das nicht hilfreich. Jedoch eignet sich das Begriffspaar Gebrauch / Verbrauch gut zur Erläuterung dessen, was Bibliotheken anbieten und was sie nicht anbieten.

Mit Verbrauchsliteratur werden Medien bezeichnet, die infolge ihrer Nutzung eine Zustandsänderung dergestalt erfahren, dass sie gar nicht mehr, in anderer Form oder in anderem Umfang vorhanden sind. Klassische Verbrauchsmedien sind Spiele oder Tests. Bücher zählen darunter, wenn sie wie Schüler- oder Lehrerhandreichungen über interaktive Bestandteile verfügen, deren Nutzung dann zur beschriebenen Zustandsänderung führt.

Verbrauchsliteratur findet sich nicht in Wissenschaftlichen Bibliotheken, da deren Aufgabe darin besteht, Medien zum unverän-derlichen, nachhaltigen Gebrauch für ihre Nutzer*innen zu erwerben und vorzuhalten. Diese Medien werden im Katalog nachgewiesen und, sollten sie entsprechende Gebrauchsspuren aufweisen, repariert oder ersetzt.

Franziska Wein

 

Bienchen, summ herum – zum Weltbienentag am 20. Mai

Bienenkönigin, LA. 4° 322 (2)

In diesem Jahr mussten wir geduldig auf den Frühling und die ersten Flugversuche der Bienen warten. Mit dem Anstieg der Temperaturen über ca. 12 °C sind auch unsere Honigbienen (Apis mellifera) wieder unterwegs, um Pollen zur Ernährung zu sammeln und eine wichtige Aufgabe für unsere Landwirtschaft zu übernehmen, nämlich die Bestäubung von Blüten. Da Honigbienen – im Gegensatz zu Hummeln und den meisten anderen Wildbienen – blütentreu sind und immer nur eine Blütenpflanzenart anfliegen, solange diese genug Nektar hat, ist das für die Bestäubung dieser Pflanzenart enorm wichtig.

Bienenstöcke im „Hortus sanitatis“, I. 4° 354

Wer sich weiter über die Lebensweise von Honig- und Wildbienen informieren möchte, kann viele lesenswerte Beiträge im Internet finden, z. B. beim NABU, bei Stadtbienen.org  oder Wildbienen.de.

Geräte zur Pflege von Bienen, LA. 4° 322 (1)

Doch schon vor hunderten von Jahren wusste man um den Nutzen und die Wohltaten der Bienen und des Honigs und gab Informationen über ihr Leben und auch  Ratschläge zur Haltung weiter. In einer Inkunabel (I 4° 354) aus dem Jahr 1497 mit dem Titel „Hortus sanitatis …“ gibt es u.a. kolorierte Holzschnitte von Bienen und zwei aus Baumstämmen gefertigten „Bienenstöcken“ mit Einflugloch unten.

In einem Sammelband liegen uns gleich zwei umfangreiche Werke zur Imkerei vor: „Die rechte Bienen Kunst : Aus bewehrter erfahrung zusammen geschrieben …“ , LA. 4° 322 (1), von Caspar Höffler aus dem Jahr 1614 und „M. Johannis Coleri Nützlicher bericht von den Bienen oder Im[m]en …“ von Johann Coler, LA. 4° 322 (2) von 1611.  Auf der Abbildung sehen wir allerhand nützliche Gerätschaften für die Imkerei.

 

Noch einmal haben wir „M. Caspar Höfflers Rechte Bienen-Kunst …“   (40-03119) in unserem Bestand, „vermehret und verbessert“ (1741) durch Pfarrer Christoph Schrot. Im vorliegenden Band hat einer der Vorbesitzer zu den zahlreichen Illustrationen noch seine eigenen Anmerkungen notiert und bemerkenswerte Aussagen unterstrichen.

Wie fange ich ein schwärmendes Bienenvolk ein? 40-03119

 

Sie können gern in den Digitalisaten stöbern oder (noch besser) die Originale mit ihren exemplarbezogenen Besonderheiten im Sonderlesesaal der UB Erfurt anschauen. Dafür gibt es dann ein Fleißbienchen!

Andrea Langner