Subscribe to open

… ist ein aktuelles Geschäftsmodell des Buchhandels und kann umgangssprachlich mit „Abonnement to go Open Access“ umschrieben werden. Im Unterschied zu herkömmlichen Abonnements dient die Gebühr, welche Privatpersonen oder Bibliotheken entrichten, nicht der Finanzierung der Lieferung der einzelnen Hefte einer Zeitschrift an die zahlende Person oder Institution bzw. der Einrichtung eines Zugriffs auf eine elektronische Version der Zeitschrift für die Genannten, sondern der Finanzierung der Veröffentlichung aller Beiträge der Zeitschrift, welche dann Open Access öffentlich verfügbar gemacht werden.

Für Bibliotheken ist Subscribe to open eine verblüffend einfache Begegnung mit der Transformation des wissenschaftlichen Publizierens von der eingeschränkten hin zur uneingeschränkten Verfügbarkeit, da die Bearbeitung eines Subscribe to open-Abonnements nahtlos bis unmerklich in bestehende Geschäftsgänge integriert werden kann. Bisher sind Subscribe to Open-Abonnements noch Ausnahmen im Bibliotheksalltag; mit sogenannten Transformationsverträgen dominieren kompliziertere Formen des Umgangs mit der Transformation. Aber dazu später einmal mehr.

 

Nationallizenzen von außerhalb nutzen

„Nationallizenzen“ sind mittlerweile ein geläufiger Begriff für eine Vielzahl von Datenbanken, digitalen Textsammlungen, elektronischen Zeitschriften und E-Books, die durch die Finanzierung der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG) deutschlandweit für Wissenschaftler, Studierende und wissenschaftlich interessierte Privatpersonen zur Verfügung gestellt werden.

Der Zugang wird auf dem Campus der Universität Erfurt mit all ihren Standorten in Erfurt und Gotha gewährleistet. In dieser Zeit erhalten wir jedoch häufig die Frage nach dem Zugriff auf elektronische Ressourcen von außerhalb des Campus. Für die Nationallizenzen ergeben sich hier verschiedene Möglichkeiten:

Zugang via Shibboleth

Einige Titel, die als Nationallizenz angeboten werden, sind über das Authentifizierungsverfahren Shibboleth von außerhalb erreichbar, z.B. Early English Books Online des Anbieters Proquest. Nach der Authentifizierung als Angehörige/r der Universität Erfurt und dem persönlichen Login erhält man Zugang.  Registrierung als Nationallizenz-Einzelnutzer

Wo der Zugang über Shibboleth nicht möglich ist, können sich Einzelpersonen mit ständigem Wohnsitz in der Bundesrepublik Deutschland persönlich für den Zugriff auf Nationallizenz-Produkte registrieren lassen, z.B. für Americas Historical Newspapers. Die Registrierung erfolgt in mehreren Schritten, die teilweise online im Internet durchgeführt werden, teilweise aber der Schriftform bedürfen und über den Postweg abgewickelt werden. Die Registrierung ist jeweils für ein Jahr gültig und kann verlängert werden.

Weitere Informationen und Erstanmeldung:
http://www.nationallizenzen.de/einzelnutzer-anmeldung

Login für registrierte Einzelnutzer:
https://nl.zugang.nationallizenzen.de/han/2355de5e-7bbe-e699-9544-da90854ee691

Ein weiteres Beispiel, Zugänge zu Nationallizenzen zu erhalten, liefert die ZB MED, Informationszentrum Lebenswissenschaften. Sie erlaubt für eine kleine Auswahl von Nationallizenzen, z.B. für Karger E-Journals, die Nutzung des Fernzugriffs mit einem virtuellen Bibliotheksausweis.
Weitere Informationen: https://www.zbmed.de/recherchieren/e-books-und-e-journals/fernzugriff/

Zur Übersicht der Nationallizenzen in DBIS mit Hinweisen zum Zugang bei der Inhaltsbeschreibung der einzelnen Produkte

 

Presserecherche mit Nexis Uni

Sie benötigen Artikel zu aktuellen Nachrichtenthemen aus verschieden Tageszeitungen, um Standpunkte miteinander vergleichen zu können? Oder sind auf der Suche nach internationalen Pressemeldungen aus dem Bereich Wirtschaft, Politik oder Recht?

Die Datenbank Nexis Uni beinhaltet tagesaktuellen Zugang zu über 17.000 Zeitschriften, Magazinen und Zeitungen aus aller Welt – auf dem Campus der Universität. Über eine Oberfläche können alle Quellen durchsucht werden, ebenso lässt sich gezielt eine Publikation durchsuchen. Das Portal bietet Zugang zu einigen der auflagenstärksten internationalen Zeitungen wie „The New York Times“, „The Times“, „Le Monde“ und „El País“ sowie aus dem D-A-CH-Raum „Der Standard“, „Neue Züricher Zeitung“ und „Die Zeit“. Präsentiert werden die Artikel zwar nicht im Originallayout der Printausgabe, sondern als reine Textfassung, dafür ist diese als PDF speicherbar und im Volltext durchsuchbar.

Weitere Pluspunkte von Nexis Uni sind:

  • Umfangreiche Filtermöglichkeiten, u.a. nach Branchen, Regionen und Quellen
  • Artikel lassen sich per Mail teilen und direkt in Google Drive und One Drive abspeichern
  • Je nach Zeitungstitel ein Archiv ab den frühen 90er Jahren

Die FAZ und die Süddeutsche sind nicht enthalten, doch auch die Archive dieser Zeitungen sind in der Bibliothek verfügbar. Werfen Sie bei Interesse gerne einen Blick in die weiteren Zeitungsdatenbanken der UB Erfurt.

Nationallizenzen: Erweiterung von Angeboten

Die ZBW – Leibniz Informationszentrum Wirtschaft informiert, dass sie mehrere bestehende elektronische Angebote im Rahmen der Verhandlungen zu den Nationallizenzen erweitern konnte. Sie stehen ab sofort deutschlandweit kostenfrei zur Verfügung.
Konkret handelt sich um folgenden Angebote aus den Wirtschaftswissenschaften:
Die Verlinkungen verweisen jeweils zu DBIS, dem Datenbank-Informationssystem der Bibliothek. Es bietet Inhaltsbeschreibungen, Zugangs-URL u.a. zu den jeweiligen Titeln.

Titel Erweiterung des Angebots um:
De Gruyter: Research Now Journals Jahrgang 2021, genereller Zugang für alle Titel ab Online-Verfügbarkeit
EIU Economist Intelligence Unit: Country Reports Archive Jahrgang 2017 (mit DFG-Förderung)
Edward Elgar: eBook Archive Jahrgang 2018 (mit DFG-Förderung)
Elsevier: Handbooks in Economics Series Jahrgänge 2016 – 2021
Emerald: Business, Management and Economics eBook Collection Archive Jahrgang 2018
Emerald: eJournals Premier Archive Jahrgang 2018
The World Bank: eLibrary Archive Jahrgänge 2018, 2019, 2020

Die Einzeltitel der Angebote sind überwiegend im Katalog der Bibliothek (OPAC und Suchportal Discovery) nachgewiesen.

Friedrich Engels zum 200. Geburtstag

Am 28. November vor 200 Jahren wurde der bedeutende Philosoph, Gesellschafts- und Wirtschaftstheoretiker Friedrich Engels in Barmen geboren. Neben seinen bekannten Werken sowie umfangreicher Sekundärliteratur zu ihm, seinen Wegbegleitern und seiner Zeit ermöglicht die Bibliothek den Zugriff auf die Datenbank The Making of the Modern World. Hierbei handelt es sich um eine umfassende Quellenedition ökonomischer Literatur vom 15. bis zum 19. Jahrhundert, die vor allem für die Erforschung der frühen Wirtschafts-, Politik- und Sozialgeschichte von Bedeutung ist. Im Volltext zugänglich sind dabei mehr als 61.000 Bücher aus dieser Zeit sowie zahlreiche Reihen und Zeitschriften. Basis der Datenbank sind die Sammlungen der Goldsmiths‘ Library of Economic Literature sowie der Kress Library of Business and Economics.  

Basiswissen Lizenzen für digitale Medien

Verträge sind bekanntlich einzuhalten. Lizenzen für digitale Medien sind solche Verträge. Sie werden von Bibliotheken mit den Anbietern abgeschlossen. Diese Lizenzverträge müssen nicht nur von denjenigen eingehalten werden, die sie miteinander abschließen, sondern vor allem von denjenigen, für die sie gemacht werden. Deshalb hier in Kurzform das Wichtigste für alle Nutzer*innen digitaler Angebote:

Was ist eine Lizenz?

Lizenz bedeutet Erlaubnis. Lizenzen für digitale Medien sind Schriftstücke, in denen geregelt ist, was Nutzer*innen dieser Medien dürfen und was sie nicht dürfen. Immer erlaubt ist eine Nutzung zu persönlichen, wissenschaftlichen Zwecken; ein absolutes No Go ist die gewerbliche Nutzung.

Die konkrete Ausgestaltung der Lizenzen hinsichtlich des angebotenen Nutzungskomforts ist sehr vielfältig. In aller Regel sind das Durchsuchen des digitalen Inhalts, das Herunterladen oder Ausdrucken mengenmäßig unerheblicher Ausschnitte desselben und natürlich das Zitieren aus demselben gestattet. Der gleichzeitige Zugriff einer unbegrenzten Anzahl von Nutzer*innen, der Zugriff von jedem denkbaren Aufenthaltsort der zugelassenen Nutzer*innen aus, die Analyse und Aufbereitung der Daten zu Forschungszwecken (Text and Data Mining) oder das Herunterladen mengenmäßig unerheblicher Teile in digitale Lernumgebungen werden nicht in allen Fällen gewährt.

Das ist erst einmal unübersichtlich, aber nicht der letzte Stand der Dinge. Das Urheberrechtsgesetz in seiner aktuellen Fassung sorgt hier bis zu einem gewissen Grad für Klarheit und definiert Standards.

Wo das Urheberrecht (ein)greift

Das Urheberrechtsgesetz (UrhG) ist medienneutral und umfasst sowohl gedruckte als auch digitale (und noch weitere) Medienformate. In den §§ 60a, 60c und 60d finden sich klare Aussagen zu den Nutzungsrechten Vervielfältigung, Verbreitung und Schaffung öffentlicher Zugänge – konkret bezogen auf die genannten Zwecke aus den Bereichen Forschung, Lehre und Unterricht.

So dürfen Nutzer*innen selbsttätig 75% eines digitalen Produkts für ihren persönlichen, wissenschaftlichen Gebrauch herunterladen oder ausdrucken, jedoch nur 15% davon bzw. ein Kapitel oder einen Aufsatz daraus mit einzelnen anderen Nutzer*innen teilen. Text and Data Mining wird erlaubt, ist aber zeitlich auf die Dauer des dahinterstehenden wissenschaftlichen Projekts beschränkt. 15% einer digitalen Ressource dürfen sie auch in digitale Lernumgebungen einspeisen, sofern der Zugang zu den einzelnen Lernräumen kontrolliert wird.

Die Bezifferung der in den Lizenzen nicht näher definierten mengenmäßig unerheblichen Teile schafft Klarheit und damit Sicherheit.  Alle Unklarheiten beseitigt das UrhG jedoch nicht. Das hängt damit zusammen, dass die genannten §§ für noch bestehende Lizenzverträge, die vor dem 1.3.2018 geschlossen worden sind, keine Gültigkeit haben. Was nun?

 Resümee – alltagstauglich

Natürlich kann niemand wissen, wann welche Lizenz mit welchem Anbieter abgeschlossen wurde, oder anders herum, ob das Urheberrecht nun greift oder nicht. Wer seine Bibliothek etwa aus Zeitgründen nicht fragen möchte oder kann, ist gut beraten, wenn

  • er oder sie sich an das im Urheberrechtsgesetz definierte Mengengerüst hält: zum Beispiel Weiterleitung von höchstens 15%  einer elektronischen Ressource oder einem Kapitel bzw. Aufsatz daraus an einzelne Kolleg*innen oder Mitarbeiter*innen.
  • er oder sie darauf verzichtet, Originalausschnitte einer elektronischen Ressource in einen digitalen Lernraum einzuspeisen, und stattdessen per Link auf diese Ressource verweist.

Das Patentrezept für Text and Data Mining lautet jedoch auf Nachfrage bei der anbietenden Bibliothek, welche dann in ihren Unterlagen nachsieht und das Go erteilt oder die Anfrage an den Provider weiterleiten muss.