Friedrich Engels zum 200. Geburtstag

Am 28. November vor 200 Jahren wurde der bedeutende Philosoph, Gesellschafts- und Wirtschaftstheoretiker Friedrich Engels in Barmen geboren. Neben seinen bekannten Werken sowie umfangreicher Sekundärliteratur zu ihm, seinen Wegbegleitern und seiner Zeit ermöglicht die Bibliothek den Zugriff auf die Datenbank The Making of the Modern World. Hierbei handelt es sich um eine umfassende Quellenedition ökonomischer Literatur vom 15. bis zum 19. Jahrhundert, die vor allem für die Erforschung der frühen Wirtschafts-, Politik- und Sozialgeschichte von Bedeutung ist. Im Volltext zugänglich sind dabei mehr als 61.000 Bücher aus dieser Zeit sowie zahlreiche Reihen und Zeitschriften. Basis der Datenbank sind die Sammlungen der Goldsmiths’ Library of Economic Literature sowie der Kress Library of Business and Economics.  

Basiswissen Lizenzen für digitale Medien

Verträge sind bekanntlich einzuhalten. Lizenzen für digitale Medien sind solche Verträge. Sie werden von Bibliotheken mit den Anbietern abgeschlossen. Diese Lizenzverträge müssen nicht nur von denjenigen eingehalten werden, die sie miteinander abschließen, sondern vor allem von denjenigen, für die sie gemacht werden. Deshalb hier in Kurzform das Wichtigste für alle Nutzer*innen digitaler Angebote:

Was ist eine Lizenz?

Lizenz bedeutet Erlaubnis. Lizenzen für digitale Medien sind Schriftstücke, in denen geregelt ist, was Nutzer*innen dieser Medien dürfen und was sie nicht dürfen. Immer erlaubt ist eine Nutzung zu persönlichen, wissenschaftlichen Zwecken; ein absolutes No Go ist die gewerbliche Nutzung.

Die konkrete Ausgestaltung der Lizenzen hinsichtlich des angebotenen Nutzungskomforts ist sehr vielfältig. In aller Regel sind das Durchsuchen des digitalen Inhalts, das Herunterladen oder Ausdrucken mengenmäßig unerheblicher Ausschnitte desselben und natürlich das Zitieren aus demselben gestattet. Der gleichzeitige Zugriff einer unbegrenzten Anzahl von Nutzer*innen, der Zugriff von jedem denkbaren Aufenthaltsort der zugelassenen Nutzer*innen aus, die Analyse und Aufbereitung der Daten zu Forschungszwecken (Text and Data Mining) oder das Herunterladen mengenmäßig unerheblicher Teile in digitale Lernumgebungen werden nicht in allen Fällen gewährt.

Das ist erst einmal unübersichtlich, aber nicht der letzte Stand der Dinge. Das Urheberrechtsgesetz in seiner aktuellen Fassung sorgt hier bis zu einem gewissen Grad für Klarheit und definiert Standards.

Wo das Urheberrecht (ein)greift

Das Urheberrechtsgesetz (UrhG) ist medienneutral und umfasst sowohl gedruckte als auch digitale (und noch weitere) Medienformate. In den §§ 60a, 60c und 60d finden sich klare Aussagen zu den Nutzungsrechten Vervielfältigung, Verbreitung und Schaffung öffentlicher Zugänge – konkret bezogen auf die genannten Zwecke aus den Bereichen Forschung, Lehre und Unterricht.

So dürfen Nutzer*innen selbsttätig 75% eines digitalen Produkts für ihren persönlichen, wissenschaftlichen Gebrauch herunterladen oder ausdrucken, jedoch nur 15% davon bzw. ein Kapitel oder einen Aufsatz daraus mit einzelnen anderen Nutzer*innen teilen. Text and Data Mining wird erlaubt, ist aber zeitlich auf die Dauer des dahinterstehenden wissenschaftlichen Projekts beschränkt. 15% einer digitalen Ressource dürfen sie auch in digitale Lernumgebungen einspeisen, sofern der Zugang zu den einzelnen Lernräumen kontrolliert wird.

Die Bezifferung der in den Lizenzen nicht näher definierten mengenmäßig unerheblichen Teile schafft Klarheit und damit Sicherheit.  Alle Unklarheiten beseitigt das UrhG jedoch nicht. Das hängt damit zusammen, dass die genannten §§ für noch bestehende Lizenzverträge, die vor dem 1.3.2018 geschlossen worden sind, keine Gültigkeit haben. Was nun?

 Resümee – alltagstauglich

Natürlich kann niemand wissen, wann welche Lizenz mit welchem Anbieter abgeschlossen wurde, oder anders herum, ob das Urheberrecht nun greift oder nicht. Wer seine Bibliothek etwa aus Zeitgründen nicht fragen möchte oder kann, ist gut beraten, wenn

  • er oder sie sich an das im Urheberrechtsgesetz definierte Mengengerüst hält: zum Beispiel Weiterleitung von höchstens 15%  einer elektronischen Ressource oder einem Kapitel bzw. Aufsatz daraus an einzelne Kolleg*innen oder Mitarbeiter*innen.
  • er oder sie darauf verzichtet, Originalausschnitte einer elektronischen Ressource in einen digitalen Lernraum einzuspeisen, und stattdessen per Link auf diese Ressource verweist.

Das Patentrezept für Text and Data Mining lautet jedoch auf Nachfrage bei der anbietenden Bibliothek, welche dann in ihren Unterlagen nachsieht und das Go erteilt oder die Anfrage an den Provider weiterleiten muss.

“Cosi fan tutte” oder „So machen es alle (Bibliotheken)“

In der Tat, die Pandemiekrise hat Universitäten und Bibliotheken einen Digitalisierungsschub gebracht. Nahezu alle Hochschulbibliotheken haben im Zuge des weitgehend digitalen Sommersemesters 2020 ihre digitalen Inhalte erheblich aufgestockt.

Die Universitätsbibliothek Erfurt hat in diesem Zusammenhang das Paket  utb-studi-e-books neu lizenziert. Es handelt sich um eine Kollektion elektronischer Lehrbücher aus den Geistes- und Sozialwissenschaften in den jeweils aktuellen Auflagen. Hier geht’s zum Content: utb-studi-e-book (Titelliste im OPAC)

Die Universitätsbibliothek Erfurt hat weiterhin zahlreiche E-Books verschiedenster Verlage über die Plattform content-select.com erworben. Zu den Verlagen zählen Beltz, Campus, Kohlhammer, Schaeffer Poeschel, Suhrkamp, transcript, Vandenhoeck & Ruprecht und viele weitere. Schauen Sie einfach in die  Titelliste im OPAC .

Alle neu lizenzierten E-Books sind auch im Fernzugriff / Remote Access verfügbar.

Open Access-Publikationen suchen und finden

Open Access ist der freie Zugang zu wissenschaftlicher Literatur und anderen Materialien im Internet. Freier Zugang bedeutet auch, dass diese Literatur unabhängig von Erwerbungsaktivitäten von Bibliotheken verfügbar ist und in der Regel nur in Auswahl in Bibliothekskatalogen nachgewiesen ist.
Im Online-Katalog der UB Erfurt sowie im Suchportal Discovery sind bereits viele Open-Access-Publikationen nachgewiesen, darunter Titel aus DOAB*, OAPEN* oder  OA-Veröffentlichungen einzelner Verlage wie De Gruyter, Nomos und JSTOR.
Open Access verfügbare Zeitschriften und Datenbanken sind in der EZB und DBIS zu finden („grüne Titel“).
Das Angebot an frei verfügbarer wissenschaftlicher Literatur ist jedoch viel größer. Für die spezifische Recherche nach diesen Publikationen stehen, abseits von Google oder Google Scholar, viele verschiedene Such- (und Find-)werkzeuge zur Verfügung. Eine Auswahl haben wir Ihnen auf einer Webseite der Bibliothek zusammengestellt:

https://www.uni-erfurt.de/bibliothek/suchen-und-finden/e-ressourcen/open-access

Wir wünschen Ihnen viel Vergnügen beim Stöbern nach wissenschaftlicher und frei verfügbarer Literatur!

*
DOAB: Directoy of Open Access Books: Verzeichnet wissenschaftliche qualitätsgeprüfte Open-Access-Bücher
OAPEN: Bietet freien Zugang zu wissenschaftlichen Open-Access-Büchern, vorrangig aus den Geistes- und Sozialwissenschaften

Ein guter Start in die Schule – mit FIS Bildung

Viele kennen und schätzen sie: die FIS Bildung Literaturdatenbank im Fachportal Pädagogik. Für die, die von der Datenbank noch nichts gehört haben, möchten wir sie – pünktlich zum Schulbeginn in Thüringen – kurz vorstellen und für eine Recherche nach fachbezogener Literatur gern empfehlen:

FIS Bildung ist eine frei verfügbare Literaturdatenbank und die umfangreichste bibliografische Datenbank für das Bildungswesen im deutschsprachigen Raum. Sie wird vom Fachinformationssystem Bildung erstellt, vierteljährlich aktualisiert und enthält zurzeit ca. 960.000 Literaturnachweise von Monografien, Aufsätzen in Sammelbänden und Zeitschriftenaufsätzen.

Die Datenbank bietet eine unkomplizierte Suchoberfläche nach verschiedenen Kriterien. Die Suchergebnisse sind übersichtlich dargestellt und häufig mit Abstracts und weiteren Zusatzinformationen zur Erleichterung der inhaltlichen Auswahl versehen. Funktionen wie Merkzettel, Trefferversand an eine E-Mail-Adresse oder Export in Literaturverwaltungsprogramme ergänzen das Angebot.

Über den SFX-Link lässt sich bequem prüfen, ob die jeweilige Quelle in der UB in gedruckter oder elektronischer Form verfügbar ist.

Passend zum Thema Schulstart finden sich u.a. folgende Literaturhinweise mit den Suchbegriffen Schulanfang Grundschule Übergang im Feld Schlagwörter:

  • Brade, Janine (Red.); Dühlmeier, Bernd (Red.): Meine neuen Erstklässler! Wie Sie den Übergang vom Kindergarten in die Schule erfolgreich gestalten können. – In: Grundschule, 48 (2016) 2, S. 6-36
    Signatur in der UB: DA 4312
  • Oldenburg, Ines; Jonker, René: Für einen guten Schulstart. – In: Grundschule, 51 (2019) 6, S. 14-17
    Signatur in der UB: DA 4312
  • Liebers, Kathrin: Schulanfang – passgenau und flexibel. – In: Bellenberg, Gabriele (Hrsg.):  Bildungsübergänge gestalten. Münster u.a.: Waxmann (2013), S. 67-75
    Signatur in der UB: DK 8000 B441

Wir wünschen allen (auch den künftigen) Lehrerinnen und Lehrern, Schülerinnen und Schülern sowie ihren Eltern einen guten Start ins neue Schuljahr!

Elektronische Studienliteratur Philosophie und Ethik

Im Online-Katalog der Bibliothek sowie dem Suchportal Discovery finden Sie seit kurzem ein großes elektronisches Angebot deutschsprachiger Lehr- und Studienliteratur zur Philosophie und Ethik. Das Angebot der in der utb zusammengefassten wissenschaftlichen Verlage aus Deutschland, Österreich und der Schweiz wird laufend um Neuerscheinungen und Neuauflagen ergänzt und erweitert. Alle Titel sind einzeln recherchierbar oder Sie nutzen das Gesamtangebot über das Datenbankverzeichnis DBIS. Angehörige der Universität können alle Titel auch von außerhalb des Campus über Shibboleth nutzen.