Wortschatz Bibliothek: Verbrauchsliteratur

Google kennt das Wort nicht und bietet stattdessen den Begriff „Gebrauchsliteratur“ an. Auf den ersten Blick ist das nicht hilfreich. Jedoch eignet sich das Begriffspaar Gebrauch / Verbrauch gut zur Erläuterung dessen, was Bibliotheken anbieten und was sie nicht anbieten.

Mit Verbrauchsliteratur werden Medien bezeichnet, die infolge ihrer Nutzung eine Zustandsänderung dergestalt erfahren, dass sie gar nicht mehr, in anderer Form oder in anderem Umfang vorhanden sind. Klassische Verbrauchsmedien sind Spiele oder Tests. Bücher zählen darunter, wenn sie wie Schüler- oder Lehrerhandreichungen über interaktive Bestandteile verfügen, deren Nutzung dann zur beschriebenen Zustandsänderung führt.

Verbrauchsliteratur findet sich nicht in Wissenschaftlichen Bibliotheken, da deren Aufgabe darin besteht, Medien zum unverän-derlichen, nachhaltigen Gebrauch für ihre Nutzer*innen zu erwerben und vorzuhalten. Diese Medien werden im Katalog nachgewiesen und, sollten sie entsprechende Gebrauchsspuren aufweisen, repariert oder ersetzt.

Franziska Wein

 

Am 10. Mai vor 90 Jahren: Bücherverbrennung

Am 10. Mai 1933 verbrannten die Nationalsozialisten in zahlreichen deutschen Universitätsstädten auf öffentlichen Plätzen tausende Bücher aus öffentlichen und privaten Bibliotheken. Es handelte sich um die Werke von über 300 unerwünschten Autoren, darunter viele jüdische Schriftsteller.

Für den Berliner Bebelplatz (bekannt als Opernplatz, damals Kaiser-Franz-Joseph-Platz) wurde 1995 vom israelischen Künstler Micha Ullman ein Denkmal als Erinnerung geschaf-fen: ein unterirdischer etwa 5 m tiefer Raum mit leeren Bücherregalen, in die genau 20.000 Bände passen – die Anzahl der vor 90 Jahren an diesem Ort verbrannten Bücher. Man kann ihn nicht betreten, aber durch eine in den Platz eingelassene Glasplatte betrachten. Die Internetseite der Stadt Berlin zeigt Fotos von damals und heute (Bilder 6 -12).
Damit Sie sich die Menge vorstellen können, ein Vergleich: 20.000 Bücher füllen etwa 55 Doppelregale / 666 Regalmeter in unserer UB.

Neben der Glasplatte kann man lesen, wofür dieses Denkmal steht:
Das war ein Vorspiel nur,
dort
wo man Bücher verbrennt,
verbrennt man am Ende auch Menschen.
(Heinrich Heine 1820)
In der Mitte dieses Platzes verbrannten am 10. Mai 1933 nationalsozialistische Studenten die Werke hunderter freier Schriftsteller, Publizisten, Philosophen und Wissenschaftler.

In der folgenden Zeit fanden Bücherverbrennungen in vielen weiteren Städten statt, in Erfurt am 29.06.1933. Die Ereignisse in Thüringen kann man hier nachlesen.

Marion Herzberg

Self-study materials

Apart from the information about our services on our English websites we have compiled compact online self-study materials on how to use the library and searching for literature. Find quick information on various topics of using the library in our video tutorials and on our virtual library tour.There are also self-study courses on literature search in English and German on Moodle. For a very detailed course on how to find literature and academic writing in English we recommend an open access self-study course compiled by Göttingen State and University Library.

If you have any questions please don’t hesitate to contact us in person at our information desks during service hours or send us an e-mail: information.ub@uni-erfurt.de.

Alle Angebote gibt es natürlich auch auf Deutsch.

Sabine Ziebarth

 

Internationaler Kinderbuchtag

An diesem Wochenende, am 2. April, wird der internationale Kinderbuchtag begangen. Er soll daran erinnern, wie wichtig es ist, dass Kinder in aller Welt Zugang zu Büchern haben und dass entsprechende Voraussetzungen für die Veröffentlichung und Verbreitung qualitativ hochwertiger Kinderbücher vorhanden sein müssen. Das Datum 2. April begründet sich im Geburtstag des dänischen Schriftstellers Hans Christian Andersen, dessen Geschichten von vielen Kindern (und Erwachsenen) gemocht werden.

 

An unserer Universität spielt Kinderliteratur in Lehre und Forschung eine sehr wichtige Rolle. Entsprechend verfügt die Bibliothek über einen umfangreichen Bestand an Bilder-, Kinder- und Jugendbüchern (vgl. z.B. die Gruppe DX) und Verfilmungen davon. Wir freuen uns, dass ein großer Teil dieses Bestands jetzt aus den Magazinen in den Lesesaal ins EG „umziehen“ kann (Fachgruppe DX) und somit sichtbarer präsentiert und leichter zugänglich ist. Schauen Sie sich ruhig einmal um! Wir wünschen Ihnen viel Spaß bei wunderbaren Entdeckungen.

 

Valentina Tischer

And the Oscar goes to…

Wir gratulieren allen diesjährigen Oscar-Gewinner*innen und freuen uns ganz besonders über den Beitrag aus Deutschland. Das Antikriegsdrama „Im Westen nichts Neues“ von Regisseur Edward Berger konnte die Jury in folgenden Kategorien überzeugen:

  • Bester fremdsprachiger Film
  • Beste Kamera
  • Bestes Szenenbild
  • Beste Filmmusik

Wer sich mit der literarischen Vorlage von Erich Maria Remarque aus dem Jahr 1929, den beiden bisherigen Verfilmungen von 1930 und 1979 oder auch mit der Rezeption zum Werk näher beschäftigen möchte, wird im Bestand der Universitätsbibliothek fündig:

Zur Titelliste in Discovery

Katja Freudenberg

Raritäten

Bei der Bearbeitung von Geschenken oder Leihgaben an Bibliotheken kommen immer wieder richtige Raritäten zum Vorschein.

So befindet sich im Bestand der UB eine Komposition zu Gedichten des deutschen Komikers Heinz Erhardt, die anlässlich eines Wettbewerbs eingereicht und mit einem Förderpreis bedacht worden ist. Diese Musikschrift stammt aus der Sammlung Teufel; im Gemeinsamen Bibliotheksverbund ist unsere Bibliothek „alleiniger Besitzer“ der Noten. Ob die so vertonten Gedichte aber schon einmal zur Aufführung kamen, ist uns leider nicht bekannt.

 

 

Tierisch-Satirisches : drei Chorlieder nach Gedichten von Heinz Erhardt / Rottmann, Tobias. – [Partitur]     (Signatur 159056)

 

 

 

 

 

Valentina Tischer