Bibliotheks-WERTE

Dass die UB Erfurt über 1 Million Druckschriften in ihrem Bestand besitzt, ist vielleicht schon bekannt. In den „Leistungskennzahlen“ finden Sie noch weitere statistische Angaben zur Bibliothek, z.B. zu den Ausleihen, den Ausgaben für Literaturerwerb oder zu den vorhandenen Handschriften. Mit der folgenden Auswahl besonderer Zahlen können wir Sie aber vielleicht noch überraschen:

551
Schließfächer haben wir im Jahr 2018 für die Aufbewahrung persönlicher Arbeitsmaterialien im Lesesaal vergeben. Der Fakt, dass es in der UB „nur“ 160 Schließfächer gibt, die man für jeweils 3 Monate mieten kann, lässt erahnen, wie begehrt das Angebot ist.

3.792
Mal wurden die Gruppenarbeitsräume im 2. OG der Bibliothek im Jahr 2018 reserviert.

539.430
Suchanfragen im Feld „Alle Wörter“ wurden 2018 im Online-Katalog der Bibliothek gestellt. Das entspricht gut 77% aller Suchanfragen im Katalog überhaupt. Dieser „Suchstrategie“ kommen wir mit dem Suchportal „Discovery“ entgegen. Hier gibt es gar keine verschiedenen Suchfelder wie Signatur, Personen oder Schlagwörter, sondern es können alle möglichen Begriffe in einen Suchschlitz eingetragen werden.

519.976
elektronische Volltexte aus Zeitschriften und E-Books aus dem Bestand der Bibliothek wurden im vergangenen Jahr genutzt.

1.028
StudienanfängerInnen haben wir während der STET 2018 durch das Haus geführt und über die Grundlagen der Bibliotheksbenutzung informiert. Wir hoffen, dass sich die Erstsemester mittlerweile gut auf dem Campus eingelebt haben und sie (und natürlich auch alle anderen Studierenden) die Bibliothek als wichtige Informationsquelle und angenehmen Lernort wahrnehmen!

Herr von Ribbeck auf Ribbeck im Havelland, ein Birnbaum in seinem Garten stand

Haben Sie dieses schöne Gedicht auch in der Schule gelernt? Oder standen „Effi Briest“ und die „Wanderungen durch die Mark Brandenburg“ in Ihrem Lehrplan? In diesem Jahr wird der 200. Geburtstag Theodor Fontanes begangen, den Brandenburg unter dem Titel „fontane.200“ würdigt. Am 30. März wird das Jubiläumsjahr offiziell eröffnet, und das umfangreiche Programm hält das ganze Jahr über für fast jeden Geschmack etwas bereit. Es lohnt sich nicht nur für ausgesprochene Fontaneliebhaber, sich auf (Fontane)Spurensuche in Richtung Norden aufzumachen.

Illustration: Herr von Ribbeck auf Ribbeck im Havelland, Atlantis Verlag 2005
Signatur in der UB : 307800

Literatur von und über Fontane finden Sie im 1. OG der Bibliothek in den Signaturgruppen GL 3827 – GL 3830.

Einstimmung auf 100 Jahre Bauhaus

In diesem Jahr feiert das Bauhaus 100-jähriges Bestehen. 1919 in Weimar gegründet, 1925 nach Dessau umgezogen und 1933 in Berlin geschlossen, gab es die legendäre Hochschule für Gestaltung nur ganze 14 Jahre lang. Dennoch wirkt das Bauhaus bis in die Gegenwart fort. Zur Einstimmung in das Thema bietet die UB Erfurt eine ganze Reihe interessanter Literatur.*

Hier eine kleine Auswahl der Werke, die die UB im letzten Jahr zu diesem Thema angeschafft hat:

 

* Eine einfache Suche mit dem Begriff „Bauhaus“ in unserem Suchportal Discovery liefert bereits gute Ergebnisse. Grenzen Sie die Suche mit weiteren Begriffen auf bestimmte Bereiche ein, z.B. „Bauhaus Architektur“ oder „Bauhaus Fotografie“ oder suchen Sie spezieller nach besonderen Vertretern des Bauhaus, z.B. Walter Gropius, Lyonel Feininger oder Oskar Schlemmer. In der Sachgruppe LK 10350 finden Sie außerdem im Lesesaal, 2. OG beim Stöbern am Regal eine Reihe relevanter Literatur.

Rimini – Erfurt – Augsburg – Eine Bilderwanderung

Unter den Altbeständen der UB Erfurt findet sich eine deutsche Ausgabe von De re militari (9-Lu. 4° 01001c) des spätrömischen Beamten Flavius Vegetius. Sie wurde 1529 von Heinrich Steiner in Augsburg veröffentlicht, einem sehr produktiven Drucker, der sich auf Luxusausgaben lateinischer Klassiker in deutscher Übersetzung für reiche Bürger, die sich bilden wollten aber wenig Latein konnten, spezialisierte (VD 16 V 466 Digitalisat). Da dieses Buch noch dreimal neu aufgelegt wurde, fand es offenbar reges Interesse.

Die große Überraschung in diesem Buch sind die über 120 ganzseitigen Holzschnitte. Diese haben nichts mit dem Inhalt (Organisation und Ausbildung der spätrömischen Armee) zu tun, sondern zeigen fantastische Waffen und Geräte, etwa Spezialleitern zum Erklimmen von Mauern, Kanonenbatterien, die in alle Richtungen feuern können, windgetriebene Kampfwägen oder Taucherausrüstungen.

Man könnte meinen, bei diesen Abbildungen handele es sich um das Produkt eines Exzentrikers, der wenig auf die technischen Möglichkeiten seiner Zeit Rücksicht nahm. Fast fühlt man sich an die Flugmaschinen Leonardo da Vincis erinnert (auch wenn diese auf eingehende Beobachtungen von Vögeln zurückgingen).

Jedoch stehen diese Bilder in einer größeren Tradition. Der Augsburger Band ist zunächst ein Nachdruck einer Vegetius-Ausgabe, die 1511 bei Hans Knappe in Erfurt erschienen war (VD16 V 465 Digitalisat) – die Augsburger Bilder sind leicht vereinfachte und aus drucktechnischen Gründen seitenverkehrte Kopien der Erfurter.

Da in dieser Zeit die Erfurter Drucker überwiegend Lehrbücher für die blühende Universität produzierten, entstanden dort kaum ‚Bilderbücher‘ – die großen Holzschnitte des Vegetius sind für die damalige Zeit dort einmalig. Aufgrund eines Monogramms wurden zahlreiche dem in Erfurt tätigen Maler Peter von Mainz zugeschrieben. Offenbar fanden die Bilder mehr Anklang als der antike Text – nach 1511 entstand noch eine weitere Ausgabe, die keinerlei Text aber dann über 200 Holzschnitte enthielt (VD16 ZV 9905 Digitalisat).

Für etwa ein Drittel der Bilder der ursprünglichen Ausgabe ist die Geschichte aber noch nicht zu Ende: sie wurden von den Erfurter Illustratoren aus einem Lehrbuch der Kriegstechnik entnommen, das Roberto Valturio dem Sigismondo Malatesta (1417–1468) von Rimini, einem der großen Heerführer der italienischen Renaissance, gewidmet hatte. Als Illustrationen zu diesem Text (zu dem sie, im Gegensatz zum Traktat des Vegetius, wirklich passen) wurden sie mehrfach im 15. und 16. Jahrhundert, in Italien, Deutschland und Frankreich, gedruckt (z. B. GW M49412 Digitalisat)

Solche Odysseen von Abbildungen sind in der Zeit des frühen Buchdrucks nichts Ungewöhnliches. Durch die großen Digitalisierungsprojekte der letzten Jahre (fast 2/3 der deutschen Drucke des 16. Jahrhunderts sind schon digital verfügbar) besteht nun erstmals die Möglichkeit, sie systematisch zu verfolgen.

Der Verfasser dieses Posts versucht, nach und nach die Illustrationen bereits digitalisierter Erfurter Drucke des 16. Jahrhunderts in die kunsthistorische Fachdatenbank Warburg Institute Iconographic Database einzustellen, um damit einen kleinen Beitrag für ein solches Projekt zu leisten.

Ja sind wir denn hier auf dem Bahnhof …

… so fühlt und hört es sich immer öfter an in unserer Unibibo – und ja, auch wenn wir uns über den Besuch fröhlicher und entspannter Menschen freuen – Gespräche und lautes Gelächter stören andere beim konzentrierten Arbeiten – die haben ja gerade nichts mitzulachen …

Wir vom Personal haben wirklich keine Freude daran, erwachsene Menschen um Ruhe bitten zu müssen, aber oftmals wird es einfach zu laut und wir müssen einschreiten, daher unser dringender Wunsch und Appell an alle Bibliotheksbenutzer/innen:

Aufgrund der offenen Bauweise unseres Hauses sollten bereits ab dem ersten Schritt durch die Eingangstüre Gespräche und Unterhaltungen in der Lautstärke gedämpft werden, das gilt auch beim Übergang aus der Cafeteria, besonders an den Garderobenschränken und vor der Ausleihtheke.

Auch wenn die Cafeteria voll ist – sich davor im Foyer zum Essen, Trinken und Reden niederzulassen, ist keine Lösung, sondern versperrt den Weg und transportiert die Café-Geräusche ungefiltert in die oberen Etagen. Auch Handygespräche bitte nur außerhalb der Bibliothek führen …

Diese Benutzungsbedingungen hat übrigens jede/r Einzelne mit der Unterschrift zur Anmeldung als Bibliotheksbenutzer/in anerkannt.

Danke für Ihr Verständnis und auf weiterhin gute Zusammenarbeit!

Ihre Bibliotheksmitarbeiter/innen