Tag der Bibliotheken

Zum heutigen „Tag der Bibliotheken“ wird zum 20. Mal der Preis „Bibliothek des Jahres“ verliehen. Die Auszeichnung ist der einzige nationale Bibliothekspreis in Deutschland und geht in diesem Jahr an die Zentral- und Landesbibliothek Berlin (ZLB).

Das Konzept der ZLB basiert auf drei Schwerpunkten: Sie ist Ort der Informations- und Wissensversorgung, Arbeitsort der Produktivität und Forum der Stadtgesellschaft. Die Bibliothek reagiert damit konsequent auf die gesellschaftlichen und medialen Veränderungen der heutigen Zeit. Bewertet wurden bei der Auswahl durch die Fachjury unter anderem die Attraktivität der Serviceangebote, Vernetzung und gesellschaftliches Engagement sowie der kreative Einsatz digitaler Möglichkeiten – die Art der Umsetzung in der ZLB kann Vorbild für viele andere Bibliotheken sein.

Die UB Erfurt gratuliert herzlich zu dieser besonderen Auszeichnung. Wir wünschen allen Nutzerinnen und Nutzern, die (heute vielleicht besonders zahlreich) in unserem Haus lesen, arbeiten, ausleihen und Fragen stellen, einen schönen „Tag der Bibliotheken“!

Quelle: Zentral- und Landesbibliothek Berlin, https://www.zlb.de/

Studieneinführungstage vom 7. bis 11. Oktober

Wie in jedem Jahr leistet die UB Erfurt auch in diesem Oktober ihren Beitrag zu den Studieneinführungstagen (STET) der Universität. Wir erwarten ca. 1200 Studienanfänger, die von den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern eine Einführung in die Bibliotheksbenutzung erhalten. Zudem stellt die Bibliothek ihre Gruppenarbeitsräume für Tutorenbesprechungen zur Verfügung.
Da es erfahrungsgemäß in diesen Tagen unruhiger als gewöhnlich in der Bibliothek ist, bitten wir alle Benutzerinnen und Benutzer um Verständnis.
Wir wünschen den Erstsemestern einen guten Start ins Studium.

 

Digitale Werkzeuge: Spracherkennungssoftware

In dieser Reihe stellen wir digitale Hilfsmittel vor, die für die Arbeit an der Universität Erfurt nützlich sein können – für die Forschung, kollaboratives Arbeiten oder die (Selbst)Organisation.
Anregungen für neue Beiträge nimmt gerne entgegen: Dr. Katrin Ott

Heute stellt Victoria Fischer, Wissenschaftliche Mitarbeiterin am Lehrstuhl für Quantitative Methoden der empirischen Sozialforschung, eines ihrer Arbeitsinstrumente vor:

Eine Spracherkennungssoftware

Kommunikation ist eine Schlüsselkompetenz in der heutigen Gesellschaft. Der Austausch von Informationen, das Formulieren und das Darlegen von Inhalten ist für viele Berufe der Grundstein. Dabei sitzt man, je nach Fingerfertigkeit, kürzer oder länger an einem Text und damit sehr oft am Schreibtisch.

Bei meiner Arbeit transkribiere ich wissenschaftliche Interviews. Dazu höre ich das gesprochene Wort aus dem Interview, welches ich Stück für Stück der Software diktiere. Gleichzeitig lese ich mit, korrigiere und formatiere händisch. Dieses Prozedere ist zwar sehr anstrengend, weil ich mehrere Sinne gleichzeitig gebrauche. Aber wenn das Tippen entfällt, spare ich etwa ein Drittel der Zeit. Populäre smarte Assistenten wie „Alexa“ oder „Cortana“ zeigen, dass Spracherkennung immer mehr in den Alltag integriert wird, aber heute möchte ich meine Arbeit mit der Spracherkennungssoftware DragonNaturally Speaking beschreiben.

Mit Hilfe dieser Software lassen sich in einem Textverarbeitungsprogramm o.ä. mittels eines Headsets Worte diktieren, die unmittelbar auf dem Bildschirm als Text erscheinen, wobei die Software die individuelle (Aus-)Sprache und die Formulierungsgewohnheiten ihrer Anwender lernt. Mit ein wenig Übung ist es sogar möglich, die Inhalte unterwegs in ein externes Aufnahmegerät zu sprechen und im Anschluss von der Software automatisch „transkribieren“, also niederschreiben zu lassen. Die Software bringt einige Befehle mit, die im ersten Moment gewöhnungsbedürftig erscheinen, aber mit ein wenig Übung immer selbstverständlicher werden. So kann man die Aufnahme des Mikrophons mit dem Befehl „Geh schlafen“ pausieren oder mit „Wach auf“ wieder aktivieren. Will man ein Fremdwort diktieren, lautet der Befehl „schreib >Fremdwort<“. Nach der Erstellung eines Textes lassen sich mit „Markiere …“, „Ersetze …“ oder „Lösche …“ mehr oder weniger gut Veränderungen vornehmen. Für diejenigen, die flink mit den Händen sind oder sich weniger auf die Software einlassen wollen, besteht jederzeit die Option, mit Maus und Tastatur in den Text einzugreifen.

Derartige Tools bieten also Zeitersparnis gegenüber oft mühsamer Verschriftlichung. Doch die Handhabung muss erprobt werden, und es braucht eine ruhige Umgebung. Dann kann sie aber Erleichterung schaffen für alle, die nicht gut tippen können. Das betrifft nicht nur Menschen mit Einschränkungen, sondern mitunter auch die prä-digitale Generation. Daher können Spracherkennungstools als inklusive Software nur empfohlen werden. Für Beschäftigte der Universität Erfurt bietet ein solches Tool gegebenenfalls eine Arbeitserleichterung in der Forschung oder Verwaltung.