Bücherwürmer und Leseratten

Nun sind sie wieder zahlreich in der Bibliothek zu finden: die Bücherwürmer und die Leseratten, also diejenigen, die laut „Duden“ gern, viel und leidenschaftlich lesen. Mehr über Bücherwürmer können Sie in dem unterhaltsamen Buch „Der Bücherwurm: Vergnügliches für den besonderen Leser“ von Hektor Haarkötter erfahren, das es allerdings in unserer Bibliothek nicht gibt.

Aber wussten Sie, dass Bücherwürmer auch in der Natur vorkommen?
Das „Lexikon der Biologie“ (Signatur WB 1000 S255, Bd. 3 und Bd. 8) beschreibt den Bücherwurm als Larve des Klopfkäfers, die Bücher befällt, 4mm lang, schwarz oder bräunlich gefärbt ist. Seit dem 17. Jahrhundert wurde das Wort dann scherzhaft auf den versponnenen Gelehrten übertragen (Duden Herkunftswörterbuch). Die folgende Denkaufgabe wiederum bezieht sich auf den (naja …) echten Bücherwurm. Viel Spaß beim Knobeln!

 

 

 

 

 

 

 

Quelle: Mathematik zum Frühstück. 89 mathematische Rätsel mit ausführlichen Lösungen / Hemme, Heinrich. Göttingen, Vandenhoeck und Ruprecht, 1990.
Foto: Privat

Übrigens: Die Lösung, die Sie vielleicht überraschen wird, finden Sie auf Seite 52 des genannten Buches (Signatur 614319).

 

Valentina Tischer

Annemarie Schimmel – vor 100 Jahren in Erfurt geboren

Über das Verhältnis der hoch angesehenen Orientalistin und Islamkennerin Annemarie Schimmel zu ihrer Geburtsstadt Erfurt ist hier schon alles gesagt. Wer mehr über Persönlichkeit und Werk erfahren will, mag sich an die Verleihung des Friedenspreises des Börsenvereins des Deutschen Buchhandels an sie im Jahr 1995 erinnern. Die Jury begründete die Ehrung wie folgt:

„Ihr Lebenswerk gilt der Kenntnis und dem Verständnis des Islam, seinem inneren Leben und seiner kulturgenerierenden Begegnung mit dem Okzident. Ihr Denken spürt jener für den Frieden unter den Völkern heute entscheidenden Möglichkeit der Synthese von Islam und Moderne nach, welche die Differenzierung der Werte aus dem Innern des Islam selbst zu gewinnen sucht. Inmitten erschreckender Signale des religiösen Fanatismus versteht der Börsenverein die Auszeichnung Annemarie Schimmels als ein Zeichen für die Begegnung, nicht für die Konfrontation der Kulturen, als ein Zeichen für Duldung, Poesie und Denkkultur, welche die Formen des Andersseins achtet.“

Mit der Preisverleihung war die Absicht verbunden, Annemarie Schimmel und ihr Werk in seinem Vorbildcharakter für einen sehr differenzierten Zugang zum und Umgang mit dem Islam einer breiten Öffentlichkeit vorzustellen. In der Tat war der Transfer ihres vertieften Wissens über den Islam in die außeruniversitäre, mediale Öffentlichkeit keine Herzensangelegenheit der Wissenschaftlerin, der Umgang mit Journalist:innen war ihr fremd. Das zeigte sich im Interview in den „Tagesthemen“ am Tag der Bekanntgabe der Juryentscheidung: Annemarie Schimmels damalige Aussage zur Rezeption der „Satanischen Verse“ Salman Rushdies in der islamischen Welt löste eine heftige mediale Kontroverse aus, welche die Preisverleihung in Frage zu stellen drohte und die Islamwissenschaftlerin in einer Weise bekannt machte, welche der Absicht des Börsenvereins des Deutschen Buchhandels diametral zuwiderlief.

Franziska Wein

Von Lilien lernen

Viele kennen die Bibelstelle, welche im Evangelium nach Matthäus wie folgt lautet: „Und was sorgt ihr euch um eure Kleidung? Lernt von den Lilien des Feldes, wie sie wachsen: Sie arbeiten nicht und spinnen nicht. … Macht euch also keine Sorgen und fragt nicht: Was sollen wir essen? Was sollen wir trinken? Was sollen wir anziehen? …. Euer himmlischer Vater weiß, dass ihr das alles braucht.“

Das Liliengleichnis, welches die vor 50 Jahren erschienene und im Auftrag des Club of Rome von Dennis Meadows mit erstellte Studie „Die Grenzen des Wachstums“ schnell bekannt gemacht hat, spricht eine völlig andere Sprache. Es handelt von einem Teich mit Lilien, deren Zahl sich täglich verdoppelt. Die exponentielle Vermehrung führt innerhalb von 30 Tagen zu einer vollständigen Bedeckung des Gewässers, in deren Folge alles Leben darunter erstickt – wobei der Tag 29 noch nicht als gefährlich erscheint, dies aber in höchstem Maß ist. Hier sind die Lilien Anlass zu erheblicher Sorge um den Erhalt der Lebensgrundlagen der Menschheit.

Die einflussreiche Studie aus dem Jahr 1972 ist in mehreren Exemplaren in der Bibliothek vorhanden.

Franziska Wein

 

Öffnungs- und Servicezeiten der UB während der vorlesungsfreien Zeit / Opening hours during the semester break

Von Montag bis Freitag ist die Bibliothek von 9 bis 22 Uhr geöffnet (Servicezeit der Theken 10 – 18 Uhr).

Bitte beachten Sie die verkürzten Zeiten am Wochenende:  

ab 14. Februar
Samstag  10 – 18 Uhr
Sonntag   13 – 18 Uhr

 

28. Februar bis 3. April
Samstag 10 – 16 Uhr
Sonntag geschlossen

 

 

From Monday to Friday, the library is open from 9 a.m. to 10 p.m. (service desk
10 a.m. – 6 p.m.).

Please note the shortened hours on weekends:

from 14 February: Saturday 10 – 18 h     Sunday 13 – 18 h

28 February until 3 April: Saturday 10 – 16 h     Sunday closed

 

Neues Angebot der Library of Anglo-American Culture and History: Podcasts

Der von der Deutschen Forschungsgemeinschaft unterstützte und an der Staats- und Universitätsbibliothek Göttingen angesiedelte Fachinformationsdienst Library of Anglo-American Culture and History  (FID AAC) bietet nun auch eine Übersicht interessanter wissenschaftlicher Podcasts zum Thema anglo-amerikanische Geschichte und Kultur an.

Die Podcasts beschäftigen sich mit vielfältigen Themen aus unterschiedlichen englischsprachigen Ländern und Regionen: Literatur, Wirtschaft, Sprache, Postkoloniale Studien, Digital Humanities sowie aus verschiedenen Sonderforschungsbereichen.

Zugriff ist möglich über das Datenbank-Infosystem DBIS der Bibliothek oder direkt über die Webseite des Fachinformationsdienstes.

Sabine Ziebarth

Molière

kam vor 400 Jahren als  Jean-Baptiste Poquelin in Paris zur Welt. Er ist einer der wichtigsten französischen Dramatiker, Theaterregisseure und Schauspieler in einer Person. Sein bewegtes Leben hat Ariane Mnouchkine 1978 zu ihrem großen und vielleicht kongenialen Filmepos „Molière“ inspiriert. Seine Komödien sind Klassiker, sie werden bis heute immer wieder inszeniert und ediert.
So führt beispielsweise das Erfurter Jugendtheater „Die Schotte“ den „Tartuffe“ im Repertoire; und der Verlag Vent d‘Ouest bringt die bekanntesten Stücke Molières im Comic-Habit heraus:

Die Universitätsbibliothek Erfurt führt selbstverständlich mehrere akademische Werkausgaben Molières in ihrem Bestand, zu finden unter der Signatur IF 8100 … im Lesesaal. Da Theaterstücke weniger im Skript als vielmehr in ihrer Aufführung leben, sei an dieser Stelle auch noch auf eine DVD-Box mit Aufzeichnungen aus der Comédie Française  (Magazin, Signatur : DVD 3826-…)  verwiesen, die jüngere Inszenierungen mehrerer Komödien Molières enthält.

Amusez-vous bien!