Das ist der Titel eines 1945 erschienenen autobiographischen Romans des italienischen Arztes und Schriftstellers Carlo Levi. Der Ort Eboli befindet sich im Süden Italiens, am Rande des sogenannten Mezzogiorno, einer in den Augen Levis buchstäblich gottverlassenen Zone Italiens.
Carlo Levi wurde dorthin, genauer in das Bergdorf Aliano in der Basilicata, 1935/36 als Gegner der italienischen Faschisten aus seiner Heimatstadt Turin verbannt. Als Arzt hat er den Dorfbewohner*innen helfen können, als Schriftsteller hat er ihre äußerst beschwerlichen Lebensbedingungen, zu denen er „Hagel, Erdrutsche, Trockenheit, Malaria und …. den Staat“ zählte, registriert und zehn Jahre später zum in Rede stehenden Roman verarbeitet.
Als der Roman 1945 erschien, war seine Wirkung enorm. Carlo Levi hat Italien als erster die archaisch-katastrophalen Zustände im Mezzogiorno vor Augen geführt. Im Fall von Matera, der späteren Kulturhauptstadt Europas (2019), haben seine Ausführungen („In diesen schwarzen Höhlen mit Wänden aus Erde sah ich Betten, elenden Hausrat und hingeworfene Lumpen. Auf dem Boden lagen Hunde, Schafe, Ziegen und Schweine. Ich habe noch nie ein solches Bild des Elends erblickt.“) in den fünfziger Jahren unter Ministerpräsident De Gasperi zu nachhaltigen Renovierungs- und Restrukturierungsarbeiten geführt.
Der Mezzogiorno ist immer noch eine unterentwickelte Region Italiens.
Die Bibliothek hält den vorgestellten Roman im italienischen Original und in deutscher Übersetzung vor.
Vor 30 Jahren verstarb am 23. Januar 1995 in Chicago der amerikanische Soziologe Edward Shils. Als einer der wichtigen Übersetzer der Arbeiten Max Webers machte er diesen auch in den USA bekannt.
Bereits 1995 konnte die Universitätsbibliothek Erfurt die 16.000 Werke umfassende private Gelehrtenbibliothek von Edward Shils erwerben und damit einen wichtigen Grundstein in ihrer eigenen Gründungs- und Aufbauphase legen.
Ein neues Jahr hat begonnen. Wir wünschen Ihnen für 2025 Gesundheit, Zuversicht und gutes Gelingen für all Ihre Pläne.
Damit das Umsetzen der Vorhaben vielleicht leichter fällt, möchten wir Ihnen „Die Psychologie des Schweinehunds“ empfehlen. Auf dieses E-Book können sie überall auf dem Campus und von außerhalb des Campus per VPN und Shibboleth zugreifen.
Mit dem letzten Blogbeitrag im zu Ende gehenden Jahr bedanken wir uns herzlich bei allen, die die Veröffentlichungen im Blog der Bibliothek gern und regelmäßig gelesen haben. Es waren knapp 60 Beiträge, die sich mit der Bibliothek und ihren Angeboten, neuen Entwicklungen und Hintergründen beschäftigt haben. Wir freuen uns auf neue spannende Themen, die wir im nächsten Jahr wieder mit Ihnen teilen möchten.
Bis dahin wünschen wir Ihnen ein frohes Weihnachtsfest, erholsame Feiertage und alles Gute für ein friedliches Jahr 2025. Oder, wie man es vielleicht zurzeit auch in anderen Sprachen auf dem Campus hören kann: „Feliz Navidad!“, „Joyeux Noel!“ und „Merry Christmas and a Happy New Year!“
Der 15. Todestag von Rolf Rettich (*1929; † 2009) am 25. Oktober bietet die Gelegenheit, an zwei Persönlichkeiten der Kinder- und Jugendliteratur in Deutschland zu erinnern. Rolf stammte aus Erfurt und lernte dort seine spätere Frau Margret (*1926; †2013) aus Stettin kennen, die zum Studium an die Kunstgewerbeschule nach Thüringen gekommen war. Kurz vor dem Mauerbau siedelte das Ehepaar nach Niedersachsen um, wo sie bis zu ihrem Tod lebten und gemeinsam eine nahezu unüberschaubare Anzahl von Kinderbüchern und Illustrationsarbeiten veröffentlichten.
Frühe Erfolge bescherten Rolf größere Aufmerksamkeit und empfahlen ihn für die Bebilderung prominenter und auflagenstarker, international verlegter Kinderbücher. Der Illustrator bekam die Möglichkeit, die Erscheinung von Figuren aus der Welt Astrid Lindgrens, z.B. von Pippi Langstrumpf und Michel aus Lönneberga, zu gestalten, die auch heute noch zur visuellen Grunderfahrung zählen und die weltweit ausstrahlen. Hinzu kamen Arbeiten für James Krüss, Michael Ende und Clive Staples Lewis sowie eine größere Anzahl von Buchprojekten, die in Zusammenarbeit mit Margret entstanden, wobei die beiden Autorschaft und Illustration unter sich aufteilten.
Signatur in der Bibliothek: 304181
Rolf Rettich absolvierte eine Ausbildung zum Vermessungstechniker und verlegte sich als Autodidakt auf die Kinderbuchillustration, wohingegen Margret an der Erfurter Kunstgewerbeschule als Graphikerin ausgebildet wurde. In der Zusammenarbeit veränderte sich die Arbeitsteilung allerdings: der Autodidakt wurde zum maßgeblichen Illustrator, während Margret sich vornehmlich, aber nicht ausschließlich auf die Autorentätigkeiten konzentrierte. Rolf verantwortete vorwiegend Kinderbücher und didaktische Bücher, wohingegen Margret oft sehr erzählerische, anspruchsvoll illustrierte Bücher für ältere Kinder verfasste.
Signatur in der Bibliothek: DX 4270 R439 G3
Es scheint, dass der autodidaktische Ansatz Rolf Rettichs ursächlich für den großen Erfolg seiner Illustrationen ist. Charakteristisch ist ein recht derber Stil, der weder die Zeichen- und Malmittel kaschiert noch ostentativ um eine Ausgewogenheit und Klarheit bemüht ist. Damit stehen die Graphiken in Opposition zu den oft formalistisch-uniformen und teils biederen Kinderbuchillustrationen der Nachkriegsjahre in der frühen Bundesrepublik. Besonders kindgerecht sind die Arbeiten aufgrund ihrer Annäherung an den Zeichenstil von Kindern und einer auffälligen Sensibilität für kindliche Sehgewohnheiten, wobei aber nie ein Eindruck des Anbiederns aufkommt. Kennzeichnend ist eine zurückgenommene Räumlichkeit und Plastizität in Verbindung mit einer Betonung von Linie und Kontur sowie einer oft wilden, ungeglätteten Ausführung, wodurch Distanzen zu kindlichen Betrachtern gar nicht erst entstehen. Die an ältere Kinder gerichteten Arbeiten Margrets hingegen zeigen sich meist als figuren- und detailreiche, malerisch ausgeführte Illustrationen, die intensiv an die Phantasie appellieren und zum kontemplativen Betrachten einladen. Sowohl die Zeichnungen als auch die Erzählungen von Rolf und Margret zeugen von einem großen Feingefühl für Kinder und von einer intensiven Auseinandersetzung mit deren Wahrnehmung und Gedankenwelt.
Signatur in der Bibliothek: 305573
Eng verbunden waren Margret und Rolf Rettich dem Hamburger Kinder- und Jugendbuchverlag Verlag Oetinger, in dem ein großer Teil ihrer Werke erschien. Im Laufe ihrer Karriere erhielten beide zahlreiche Preise und Ehrungen für ihr Schaffen, darunter den Deutschen Jugendliteraturpreis und den Ehrenpreis im internationalen Bilderbuchwettbewerb. Mehrere Arbeiten wurden darüber hinaus von der Stiftung Buchkunst als „Schönste Bücher des Jahres“ ausgezeichnet. Außerdem erhielten sie den Deutschen Musikeditionspreis und den Deutschen Jugendliteraturpreis. Für ihr Lebenswerk wurde ihnen 1997 schließlich der Große Preis der Deutschen Akademie für Kinder- und Jugendliteratur zuteil.
Ihre private Büchersammlung mit zahlreichen Belegexemplaren überließen Rolf und Margret Rettich der Bibliothek der TU Braunschweig, die eine Sammlung und Forschungsstelle zur Kinder- und Jugendliteratur unterhält. Die UB Erfurt bemüht sich aktuell darum, Bestandslücken im Bereich der Primär- und Sekundärliteratur zum Kinderbuch zu schließen, wobei ein besonderer Schwerpunkt auf dem Erfurter Illustratoren- und Autorenpaar liegt. Ziel ist es, das Werk zu bewahren und zu dokumentieren und dabei zugleich den lokalen Bestand für pädagogische, mediengeschichtliche und gestalterische Forschungsanliegen zum Kinderbuch auszubauen.
Wer seit Beginn des Semesters den Gruppenarbeitsraum 6 nutzt, darf sich freuen. Der Raum ist nun mit einem Smartboard ausgestattet, das von allen, die es benötigen und ausprobieren möchten, verwendet werden kann. Viele werden elektronische Tafeln schon kennen – sei es aus eigener Anwendung oder aus Schule und Studium: Fingerberührungen werden hier z.B. als Mauseingabe interpretiert, während man mit Stiften auf oder direkt in Anwendungen schreibt oder zeichnet. Das Ergebnis der Arbeit kann beispielsweise auf einem USB-Stick gespeichert oder auf einem angeschlossenen Laptop abgelegt werden.
Stifte und Schwämme zur Nutzung des digitalen Boards erhalten Sie an der Informationstheke im 2. OG.
Wir hoffen, dass Ihnen das neue Smartboard gut gefällt und es das gemeinschaftliche Arbeiten im Raum positiv unterstützen kann.
Ihr Feedback und Ihre Erfahrungen sind sehr willkommen (gern per Mail an information.ub@uni-erfurt.de).