Hochschulen weltweit geben sehr viel Geld aus für die Produktion von Wissen in Form von Veröffentlichungen und für den Einkauf von Wissen über den Literaturerwerb durch ihre Bibliotheken. Ihre Geldgeber, hier auch Forschungsförderer wie die Deutsche Forschungsgemeinschaft, rufen immer lauter nach transparenter Bezifferung der dabei entstehenden Kosten und Aufwände. Eine solche Offenlegung soll mit einem sogenannten Informationsbudget erreicht werden, das an den Hochschulen zu diesem Zweck implementiert werden soll.
In einem universitären Informationsbudget sollen zunächst auf jährlicher Basis alle zentral und dezentral entstandenen Kosten und Aufwände für die Produktion und den Einkauf von wissenschaftlich relevanten Informationen, klassifiziert nach Medienformen und Mittelherkünften, registriert und über mehrere Jahre hinweg beobachtet und analysiert werden. „Zentral“ bedeutet in diesem Kontext: die Ausgaben und Aufwände der jeweiligen Hochschulbibliothek im Literaturerwerb und in der Publikationsförderung; mit „dezentral“ sind die entsprechenden Kosten auf Ebene der Lehrstühle, Fachbereiche, Fakultäten und Forschungseinrichtungen gemeint. Verantwortlich für die Erstellung des Informationsbudgets und das daraus resultierende Monitoring ist die jeweilige Hochschulbibliothek.
Natürlich gehen die Auftraggeber des Informationsbudgets davon aus, dass diese Maßnahme mittel- und langfristig zu positiven Effekten wie Vereinfachung der Verwaltungsaufwände, Anpassung der Finanzströme oder gar Einsparungen in den Hochschulen führt.
Franziska Wein