Lektüre in der Schule

Kürzlich wurde im Bekanntenkreis über „schulische Pflichtlektüre“ gesprochen und darüber, was gern oder auch nicht so gern gelesen wurde. Auf die Frage nach einem besonders lesenswerten Titel hatte ich schnell eine Antwort parat: „Djamila“ von Tschingis Aitmatow. Vom Inhalt der Geschichte wusste ich nur noch wenig, erinnern konnte ich mich aber daran, dass mir und einigen anderen aus der Klasse das Buch als Teenager gut gefallen hatte. Der Gedanke an Djamila blieb nach dem Gespräch im Kopf: hat die Bibliothek das Buch im Bestand, welche aktuellen Veröffentlichungen gibt es, und beeindruckt es junge Leser:innen auch heute noch?

Tschingis Aitmatow (1928 – 2008) war ein kirgisischer Schriftsteller. Sein bekanntestes Werk „Djamila“ ist eine 1958 entstandene Novelle über die Liebe und die Ereignisse im Sommer des Kriegsjahres 1943 in Kirgistan. Sie zeichnet ein intensives und stimmungsreiches Bild einer jungen Frau und ihres Lebensumfelds und thematisiert auf einfühlsame Weise die Widersprüche zwischen einem modernen Frauenbild und konventionellen Normvorstellungen. Die Erzählung war Aitmatows Abschlussarbeit am Maxim-Gorki-Literaturinstitut in Moskau und wurde erstmals in der Literaturzeitschrift Nowy Mir veröffentlicht. 1960 erschien das Werk auch in deutscher Sprache im Verlag Kultur und Fortschritt (Ost-Berlin/DDR).

Im Bestand der Universitätsbibliothek befindet sich eine Ausgabe aus dem Jahr 2016 der „Insel-Bücherei“ mit Illustrationen von Stefanie Harjes. Auch eine Verfilmung aus dem Jahr 1969 (Veröffentlichung auf DVD) kann ausgeliehen werden. Die namhafte Illustratorin Kat Menschik schließlich illustrierte die Geschichte für eine Veröffentlichung im Jahr 2022 in ihrer Reihe „Lieblingsbücher“ (per Fernleihe bestellbar).

Was auch immer Sie während Ihrer Schulzeit gelesen haben: mit hoher Wahrscheinlichkeit finden Sie die Literatur auch im Bestand der Bibliothek. Welches Buch fällt Ihnen zuerst ein?

Katja Freudenberg

KEK fördert Restaurierung zweier Amploniana-Handschriften

Die durch Bundesmittel finanzierte Koordinierungsstelle für die Erhaltung des schriftlichen Kulturguts (KEK) fördert im Rahmen ihrer Modellprojektförderung die Restaurierung zweier Handschriften der Bibliotheca Amploniana.

Diese Förderung steht im Zusammenhang mit dem DFG-Projekt „Digitalisierung und Tiefenerschließung von Handschriften der Bibliotheca Amploniana in der Universitätsbibliothek Erfurt“, dessen Ziel es ist, bis Ende September 2025 alle 977 in der UB Erfurt befindlichen Codices Amploniani (CA-Handschriften) zu digitalisieren.

Voraussetzung für die Digitalisierung und Erschließung ist, dass alle Handschriften in einem dafür geeigneten konservatorischen Zustand sind.

Bei den den spätmittelalterlichen Handschriften Dep. Erf., CA 4° 263 und Dep. Erf., CA 4° 323 sind die Schäden so komplex und die Arbeiten so aufwendig, dass dafür ein externer Auftrag vergeben werden muss.

Beide Handschriften waren im Frühjahr 1922 vom Erfurter Buchbinder und Einbandforscher Adof Rhein (dessen Nachlass in der Universitätsbibliothek Erfurt verwahrt und aktuell wissenschaftlich erschlossen wird https://www.uni-erfurt.de/bibliothek/suchen-und-finden/sammlungen-der-ub-erfurt/nachlass-adolf-rhein) den damaligen Standards gemäß restauriert worden. Leider wurde dabei zum Teil Material verwendet, das sauer wurde und dringend entfernt werden muss, um Schäden am Papier zu vermeiden.

Voraussichtlich im Dezember werden die Arbeiten durchgeführt sein und im Rahmen einer Veranstaltung der Öffentlichkeit vorgestellt werden.


Komplexe Papierschäden an Dep. Erf., CA 4° 263


Restaurierungsbericht von Adolf Rhein zur Handschrift Dep. Erf., CA 4° 263

Transkription:
Das Buch war auf ledernen Rückenstreifen
geheftet. Der hintere Pgtumschlag fehlte
die letzten Lagen waren stark beschädigt.
Der Rückenstreifen war angekohlt.
Rückenstreiften u. hinterer Pgtumschlag
sind erneuert. Das Buch ist ausgebessert
neu geheftet worden in der alten
Art.
Mai 1922 Rh


Komplexes Schadensbild an Dep. Erf., CA 4° 323


Restaurierungsbericht von Adolf Rhein zur Handschrift Dep. Erf., CA 4° 323

Transkription:
Das Buch war in Pgtumschlag sehr
mangelhaft geheftet. Nur die
vordere Umschlaghälfte war erhalten,
sie war mit Papier hinterklebt.
Das Buch war in sehr schlechtem Er-
haltungszustand. Es ist stark aus-
gebessert u. neu ½ Pgt gebdn
worden.
März 1922 Rh

Ein Beitrag von: Dr. Katrin Ott

Brockhaus

ist Begriff und Handelsmarke zugleich. Der Brockhaus ist ein bekanntes umfangreiches Nachschlagewerk, dessen Begründer und Verleger Friedrich Arnold Brockhaus vor 200 Jahren, am 20. August 1823, starb.

Die gedruckte Ausgabe ist in 21 Auflagen erschienen, zunächst unter dem Titel „Conversations-Lexikon“, dann unter dem Namen „Der Große Brockhaus“ (15., 16. und 18. Auflage), schließlich ab der 17. Auflage  unter der Bezeichnung „Brockhaus Enzyklopädie“. Das vielbändige Werk ist nicht nur in Bibliotheken, sondern auch in vielen Privathaushalten anzutreffen – hier häufig in luxuriöser Ausstattung.

2014 wurde das Buchgeschäft mit der Handelsmarke Brockhaus eingestellt; der Verlag der Schwedischen Nationalenzyklopädie übernahm 2015 die Rechte an der Marke. Der Hintergrund dafür: seit 10 Jahren gibt es den Brockhaus online: Link zu DBIS

Franziska Wein

 

 

 

Onkel Toms Hütte

„Sie sind also die kleine Frau, die mit ihrem Buch diesen großen Krieg ausgelöst hat?“. Der amerikanische Präsident Abraham Lincoln soll im Jahr 1862 zur Autorin Harriet Beecher Stowe diesen Satz gesagt haben. Ob diese Zuschreibung der Wahrheit entspricht ist unklar. Doch wird daran deutlich, welch große Bedeutung der 1852 veröffentlichte Roman „Uncle Tom’s cabin“ („Onkel Toms Hütte“) für den amerikanischen Bürgerkrieg (1861 – 1865) hatte.

Zum heutigen (23.8.) Gedenktag zur Erinnerung an den Sklavenhandel und seine Abschaffung, der 1998 von der UNESCO ins Leben gerufen wurde, wollen wir an dieses Werk mit großer Wirkungsgeschichte erinnern.

„Mit ihrem 1852 erschienenen Roman »Onkel Toms Hütte« schuf Harriet Beecher Stowe das erfolgreichste amerikanische Erzählwerk des 19. Jahrhunderts. Obwohl kontrovers diskutiert, gilt der als zeitgenössische Polemik gegen das Unrechtssystem der Sklaverei angelegte Roman noch heute als ein Klassiker der sozialkritischen Weltliteratur.“ (Brockhaus Enzyklopädie Online, Onkel Toms Hütte. https://brockhaus.de/ecs/enzy/article/onkel-toms-hutte-20 (aufgerufen am 2023-07-31), NE GmbH Brockhaus)

In der Bibliothek haben wir neben einer Verfilmung verschiedene Ausgaben des Romans und natürlich jede Menge Sekundärliteratur in Deutsch und Englisch.

1865 wurde durch den 13. Verfassungszusatz die Sklaverei in den USA abgeschafft. Nachwirkungen hat sie in der amerikanischen Gesellschaft allerdings bis heute.

Marion Herzberg

Bild: http://ds.ub.uni-bielefeld.de/viewer/resolver?urn=urn:nbn:de:0070-disa-8740247

 

Erste Hilfe und Räumung im Brand- oder Notfall

Waren Sie schon einmal bei einem Testalarm der Feuerwehr in der Bibliothek? Wenn ja, kennen Sie auch den Sammelplatz (die Wiese vor der UB), wohin man sich begibt, wenn die Bibliothek im Brand- oder Notfall geräumt werden muss. Ihnen sind vielleicht auch schon die zahlreichen Feuerlöscher, Feuermelder und Hinweisschilder für Notausgänge im Haus aufgefallen. Und dass es Verbandkästen an den Theken gibt, ist vielleicht nur jemandem bekannt, der schon einmal etwas daraus gebraucht hat, z.B. ein Pflaster. All das scheinen Kleinigkeiten zu sein, aber es sind in ihrer Gesamtheit wichtige Informationen für den echten Notfall.

Wie Sie sich im Haus in solch einer Ausnahmesituation verhalten sollten und was es sonst zu beachten gibt, darüber informiert eine neue Webseite der Bibliothek zum Thema „Erste Hilfe und Räumung im Brand- oder Notfall“.

Katja Freudenberg

Literaturverwaltungsprogramme und Datenschutz

Aus EndNote 20 wurde diesen Sommer EndNote 21 und neben ein paar neuen Features ist das neue EndNote Web das Herzstück der Weiterentwicklung. Dieser cloudbasierte Service ist nun funktional und optisch an die Desktop-Version angepasst, ermöglicht somit eine bessere Synchronisierung und erleichtert das orts- und geräteunabhängige Arbeiten.

Das Literaturverwaltungsprogramm EndNote gehört jedoch zur US-amerikanischen Firma Clarivate, daher können Ihre personenbezogenen Daten an die USA weitergegeben werden. Die USA sind kein sicherer Drittstaat im Sinne des EU-Datenschutzrechts. US-Unternehmen sind dazu verpflichtet, personenbezogene Daten an Sicherheitsbehörden herauszugeben, ohne dass Sie als betroffene Person hiergegen gerichtlich vorgehen könnten. Es kann nicht ausgeschlossen werden, dass US-Behörden Ihre auf US-Servern befindlichen Daten verarbeiten, auswerten und dauerhaft speichern.

Auf diese weitere Verarbeitung Ihrer Daten haben Sie und wir keinen Einfluss. Für weitere Informationen steht Ihnen die aktualisierte Datenschutzerklärung von Clarivate zur Verfügung. Auch Citavi und Citavi Web gehören seit 2021 zu einer US-amerikanischen Firma (Lumivero). Für Studierende der Universität Erfurt ist daher die Nutzung von EndNote und Citavi stets freiwillig und kann nicht verpflichtend für Studienzwecke eingefordert werden.

 

Eine datenschutzsensible und kostenfreie Alternative für die Literaturverwaltung ist Zotero, eine Software für die Betriebssysteme Windows, macOS und Linux, die entweder als Browsererweiterung oder Desktopvariante verwendet werden kann.

 

“Zotero is open source and developed by an independent, nonprofit organization that has no financial interest in your private information.”

Bei weiteren Fragen zum Thema melden Sie sich gerne bei uns in der Bibliothek!