Marco Polo – weit gereist, weltbekannt

Der venezianische Händler und Handelsreisende starb vor 700 Jahren am 8. Januar 1324. Seine Bekanntheit beruht auf seinem u.a. unter dem Titel „Il milione“ überlieferten Bericht über eine lange Reise, welche er als 17-Jähriger mit seinem Vater Niccolò und seinem Onkel Maffeo antrat und die erst 1291 mit der Rückkehr nach Venedig endete.

Die Reise führte über Umwege in das heutige China, das damals von mongolischen Herrschern regiert wurde.  Kublai Khan ernannte Marco Polo zum Präfekten, in dieser Eigenschaft bereiste der junge Venezianer das mongolische Reich. Sein Reisebericht enthält auf dem Augenschein gründende detaillierte Beobachtungen über Land, Leute, Sitten und Bräuche und wurde hinsichtlich der genauen Entfernungsangaben vor allem von Kartographen rezipiert. Auch Kolumbus besaß eine Abschrift des Milione, die in Sevilla aufbewahrt wird und  deutliche Gebrauchsspuren aufweist. Insofern ist Marco Polo ein früher Wegbereiter der Entdeckungen und der daraus resultierenden späteren Weltbeziehungen.

Auch heute ist Marco Polos Leben und Werk noch weltweit bekannt und relevant. Das zeigt etwa eine Recherche mit seinem Namen im Suchportal Discovery:

Franziska Wein

Wortschatz Bibliothek: Sacherschließung

Das Synonym „Inhaltserschließung“ macht schnell klar, um was es sich handelt: es geht um verschiedene Formen, anhand derer Bibliothekar*innen den Inhalt der von ihnen zur Verfügung gestellten Bücher beschreiben. Wir greifen folgendes Beispiel heraus:

Die knappste Form der Sacherschließung ist eine kodifizierte: die Klassifikation. Mit  einer Kombination aus Buchstaben und Zahlen oder nur mit Hilfe einer Zahlenkombination wird ein Sachverhalt zum Ausdruck gebracht. In unserem Haus verwenden wir die Regensburger Verbundklassifikation, deren Kombinationen aus Buchstaben und Zahlen nicht nur einen Sachverhalt definieren, sondern auch den Aufstellungsort im Lesesaal. Die RVK-Notation für unser Beispiel lautet:

NP 4440               ausbuchstabiert:

N Geschichte / NP Geschichte von der Restauration bis zum Ende des Ersten Weltkrieges (1815 – 1918) /NP 4440 Geschichte des Ersten Weltkriegs / Vorgeschichte, Kriegsausbruch, Kriegsschuldfrage / Darstellungen

Neben der kodifizierten Form der Inhaltserschließung gibt es noch die verbale: Hier dienen einzelne Wörter, sogenannte Schlagwörter, die meistens zur einer Phrase gereiht sind, der Beschreibung des Inhalts eines Buchs. Unser Beispiel ist mit folgenden Schlagwörtern versehen:

Erster Weltkrieg / Kriegsbeginn / Kriegsursache
World War, 1914-1918 — Causes ; Europe — History — 1871-1918 ; Europe — Politics and government — 1871-1918

Schlagwörter sind vor allem dann hilfreich, wenn das Buch in einer selteneren Fremdsprache verfasst ist, oder wenn Titel und ggf. das Inhaltsverzeichnis wenig aussagekräftig sind. Wenn Sie im Bibliothekskatalog oder besser noch im Fernleihkatalog auf diese Schlagwörter klicken, finden Sie noch viel mehr Literatur zum jeweiligen Thema.

Franziska Wein

Literatur in der Bibliothek finden

Die ersten beiden Semesterwochen sind schon fast geschafft, die Menge an zu lesender Pflichtlektüre für die Lehrveranstaltungen steigt stetig an und so langsam stellt sich die Frage, wie komme ich da am schnellsten ran?

Literatur gibt’s in der Universitätsbibliothek, gedruckt und elektronisch, im Lesesaal und im Magazin, in Semesterapparaten und der Lehrbuchsammlung.

Steht ein Buch oder eine Zeitschrift im Lesesaal, so sind die frei zugänglichen 4 Etagen der Bibliothek gemeint. Die Magazine der Bibliothek sind nicht öffentlich zugänglich, benötigte Literatur von dort kann bestellt werden. Genaueres zur Orientierung im Haus und Bestellung aus dem Magazin hier:

VPN und Shibboleth ermöglichen den Zugriff auf E-Books, E-Journals und Datenbanken von zu Hause aus und das funktioniert so:

In Semesterapparaten ist für die Studierenden wichtige Literatur der laufenden Lehrveranstaltungen zusammengestellt. Diese soll allen Teilnehmern zur Verfügung stehen und ist daher nicht ausleihbar. Im Bibliothekskatalog Discovery sind die Medien mit der Standortbezeichnung „Semesterapparat“ gekennzeichnet. Eine Übersicht gibt es hier: https://www.uni-erfurt.de/bibliothek/ausleihen-und-bestellen/ausleihe/semesterapparate

Die Lehrbuchsammlung befindet sich im Erdgeschoss der Bibliothek und enthält Mehrfachexemplare der wichtigsten Studienliteratur. Auch diese sind im Bibliothekskatalog Discovery nachgewiesen und am Signaturschild LBS… erkennbar.

Voraussetzung für die Ausleihe ist die Aktivierung der thoska als Bibliotheksausweis und das ist an der Servicetheke im Erdgeschoss möglich. Die Ausleihe funktioniert so:

Noch Fragen?

Neu bei Pollux: Polit-X

Ab sofort haben bei Pollux registrierte Politikwissenschaftler:innen mit einem PLUS-Konto direkten und  freien Zugriff auf den kostenpflichtigen Politikmonitoring- und Analysedienst Polit-X. Polit-X enthält Millionen aktuelle und historische politische Dokumente und Inhalte aus Bund, Bundesländern und Europa und bietet umfangreiche digitale Politikanalyse-Tools.

Um lizenzierte Inhalte via POLLUX nutzen zu können, müssen Politikwissenschaftler:nnen an einer Hochschule oder einer nicht-kommerziellen Forschungseinrichtung in Deutschland tätig oder Mitglied in einer politikwissenschaftlichen deutschen Fachgesellschaft sein und sich einmalig kostenfrei registrieren. Studierende, Wissenschaftler anderer Disziplinen und anderweitig Interessierte können sich als „Standardnutzer“ anmelden und das Angebot in eingeschränkter Form nutzen.

Was ist Pollux überhaupt?

POLLUX – der Fachinformationsdienst Politikwissenschaft – bietet einen schnellen und  direkten Zugriff auf elektronische Verlagspublikationen (E-Books, E-Journals, E-Articles), wissenschaftliche Open Access-Dokumente, Forschungsdaten sowie Inhalte aus Fachdatenbanken und Zeitungsarchiven.Von der Staats- und Universitätsbibliothek Bremen gemeinsam mit ihrem Projektpartner, der GESIS (Leibniz-Institut für Sozialwissenschaften), entwickelt und von der DFG gefördert, soll dieses Portal die überregionale politikwissenschaftliche Forschung in Deutschland nachhaltig optimieren.

Weitere fachlich interessante Angebote und Informationen finden sich im Newsletter, dem Blog, den Coffee Lectures sowie diversen Webinaren des Dienstes.

Die Universitätsbibliothek ermöglicht den Zugriff über das Datenbankinformation DBIS.

Sabine Ziebarth

KI-Tools für die Last-Minute-Hausarbeit

Schon wieder viel zu schnell am Ende der Semesterferien angekommen? Und schon viel zu lange prokrastiniert? Wir stellen heute nützliche KI-Tools vor, die bei Hausarbeiten auf den letzten Drücker behilflich sein können.

Elicit unterstützt als KI-Forschungsassistent bei der Literaturrecherche. Die Optionen reichen vom Brainstormen für die passende Fragestellung, Abstracts der gefunden Artikel bis hin zur Volltextverlinkung via DOI und Semantic Scholar (ein ebenfalls auf KI basierendes Recherchetool für wissenschaftliche Literatur). Voraussetzung ist ein kostenfreier Account.

ChatPDF fasst als KI-Chatbot Inhalte von PDFs zusammen. Ermöglicht wird eine direkte Interaktion mit den hochgeladenen PDFs und Fragen wie mit ChatGPT zu stellen. So lassen sich Texte leichter verstehen und Dokumente effizienter analysieren, ohne stundenlang in wissenschaftlichen Artikeln zu blättern. Die kostenfreie Variante von ChatPDF ermöglicht es, drei PDFs mit 50 Fragen pro Tag zu verarbeiten, limitiert auf 120 Seiten pro PDF und eine maximale Dateigröße von 10 MB.

DeepL Write hilft als KI-Schreibassistent präzise und fehlerfreie Texte zu schreiben. Als zuverlässiges Übersetzungstool kennt DeepL mittlerweile jeder, nun lässt sich auch die schriftliche Kommunikation mit nur einem Klick kostenfrei verbessern.

Unbedingt ausprobieren und inspirieren lassen!

 

Lektüre in der Schule

Kürzlich wurde im Bekanntenkreis über „schulische Pflichtlektüre“ gesprochen und darüber, was gern oder auch nicht so gern gelesen wurde. Auf die Frage nach einem besonders lesenswerten Titel hatte ich schnell eine Antwort parat: „Djamila“ von Tschingis Aitmatow. Vom Inhalt der Geschichte wusste ich nur noch wenig, erinnern konnte ich mich aber daran, dass mir und einigen anderen aus der Klasse das Buch als Teenager gut gefallen hatte. Der Gedanke an Djamila blieb nach dem Gespräch im Kopf: hat die Bibliothek das Buch im Bestand, welche aktuellen Veröffentlichungen gibt es, und beeindruckt es junge Leser:innen auch heute noch?

Tschingis Aitmatow (1928 – 2008) war ein kirgisischer Schriftsteller. Sein bekanntestes Werk „Djamila“ ist eine 1958 entstandene Novelle über die Liebe und die Ereignisse im Sommer des Kriegsjahres 1943 in Kirgistan. Sie zeichnet ein intensives und stimmungsreiches Bild einer jungen Frau und ihres Lebensumfelds und thematisiert auf einfühlsame Weise die Widersprüche zwischen einem modernen Frauenbild und konventionellen Normvorstellungen. Die Erzählung war Aitmatows Abschlussarbeit am Maxim-Gorki-Literaturinstitut in Moskau und wurde erstmals in der Literaturzeitschrift Nowy Mir veröffentlicht. 1960 erschien das Werk auch in deutscher Sprache im Verlag Kultur und Fortschritt (Ost-Berlin/DDR).

Im Bestand der Universitätsbibliothek befindet sich eine Ausgabe aus dem Jahr 2016 der „Insel-Bücherei“ mit Illustrationen von Stefanie Harjes. Auch eine Verfilmung aus dem Jahr 1969 (Veröffentlichung auf DVD) kann ausgeliehen werden. Die namhafte Illustratorin Kat Menschik schließlich illustrierte die Geschichte für eine Veröffentlichung im Jahr 2022 in ihrer Reihe „Lieblingsbücher“ (per Fernleihe bestellbar).

Was auch immer Sie während Ihrer Schulzeit gelesen haben: mit hoher Wahrscheinlichkeit finden Sie die Literatur auch im Bestand der Bibliothek. Welches Buch fällt Ihnen zuerst ein?

Katja Freudenberg