Blick hinter die Kulissen – die Fernleihe

In loser Folge stellen wir im „Lesezeichen“ Bibliotheks-Mitarbeiter und deren Arbeitsbereiche vor, die normalerweise hinter den Kulissen verborgen bleiben – heute ein Gespräch mit Rosemarie Mann, verantwortlich für die Fernleihe:

Wie lange arbeiten Sie schon im Bereich Fernleihe?
Etwa 20 Jahre.

Was ist – kurz gesagt – der Inhalt Ihrer Arbeit?
Wir beschaffen Literatur, die in unserer Bibliothek nicht vorhanden ist (das waren im Vorjahr ca. 8000 Bücher und Aufsatzkopien), und verleihen an andere Bibliotheken Literatur, die dort nicht im Bestand ist (letztes Jahr ca.10.000). An diesem System ist der Großteil der Bibliotheken in Deutschland beteiligt.

Die meisten Fernleih-Bestellungen werden im Gemeinsamen Verbundkatalog GVK aufgegeben. Was passiert nach dem Klick auf den Bestellbutton?
Der Bestellwunsch geht automatisch an eine der besitzenden Bibliotheken. Dort wird die Bestellung ausgedruckt, das gewünschte Buch aus dem Regal geholt und für die UB Erfurt verbucht – falls nötig werden Kopien gemacht. Das Buch oder die Kopien werden dann mit DHL oder dem deutschlandweiten Bibliotheks-Büchertransportdienst an uns verschickt. Die Lieferung wird in der Fernleihe bearbeitet und der Benutzer erhält eine E-Mail über diese Lieferung, in der steht, was er bekommen hat und zu welchen Ausleihbedingungen.
Entsprechend umgekehrt funktioniert das Ganze, wenn andere Bibliotheken Literatur bei uns anfordern.

Übrigens: wenn der Benutzer das Buch nicht in den verschiedenen Online-Katalogen findet, kann er trotzdem eine Bestellung aufgeben – die Kollegen an den Informationstheken helfen gerne weiter.

Was passiert, wenn es das Gewünschte in Deutschland nicht gibt bzw. kommen auch Bestellungen aus dem Ausland?
Wir können – wenn nötig – weltweit agieren. So ist z.B. auch der Austausch mit einer US-amerikanischen oder einer neuseeländischen Bibliothek ganz normal, wobei der Großteil der Lieferungen aus Europa kommt.

Was ist nur schwer beschaffbar?
Literatur mit Erscheinungsjahr vor 1850 im Original – hier hat der Schutz des Werkes meist Vorrang vor dem Wunsch nach Fernleihe. Auch die Bestellung von DVDs ist zwar möglich, aber es wird eher selten geliefert.

Gibt es Literatur, die gar nicht bestellt werden kann?
Ja, dazu zählen E-books, was an den Bedingungen in den Lizenzverträgen mit den Verlagen liegt. Und seit kurzem (wegen des geänderten Urheberrechts) Kopien aus Populärzeitschriften und Tageszeitungen.
Und natürlich alles, was vor Ort vorhanden, also im Katalog der UB oder FH Erfurt verzeichnet ist.

Welchen Tipp haben Sie für die Benutzer?
Solange wir bei einer Fernleih-Bestellung keinen negativen Bescheid geben, besteht Hoffnung, dass die gewünschte Literatur beschaffbar ist. Wir versuchen alles, was möglich ist.

Vielen Dank für das Gespräch

Weitere Informationen auf unserer Homepage

Neue Auszubildende in der Bibliothek

Am 1. September begann für die 17-jährige Emily Woyke die Ausbildung zur Fachangestellten für Medien- und Informationsdienste. Dies ist ein möglicher Weg für ein späteres „bibliothekarisches Leben“. Auch wenn ein häufiger Grund für die Berufswahl unserer Azubis die Liebe zum Lesen ist, kommen sie doch im Ausbildungsalltag kaum dazu, in Büchern zu schmökern. Wie so vieles Andere hat auch dieses Berufsbild einen starken Wandel hin zur Technisierung erfahren.
Neben ihrer praktischen Ausbildung in unserer Bibliothek erhält Frau Woyke in der Berufsschule in Sondershausen das theoretische Wissen für ihren Beruf. Während interessanter Praktika, so in einer Buchhandlung, in einer Stadtbibliothek oder in einem Stadtarchiv wird sie viele zusätzliche Erfahrungen sammeln können.
Wir wünschen ihr einen guten Start und viel Freude an ihrem gewählten Beruf.

 

Übrigens bildet die Bibliothek bereits seit 1996 aus und hat bisher mehr als 30 Auszubildende auf deren Weg ins Berufsleben begleitet.

„Briefe gehören unter die wichtigsten Denkmäler, die der einzelne Mensch hinterlassen kann.“

 

„Spannend!“ – So war der Eindruck eines ersten Besuchs von Isabelle Kocher in der Sondersammlung der UB während eines Praktikums im Sommer 2016. So spannend, dass sie sich entschloss, das nächste Praktikum in ihrem Masterstudiengang „Angewandte Linguistik“ den alten Beständen und Nachlässen, die in der Sondersammlung betreut werden, zu widmen.
In Absprache mit Herrn Bouillon, dem Referenten der Sondersammlung, sichtete Isabelle Kocher im Februar 2017 einen Teil des Nachlasses der bedeutenden Islamwissenschaftlerin Annemarie Schimmel. Briefe und andere Lebensdokumente galt es zu sortieren und zu bearbeiten, um sie anschließend zu scannen, benennen und in Archivbögen abzulegen. So bleiben die Dokumente der Nachwelt möglichst lange erhalten und sind auch digital gesichert und bearbeitbar!
Ein ungewöhnliche Entdeckung hat Frau Kocher während ihres Praktikums nicht gemacht, aber Einblicke in die Arbeit mit Nachlässen und den Umgang mit Archivalien gewonnen.

Zitat "Briefe ...": Johann Wolfgang von Goethe, 1805

Zweite Amtszeit für Franziska Wein in internationaler Bibliothekskommission für Erwerbung und Bestandsentwicklung

Die International Federation of Library Associations and Institutions (IFLA) hat die Erwerbungsleiterin und stellvertretende Direktorin der Universitätsbibliothek, Frau Dr. Franziska Wein, für eine zweite fünfjährige Amtsperiode in ihre Kommission für Erwerbung und Bestandsentwicklung  berufen. Frau Wein ist dort an der Erarbeitung und Übersetzung internationaler Handreichungen und Richtlinien zu Fragen der Erwerbung in Bibliotheken und an der Organisation von Vortragsveranstaltungen im Rahmen der jährlich stattfindenden IFLA-Kongresse beteiligt.

Für die Universitätsbibliothek Erfurt bedeutet die erneute Berufung von Frau Wein in dieses international renommierte Expertengremium eine hohe Anerkennung. Die Bibliothek wünscht Frau Wein bei der Fortsetzung der Arbeit im anregenden internationalen Umfeld viel Erfolg.

 

Herzlich willkommen dem neuen Bibliotheksdirektor!

Die Universitätsbibliothek heißt Gabor Kuhles als neuen Bibliotheksdirektor herzlich willkommen.

Mit dem heutigen Tag tritt er sein neues Amt an. Er wurde von Kanzler Jan Gerken begrüßt und stellte sich in kurzen und knappen Worten seinen neuen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern vor.

Wir wünschen alles Gute für die neue Aufgabe!

Ausstellung zu Karl Theodor von Dalberg in der UB Erfurt

Am 10. Februar jährt sich zum zweihundertsten Mal der Todestag von Karl Theodor von Dalberg. Aus diesem Anlass würdigt die UB Erfurt sein Wirken mit einer kleinen Ausstellung in den Wandvitrinen im 2. OG (06. Februar bis 26. Februar 2017).
Karl Theodor von Dalberg wurde 1771 zum erzbischöflichen Statthalter von Erfurt berufen. Als aufgeklärter Förderer des Erfurter Geisteslebens unterhielt er enge Kontakte zu bedeutenden Dichtern und Gelehrten seiner Zeit. Hervorzuheben sind seine Verdienste auf dem Gebiet der Wirtschaft und Sozialpolitik sowie seine herausragenden Bemühungen um die Akademie nützlicher Wissenschaften zu Erfurt.
Erfurter Einwohner kennen mit Sicherheit den Dalbergsweg in der Stadtmitte, die namensgebende Persönlichkeit ist eher unbekannt. Deshalb laden wir Sie ein, Dalberg anhand seiner eigenen Schriften und anhand der Reflexionen anderer über ihn im Bestand der UB Erfurt zu entdecken.
Den Katalog seiner Privatbibliothek finden Sie in der Digitalen Historischen Bibliothek Erfurt/Gotha:
http://archive.thulb.uni-jena.de/ufb/receive/ufb_cbu_00003868

Zur Mitteilung im WortMelder der Universität Erfurt