Blick hinter die Kulissen: Ausleihdienste

In loser Folge stellen wir im „Lesezeichen“ Bibliotheks-Mitarbeiter*innen und deren Arbeitsbereiche vor, die normalerweise hinter den Kulissen verborgen bleiben – heute im Gespräch mit Katharina Hartisch, der Teamleiterin Ausleihdienste.

Katharina Hartisch

Sie arbeiten seit 1995 in der UB und sind seit Beginn verantwortlich für die Ausleihdienste. Wie würden Sie heute Ihr Aufgabengebiet umschreiben?

Auf den Punkt gebracht: Ich sorge dafür, dass bei den Ausleihdiensten möglichst alles reibungslos funktioniert und Anfragen von Benutzer*innen kundenfreundlich geregelt werden können.

Welche einzelnen Bereiche gehören dazu?

Bibliothekarisch gesprochen heißen diese Bereiche Ausleihtheke, Buchordnungs-dienst, Clearingstelle und Fernleihe.

Die Ausleihtheke ist bekannt, doch was steckt hinter den anderen Begriffen?

Der Buchordnungsdienst sorgt dafür, dass man die Bücher im Regal findet bzw. holt die bestellten Bücher aus dem Magazin.
Die Clearingstelle kümmert sich darum, wenn Bücher oder andere Medien nicht „benutzungsfähig“ sind, z.B. weil das Etikett nicht mehr lesbar ist.
Wenn die gewünschte Literatur nicht in der UB vorhanden ist, besorgt die Fernleihe sie auf Wunsch aus anderen Bibliotheken.

Sichtbar an der Ausleihtheke und unsichtbar an vielen anderen Stellen im Haus ist mein Team im Einsatz. Alle erfüllen eine Vielzahl von Aufgaben und haben auch jeweils „Spezialfertigkeiten“, wie z.B. „Detektivfähigkeiten“ für das Auffinden ver-misster Bücher.

Man sieht Sie auch an der Ausleihtheke, doch was sind Ihre Tätigkeiten im Hintergrund?

Da möchte ich nur exemplarisch einige nennen. Eine wichtige Aufgabe ist die Er-stellung von Dienstplänen für insgesamt 17 Tätigkeiten, die zu festgelegten Zeiten ausgeführt werden. Schwierige Anliegen von Benutzer*innen, die nicht direkt an der Ausleihtheke geklärt werden können, landen ebenfalls auf meinem Schreibtisch. Technische Fragen gehören auch dazu, z.B. Einstellungen an der Software des Ausleihsystems.

Wie sieht ein typischer Arbeitstag für Sie aus?

Typisch ist, dass er nicht planbar ist, da ich flexibel und zeitnah auf die auftretenden Ereignisse des Tages reagieren muss. Dies können z.B. Lücken im Dienstplan sein, Probleme mit der Ausleihtechnik oder Benutzer*innen mit dringenden Anliegen. Dies macht meine Arbeit sehr abwechslungsreich.

Der Bereich Ausleihdienste ist ja recht komplex. Wie kann man sich bei Fragen schlau machen?

Selbstverständlich stehen alle Mitarbeiter*innen gerne mit Rat und Tat zur Seite, persönlich oder telefonisch (0361 737 5830) während der Öffnungszeiten der Ausleihtheke. Auch unsere Homepage gibt Antworten auf viele Fragen. Ebenso lohnt sich ein Blick in unsere Tutorials .

Welchen Tipp haben Sie für die Benutzer*innen?

Behalten Sie Ihr online-Benutzerkonto im Blick und stellen Sie Ihre Kaffeetasse weit weg von den aus der UB ausgeliehenen Büchern – so beugen Sie den am häufig-sten auftretenden Problemen vor.

Vielen Dank für das Gespräch.

Marion Herzberg

Sankt Martin 2020 in Erfurt

Leider fällt dieses Jahr coronabedingt die traditionelle Martinsfeier am 10. November auf dem Domplatz aus. Während es in den vergangenen Jahren vor der Kulisse von Dom und St. Severikirche ein Lichtermeer zu bestaunen gab und Erfurter und viele Gäste in einer ökumenischen Martinsfeier sowohl des Heiligen Martins von Tours als auch des Reformators Martin Luther gedachten, gibt es in diesem Jahr einzelne kleinere Veranstaltungen und Andachten.
Trotz alledem möchten wir auch in diesem Jahr auf eine sehenswerte Darstellung des Martin von Tours in einem Druck des Altbestandes der Universitätsbibliothek aufmerksam machen.

Der Druck mit dem Titel „Missale iuxta rubricam Moguntinensis diocesis …“ (Signatur: UB Erfurt, Dep. Erf., LA. 2° 70) wurde im Jahr 1520 in Basel in der Werkstatt von Thomas Wolff gedruckt. Gezeigt wird der Heilige Martin, der seinen Mantel mit einem Bettler teilt. Dieser Holzschnitt stammt von Hans Holbein dem Jüngeren, einem bekannten deutsch-schweizerischen Maler, welcher in späteren Jahren als Maler am Hofe von König Heinrich dem VIII. geschätzt und zum Hofmaler wurde.

Dieser Band liegt vollständig digitalisiert vor (Link zum Digitalisat) und kann in der Digitalen Historischen Bibliothek Erfurt/Thüringen angesehen werden.

„Das Wahre ist das Ganze“ – Hegel zum 250. Geburtstag

Am 27. August 2020 jährt sich der Geburtstag des großen Philosophen Georg Wilhelm Friedrich Hegel zum 250. Mal. Rechtzeitig zum Jubiläum konnte die im Felix Meiner Verlag erschienene historisch-kritische Akademie-Ausgabe der Gesammelten Werke zum Abschluß gebracht werden. In der Universitätsbibliothek finden Sie alle Bände dieses umfangreichen Werkes neben Studienausgaben und Sekundärliteratur im ersten Stock unter der Signatur CG 4060 – CG 4077. Aber auch unser Angebot an E-books zu Hegel und anderen Philosophinnen und Philosophen wächst zunehmend. Für Angehörige der Universität sind diese auch von außerhalb des Campus über Shibboleth zugänglich.

 

Blick hinter die Kulissen – Was macht eigentlich ein Fachreferent?

In loser Folge stellen wir im „Lesezeichen“ Bibliotheks-Mitarbeiter*innen und deren Arbeitsbereiche vor, die normalerweise hinter den Kulissen verborgen bleiben – heute ein Gespräch mit der Fachreferentin Sabine Ziebarth.

Welche Aufgaben haben Sie als Fachreferentin?

Ich betreue die Fächer Anglistik, Philosophie, Politik und Sozialwissenschaften. In Zusammenarbeit mit den Lehrstühlen bin ich für die Auswahl der anzuschaffenden Medien verantwortlich. Wir versuchen für die aktuellen Lehr- und Forschungsgebiete – soweit finanziell möglich – die jeweils neue Literatur zu erwerben. Dies betrifft nicht nur gedruckte Bücher, sondern auch E-books, Zeitschriften (print und online) sowie Datenbanken. Diese Literatur wird dann inhaltlich für die Nutzung in der Bibliothek erschlossen. Neben den Neuanschaffungen kümmere ich mich auch um die sogenannte Bestandspflege (Aussonderungen veralteter Literatur, Lückenergänzungen, Erwerbung von Neuauflagen).

Grundsätzlich bin ich erste Ansprechpartnerin für Lehrende und Studierende in fachspezifischen Fragen. Dazu gehören spezielle Rechercheschulungen genauso wie direkte Hilfestellung bei Fragen rund um Literatur für Studium und Lehre.

Wer ist noch Fachreferent in der UB und wie finden Benutzer den richtigen Ansprechpartner für ihr Fachgebiet?

Insgesamt sind wir acht Kolleg*innen, die die Bereiche des an der Universität vertretenen Fächerspektrums betreuen. Auf unserer Webseite findet man eine Liste aller Fächer mit den dazugehörigen Referenten.

Haben Sie weitere Aufgaben in der Bibliothek?

Alle Fachreferenten der UB sind neben ihrer Fachreferatstätigkeit für weitere Aufgabengebiete verantwortlich. Das reicht von der Leitung von Abteilungen über allgemeine Verwaltungstätigkeiten und Diensten an den Informationstheken bis hin zu Querschnittsaufgaben in Zusammenarbeit mit anderen Bereichen der Universität.

Als stellvertretende Leiterin der Abteilung Benutzung kümmere ich mich u.a. um die allgemeine Benutzerschulung, Fragen des Datenschutzes und Probleme zwischen Bibliothek und Benutzern.

Wie wird man Fachreferent?

Fachreferent*innen verfügen über ein abgeschlossenes Hochschulstudium beliebiger Fachrichtung. Danach haben sie in der Regel entweder ein 2-jähriges Referendariat oder einen Aufbaustudiengang (Master of Information and Library Science) jeweils mit einem umfangreichen Praxisanteil absolviert.

Wie lange sind Sie schon als Fachreferentin tätig?

Bereits seit 1996 arbeite ich in dieser Funktion an der UB Erfurt. In dieser Zeit habe ich verschiedene Fächer und Aufgabengebiete betreut.

Welchen Tipp haben Sie für die Benutzer?

Nutzen Sie die Möglichkeit der fachspezifischen Beratung und trauen Sie sich, die Fachreferenten anzusprechen (direkt oder durch Vermittlung der Kolleg*innen an den Informationstheken).

Vielen Dank für das Gespräch

Blick hinter die Kulissen – Bücherspenden

In loser Folge stellen wir im „Lesezeichen“ Bibliotheks-Mitarbeiter und deren Arbeitsbereiche vor, die normalerweise hinter den Kulissen verborgen bleiben – heute ein Gespräch mit Dietlinde Schmalfuß-Plicht, die unter anderem für die Bücher zuständig ist, die kostenlos ins Haus kommen.

Aus welchen Quellen bekommt die Bibliothek kostenlose Bücher?
Da sind zunächst einmal die Pflichtexemplare von Dissertationen zu nennen: Wer an der Universität Erfurt promoviert, muss entsprechend der Prüfungsordnung mehrere Exemplare seiner Dissertation an die Bibliothek übergeben.
Weitere Publikationen treffen bei uns im Rahmen des Schriftentauschs mit anderen Bibliotheken und Institutionen ein.
Und dann sind da noch die privaten Schenkungen, die von großen Nachlässen bis zu einzelnen Büchern reichen.

Wie ist der Weg eines Buches, das in der Bibliothek, z.B. an der Information als Geschenk abgegeben wird?
Ist der äußere Zustand eines Buches bibliotheksgeeignet, wird geprüft, ob der Titel schon im Bibliotheksbestand vorhanden ist. Falls dies zutrifft, wird das Geschenk nicht eingearbeitet. Ansonsten geht der Band in den zuständigen Fachbereich zur Entscheidung. Wenn diese positiv ausfällt, durchläuft das Geschenk den auch für gekaufte Bücher üblichen Geschäftsgang.
Wenn wir das Geschenk nicht einarbeiten, wünschen wir uns, dass die Schenker die Bücher zurücknehmen. Bei anonymen Schenkungen sind wir leider manchmal dazu gezwungen, die Bücher zu entsorgen.

Welche Kriterien werden angewandt um zu entscheiden, welche Geschenke die Bibliothek annimmt?
Die Bücher müssen inhaltlich zum Profil der Bibliothek passen, das dem Profil der Universität entspricht. So können wir zum Beispiel keine medizinische Literatur annehmen.
Aktualität ist ein weiteres Merkmal: veraltete Auflagen von Nachschlagewerken oder Gesetzeskommentaren kommen beispielsweise nicht in Frage.
Außerdem müssen wir Rücksicht auf die Platzkapazitäten im Lesesaal bzw. Magazin nehmen.

Wie verhält man sich idealerweise, wenn man der UB Bücher schenken möchte?
Am besten vorher schriftlich anfragen und eine Liste der Titel mitschicken, die Verfasser, Titel, Verlag und Erscheinungsjahr enthält. Dann kann eventuell direkt entschieden werden, ohne dass das Buch zuerst zu uns gebracht werden muss.

Haben Sie Tipps, was man sonst noch mit zu Hause nicht mehr benötigten Büchern tun kann?
Im Internet gibt es viele Ankaufsportale, die auch gebrauchte Bücher annehmen. Die Plattform Bonavendi beispielsweise vergleicht verschiedene Anbieter. Wer seine Bücher direkt an Interessenten verkaufen will, kann dies z.B. bei Booklooker tun.

Gibt es noch andere Mitarbeiter, die Sie bei dieser Aufgabe unterstützen?
Wenn es sich bei den Geschenken um Zeitschriften handelt, ist meine Kollegin Marion Herzberg zuständig. Wir sind beide unter der E-Mail-Adresse tausch.ub@uni-erfurt.de erreichbar.

Vielen Dank für das Gespräch

 

Ein Wörterbuch und Märchen

Beides passt zusammen, denn wir möchten mit diesem Beitrag an den deutschen Sprach- und Literaturwissenschaftler Jacob Grimm, der am 4. Januar 1785 geboren wurde, erinnern. Sein Werk ist eng mit Leben und Schaffen seines jüngeren Bruders Wilhelm verbunden. Den meisten sind die Brüder Grimm durch die Sammlung der Kinder- und Hausmärchen bekannt, von denen auch in der UB zahlreiche Ausgaben in Printform, als Verfilmungen oder Hörbuch zu finden sind (GB 2706).

Für Sprachwissenschaftler ist hingegen das „Deutsche Wörterbuch“ („Der Grimm“) ein Begriff – das umfassendste Wörterbuch der deutschen Sprache, das sich vor allem durch die akribische Beschreibung der Wortbedeutungen und eine Vielzahl dafür aufgeführter Belegstellen auszeichnet. Der erste Band erschien 1854, der letzte, das Quellenverzeichnis, 1971. Inzwischen gibt es Neuausgaben und Überarbeitungen. So ist nicht nur das Wörterbuch selbst mit seinem Umfang und den für Sprachwissenschaftler und Sprachhistoriker wertvollen Einträgen interessant, sondern auch dessen Entstehungsgeschichte.

Wenn Sie die deutsche Sprache einmal aus einem neuen Blickwinkel kennenlernen möchten, finden Sie Printausgaben des Wörterbuchs im 1. OG der Bibliothek unter GB 1498 G864 und online unter http://dwb.uni-trier.de/de/die-digitale-version/online-version/