Was sucht die Waschmaschine in der Sondersammlung?

Im 18. Jahrhundert wird die Zeitschrift zum Mittel der Wahl, um einem großen Publikum die intellektuellen und moralischen Ziele der Aufklärung nahe zu bringen. Die darin enthaltenen Artikel befassen sich neben Nachrichten unter anderem mit Erzählungen, neuen Erkenntnissen in den Wissenschaften, technischen Neuerungen und Ratgebern.
Eine dieser technischen Entwicklungen ist die Waschmaschine. Schon 1752 wurde in einer Zeitschrift eine Maschine, die als Yorkshire Maiden bezeichnet wurde, beschrieben. Die Maschine bestand aus einem Holzbottich, der mit einem Deckel verschlossen wurde. Darin wurde die Wäsche mit heißer Seifenlauge eingefüllt. In der Mitte des Deckels befand sich ein Holzstab. Am oberen Ende befand sich ein Griff zum Drehen und am unteren Ende eine Holzscheibe mit Holzzapfen zum Bewegen der Wäsche in der Seifenlauge.
Diese Waschmaschine war zu diesem Zeitpunkt in der Grafschaft Yorkshire in England im Gebrauch und fand von dort den Weg nach Hannover, Braunschweig, Hamburg und Leipzig sowie Augsburg.
1756 wurde die in Braunschweig verwendete Waschmaschine in der Zeitschrift “ Leipziger Sammlungen von wirthschafftlichen, Policey-, Cammer- und Finantz-Sachen“, herausgegeben von Georg Heinrich Zincke, beschrieben (UB Erfurt, Dep. Erf. 1-S. 8° 00101 (12).
Diese und andere interessante Zeitschriften bis 1850 können Sie gern als angemeldeter Nutzer der Universitätsbibliothek im Sonderlesesaal lesen!

Praktikum in der Bibliotheca Amploniana

Anne Groke, Studentin der Universität Erfurt, absolvierte von September bis Dezember 2016 im Rahmen ihres Masterstudiums der Samm­lungsbezogenen Wissens- und Kulturgeschichte ein Praktikum in der Sondersammlung der UB Erfurt. Den Schwerpunkt ihres Praktikumsprojekts bildeten dabei die Inkunabeln aus der Augustinerbibliothek – Bestände aus dem Erfurter Augustiner-Eremiten-Kloster, welches 1822 im Zuge des Säkularisierungsprozesses aufgelöst wurde. Im Verlauf des Praktikums hat Frau Groke die Provenienzen der Inkunabeln revidiert, was mit viel Gespür für Details und aufwändiger Ermittlungsarbeit verbunden war. Bei der Revision wurden u.a. auch Besitzvermerke anderer ehemaliger Eigentümer auf­ge­nommen, Kurzbeschreibungen zum Buch­schmuck erstellt und – wenn möglich – die jeweilige Buch­binderwerkstatt ausfindig gemacht. Für die Masterstudentin bot das Praktikum nach eigener Aussage eine hervorragende Möglichkeit, die theoretisch vermittelten Inhalte in der Praxis anzuwenden und das Wissen zu vertiefen und zu ergänzen.

Zum ausführlichen Praktikumsbericht auf der Website der Bibliotheca Amploniana.