Alles Gute zum Schulanfang!

Seit vierzig Jahren sammelt und forscht der ehemalige Hamburger Lehrer Hans-Günter Löwe zum Thema Schulbeginn und zur Tradition der Schultüten. Die Ergebnisse seiner Untersuchungen hat er vor einigen Jahren in einem Buch vorgestellt. Es befindet sich in zwei Exemplaren im Bestand der Universitätsbibliothek.

Die Schul- oder Zuckertüte, anfangs auch Ostertüte oder Osterkegel genannt, hat eine über zweihundertjährige Geschichte und stammt ursprünglich aus Mitteldeutschland. Heute ist sie ein unverzichtbares Geschenk zum Schulanfang, aber schon im alten Rom hat es ermutigende Gaben zum Beginn des Lernens gegeben.

Der Autor berichtet in seinem Buch unter anderem von einer Schultüten-Maschine und den Bestrebungen im Nationalsozialismus, eine Einheitstüte einzuführen. Ungewöhnliche Postkarten und Werbezettel sind in dem Buch ebenso zu finden wie Zeitzeugenberichte.

Ob mit oder ohne Zuckertüte: wir wünschen allen Lehrerinnen und Lehrern, Schülerinnen und Schülern sowie ihren Eltern einen guten Start ins neue Schuljahr!

 

Schön wär’s

 

 

 

Der 10. August ist der allgemein verbindliche Termin zur Verrechnung der Umsatzsteuer mit den zuständigen Finanzämtern. Der Termin selbst ist für Bibliotheken in öffentlicher Trägerschaft nicht relevant, da sie ihre Rechnungen für Reproduktionen oder Gebühren umsatzsteuerfrei ausstellen und deshalb auch keine Umsatzsteuer-Voranmeldung bei den Finanzbehörden vornehmen.

Auf der anderen Seite haben Bibliotheken durchaus mit der Umsatz- oder Mehrwertsteuer zu tun, nämlich dann, wenn sie Medien erwerben oder lizenzieren, was wiederum ihr tägliches Geschäft ist. Es gelten die deutschen Mehrwertsteuersätze: ermäßigt 7% für gedruckte Medien und regulär 19% für elektronische Medien. Lieferanten mit Firmensitz in Deutschland berechnen die gelieferten Medien inklusive Umsatzsteuer. Lieferanten mit Firmensitz im Ausland müssen – so schreibt es die EU vor – ohne Mehrwertsteuer fakturieren; in der Folge führen die Bibliotheken die fällige Umsatzsteuer separat an ihr Finanzamt ab. Richtig kompliziert wird es für die Beteiligten, wenn Mischmedien, Medien mit gedruckten und digitalen Bestandteilen, erworben werden: Die unterschiedlichen Bestandteile müssen getrennt mit den passenden Mehrwertsteuersätzen berechnet und bibliotheksseitig in der Buchführung entsprechend dokumentiert werden.

Erfreulich ist, dass Buchhandel und Bibliotheken in Brüssel inzwischen erfolgreich lobbyiert und erreicht haben, dass bestimmte elektronische Medien (E-Books, E-Journals und E-Papers) auch mit ermäßigtem Mehrwertsteuersatz belegt werden dürfen. In Deutschland hat das Bundeskabinett soeben (am 31. Juli 2019) einen Gesetzentwurf vorgelegt, um von dieser Möglichkeit Gebrauch zu machen und den Mehrwertsteuersatz für elektronische Bücher, Zeitschriften und Zeitungen auf 7% zu senken.

Urlaubszeit ist Lesezeit

© Ars Vivendi

Im vergangenen Sommer haben wir Sie in unserem Blog auf eine Reise durch europäische Buchhandlungen geschickt („In 60 Buchhandlungen durch Europa. Meine Reise zu den schönsten Bücherorten unseres Kontinents“). In diesem Jahr möchten wir Sie auf eine ganz andere „Liebeserklärung“ an Buchhandlungen aufmerksam machen.

„Meine wunderbare Buchhandlung“ ist eine Anthologie von Erzählungen 17 namhafter Autoren, in denen diese auf ganz unterschiedliche Weise kuriose, nachdenklich stimmende oder verwirrende Begebenheiten aus „ihren“ Buchhandlungen erzählen. In seinem Vorwort beschreibt der Herausgeber Dirk Kruse, was ihn zu dieser Hommage an Buchhandlungen bewogen hat: „Nur dort [in einem Buchladen] erfahre ich alle Sinnlichkeit des Bucherwerbs und werde nicht nur individuell beraten, sondern kann die Bücher auch berühren, riechen, in ihnen blättern und vor allem solche entdecken, nach denen ich gar nicht gesucht habe. Ein Buch auszuwählen und es zu kaufen, macht mir beinahe ebenso viel Freude, wie es anschließend zu lesen …“.

Na, haben Sie Lust bekommen, sich gleich auf den Weg in die nächste Buchhandlung zu machen – zu stöbern, zu blättern, sich eine Freude zu machen?

Das empfohlene Buch finden Sie selbstverständlich hier bei uns in der UB: unter der Signatur AN 47000 K94.

Die Bäume, die Sträucher, die Pflanzen sind der Schmuck und das Gewand der Erde.*

Kräuter- und Pflanzenbücher in der Sondersammlung der UB Erfurt

Immer wieder gern in Ausstellungen und Führungen gezeigt werden Handschriften und Alte Drucke mit Abbildungen und Texten von Blumen, Kräutern, Obst und Gemüse.

Im Bestand der Universitätsbibliothek befinden sich diverse „Klassiker“

Lavendel-Selbstdruck

wie der „Ortus sanitatis“ (Signatur: I. 4°354), eine Inkunabel aus dem Jahr 1497, Leonhart Fuchs´ „NEw Kreüterbuch …“   (Basel 1543, Signatur: 13-Nb. 2° 1301e) und Kniphofs „Botanica in originali“ (Signatur: 13-Ma. 4° 24b (01)), gedruckt 1733 in Erfurt.

Während die erstgenannten Drucke mehr oder weniger naturgetreue Abbildungen in Holzschnitttechnik enthalten, sind die Naturselbstdrucke in Kniphofs Werk detailgetreue Abbildungen mittels Naturobjekten.

Zum Wachsen und Reifen in der sommerlichen Jahreszeit nun noch einige Illustrationen aus dem „Kreutterbuch Deß Hochgelehrten und weitberühmbten Herrn D. Petri Andreae Matthioli…“ in der Bearbeitung von Joachim Camerarius (Frankfurt a. M. 1611, Signatur: 13-Ma. 2° 23t):

 

*Jean-Jacques Rousseau

Tipps und Tricks bei Schreibblockaden – unser Lektüretipp

© Verlag Ferdinand Schöningh

Bevor Sie in die Sommerpause starten können, müssen die letzten Hausarbeiten angefertigt, Prüfungen bestanden und Bachelor- und Masterarbeiten in Angriff genommen werden. Keine leichte Aufgabe. Praktische Unterstützung dabei bieten Ihnen die mehr als 200 Bücher der Signaturgruppe AK 39580 im Erdgeschoss der Bibliothek. Wenn Sie vor der Abgabe Ihrer Arbeit noch Zeit haben, lohnt es sich auf jeden Fall, hier ein wenig zu stöbern.

An anderer Stelle im Lesesaal fanden wir den Titel „Tipps und Tricks bei Schreibblockaden“ (Signatur GB 2986 E78). Die wirklich lesenswerten und hilfreichen Ratschläge verbindet die Autorin mit Zitaten bekannter Persönlichkeiten und Schriftsteller. Es ist interessant zu erfahren, mit welch unterschiedlichen Strategien diese ihre Probleme beim Schreiben angehen. Vielleicht auch mutmachend – Sie sind mit Ihren Schwierigkeiten nicht allein.

Nicht allein sind Sie sicher auch beim Hausarbeitenmarathon der Universität am 24. Juli, auf den wir an dieser Stelle schon kurz hinweisen möchten.

Hochsommer – Zeit einfach mal rauszugehen

Nicht nur, aber auch für die Fächer Schulgarten, Naturkunde bzw. Heimat- und Sachunterricht bietet es sich in der warmen Jahreszeit an, im Freien Tiere und Pflanzen zu beobachten. Die Universitätsbibliothek hat eine Reihe von Medien hierzu im Bestand, die sich mit der entsprechenden Didaktik (DP 6300), aber auch mit den Inhalten (DX 4745) beschäftigen. Zu den schönsten Bänden dieser Art zählt eine der aktuellen Neuerwerbungen:

„Wawra’s Naturbuch, Bd. 1: Säugetiere, Vögel, Reptilien, Amphibien: Entdecken, erleben, staunen und verstehen“, vermittelt fundierte Kenntnisse zu Tieren, schöpft aus der jahrzehntelangen naturpädagogischen Erfahrung der Autorin und besticht durch detailgetreue und fundierte Illustrationen. Mit Projektideen quer durch alle Jahreszeiten gibt es auch für die Zeit nach dem Sommer noch viele Impulse für interessante Naturbeobachtungen und ihre spätere Aufbereitung. Gespannt warten wir auf Band 2, der dann auch Pflanzen behandeln wird.

 

Sommer im SchulgartenBis dahin lohnt sich aber auch ein Blick über den Teller- oder sagen wir ‚mal Buchrand. Elektronische Anwendungen bieten mittlerweile die Möglichkeit, Pflanzen zu bestimmen und das mit einem überraschend hohen Spaßfaktor. Eine rundum empfehlenswerte App ist die https://floraincognita.com/de/. Das unter anderem vom Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) und von der Stiftung Naturschutz Thüringen geförderte Projekt widmet sich der Erkennung heimischer Wildpflanzen in ihrer natürlichen Umgebung.  Die Aufnahmen wild vorkommender Pflanzen werden nicht nur sehr treffsicher bestimmt, die von den Nutzern hochgeladenen Bilder sollen auch dazu beitragen, das Vorkommen invasiver Arten zu dokumentieren und die Verbreitungsverläufe zu kartieren. Mitmachen steigert also nicht nur die eigene Pflanzenkenntnis, sondern unterstützt auch den Naturschutz. Das Projekt zeigt eindrucksvoll, wie sich die durch Smartphones massenhaft verbreitete Fotoausrüstung in der Hosentasche, das Interesse an Natur, botanisches Wissen und das Konzept der Citizen Science zu einem stimmigen Ganzen zusammenfügen und aus der Digitalisierung eine echte Chance statt nur ein Schlagwort machen.