Wir wünschen Ihnen ein frohes und besinnliches Weihnachtsfest und alles Gute für ein gesundes und glückliches Jahr 2022.
Ihre Universitätsbibliothek
Infos und News der UB Erfurt
Wir wünschen Ihnen ein frohes und besinnliches Weihnachtsfest und alles Gute für ein gesundes und glückliches Jahr 2022.
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In Erfurt weist manches auf den vormaligen Bundeskanzler Willy Brandt hin: zunächst der Bahnhofsvorplatz (heute: Willy-Brandt-Platz) mit dem Denkmal „Willy Brandt ans Fenster“, weiterhin die Willy Brandt School of Public Policy der Universität Erfurt. Am 10.Dezember 2021 jährt sich zum 50. Mal die Verleihung des Friedensnobelpreises an Willy Brandt. Die außerordentliche Ehrung würdigte weltöffentlich seine in der Bundesrepublik auch noch lange nach der Preisverleihung umstrittene, mutige Ostpolitik [1]. Im Unterschied zu späteren ähnlich motivierten Zuerkennungen des Friedensnobelpreises an Protagonisten friedensstiftender Initiativen hat sich Willy Brandts Ehrung als nachhaltig erwiesen, hat die Ostpolitik doch mittelbar zum Fall der Mauer 1989 beigetragen.
[1] Das sind 10 von 75 Treffern im Bibliothekskatalog OPAC zum Thema Ostpolitik:
Die für die Präsenzlehre an der Universität bereits seit Semesterbeginn geltende 3G-Regel gilt ab 24.11.2021 auch für die Benutzung der Universitätsbibliothek. Das bedeutet:
Die bisher geltenden Regeln zum Tragen von medizinischen Schutzmasken, zum Einhalten von mind. 1,50 m Abstand im Gebäude und zur Kontaktdatenerfassung bleiben bestehen.
Wir danken allen Nutzerinnen und Nutzern für ihr Verständnis und die Unterstützung der aktuellen Schutzmaßnahmen zur Eindämmung des Coronavirus SARS-CoV-2 Bleiben Sie gesund!
The 3G rule, which applies to classroom teaching at the university since the beginning of the semester, will also apply to the use of the university library from 24 November 2021. This means:
All previous rules on wearing protective medical masks, keeping a minimum distance of 1.50 m in the building and scanning/registering of contact data still apply.
We thank all our users for their understanding and support of the current protective measures to contain the SARS-CoV-2 coronavirus Stay healthy!
Am 11. November jährt sich zum 200. Mal der Geburtstag des großen russischen Schriftstellers Fjodor Michailowitsch Dostojewski. Zentrales Thema seiner Werke ist die menschliche Seele, ihre Widersprüche und ihre Abgründe sowie die politischen und sozialen Verhältnisse im Russland seiner Zeit. Die Erzählungen, Romane und Essays Dostojewskis wurden in zahlreiche Sprachen übersetzt und sind bis heute längst nicht nur für Literaturwissenschaftler Forschungs- und Diskussions-gegenstand. In unserer Bibliothek ist das umfangreiche Werk Dostojewskis vor allem in der Fachgruppe Slawistik zu finden (KI 3520 – KI 3535).
Hier einige Anregungen, die Ihnen diesen besonderen Schriftsteller und Menschen näherbringen möchten:
Abbildung: Kenneth Lantz: The Dostoevsky Encyklopedia, Greenwood Press 2004
(Signatur KI 3530 A1 L296)
Wissenswert:
Sehenswert:
Lesenswert:
Am Sonntag, den 24. Oktober ist der „Tag der Bibliotheken“.
Der Tag, der 1995 vom damaligen Bundespräsidenten Richard von Weizsäcker ins Leben gerufen wurde, lenkt alljährlich die Aufmerksamkeit auf die über 9.000 Bibliotheken in Deutschland, macht auf ihr umfangreiches Angebot neugierig und verweist auf die vielfältigen Leistungen als unverzichtbare Kultur- und Bildungseinrichtungen.
Der Deutsche Bibliotheksverband verleiht an diesem Tag den Preis „Bibliothek des Jahres“ sowie seit 2020 die „Bibliothek des Jahres in kleinen Kommunen und Regionen“. In diesem Jahr gehen die Preise an die Stadtbibliothek Paderborn und an das Bibliotheks- und Informationszentrum Haßfurt. Herzlichen Glückwunsch!
Wir wünschen Ihnen einen schönen „Tag der Bibliotheken“ und freuen uns, wenn Sie auch an diesem Tag ausgeliehene Bücher der Bibliothek lesen, die Universitätsbibliothek virtuell oder vor Ort besuchen und vielleicht auch unsere elektronischen Bestände via Shibboleth von Zuhause nutzen.
Weitere Informationen: https://www.bibliotheksverband.de/tag-der-bibliotheken
In loser Folge stellen wir im „Lesezeichen“ Bibliotheks-Mitarbeiter*innen und deren Arbeitsbereiche vor, die normalerweise hinter den Kulissen verborgen bleiben – heute im Gespräch mit Sven-Philipp Brandt, der in der Sondersammlung mit Handschriften der Bibliotheca Amploniana arbeitet.
Sie arbeiten innerhalb eines DFG-Projekts in der Sondersammlung der UB Erfurt. Was ist das für ein Projekt, was ist Ihre Aufgabe dabei?
Das Projekt dient der Digitalisierung und Tiefenerschließung von Handschriften der Bibliotheca Amploniana, der Bibliothek des spätmittelalterlichen Gelehrten und Büchersammlers Amplonius. Mein Part ist es, einen Teil der digitalisierten Handschriften – genauer gesagt 118 mit medizinischen Inhalten – zusammen mit dem Leipziger Kollegen Dr. Marek Wejwoda tiefergehend zu beschreiben.
Wie sieht ein typischer Arbeitstag für Sie aus?
Zunächst muss ich die Handschrift aus dem Tresorraum der Sondersammlung holen. Parallel dazu rufe ich die dazugehörigen Digitalisate am PC auf. Dann kann ich mit Hilfe beider Perspektiven die Erschließung beginnen. Für manches eignet sich das Digitalisat besser, manche Dinge kann man nur am Original erkennen.
Mit einer Handschrift beschäftige ich mich übrigens im Schnitt neun Tage.
Regelmäßig tausche ich mich auch mit den Kolleg*innen aus dem Leipziger Handschriftenzentrum aus, die am Projekt mitarbeiten; Stichwort „Schwarmintelligenz“.
Was wird bei der Tiefenerschließung alles beschrieben, wie gehen Sie vor?
Es geht nicht nur um die Frage, welchen Inhalt die Handschrift hat. Das Ziel ist es auch, ihre Geschichte zu rekonstruieren.
Viele Handschriften, die uns vorliegen kommen aus Norditalien und Südfrankreich. Indikatoren für die Zuordnung sind z.B. die Schrift und der Buchschmuck. In den Einbänden finden sich oft Fragmente aus anderen (damals nicht mehr benötigten) Handschriften oder Urkunden, die Hinweise auf die verschiedenen Stationen des Buches auf dem Weg in die Sammlung des Amplonius geben können.
Bei der Bearbeitung gehe ich von außen nach innen vor. Das heißt zunächst analysiere und beschreibe ich die Größe, den Erhaltungszustand und äußere Auffälligkeiten der Handschrift. Außerdem versuche ich herauszufinden, ob es parallele Texte gibt. Hinweise dazu kann man z.B. in späteren Drucken finden.
Und natürlich gehört es auch zu meinen Aufgaben, den Text bzw. den Anfang und das Ende zu transkribieren, also in unsere heutige Schrift zu übertragen, um sie für die Forschung identifizierbar zu machen.
Alle Ergebnisse der Untersuchung werden dann nach einem festen Schema in einem Textdokument zusammengefasst.
Wo wird man die Arbeitsergebnisse des Projekts sehen können?
Die Digitalisate der Handschriften sind über die Digitale Historische Bibliothek Erfurt/Gotha open access zugänglich. In der Handschriftendatenbank Manuscripta Mediaevalia sowie später im Handschriftenportal der deutschen Handschriftenzentren werden dann auch meine genauen Beschreibungen der jeweiligen Handschriften zu finden sein. Zusätzlich ist eine Veröffentlichung der Ergebnisse in gedruckter Form in einem so genannten Handschriftenkatalog geplant.
Wie kommt man zu dieser doch eher ausgefallenen Tätigkeit, welche Qualifikation bringen Sie mit?
Für die Handschriftenkunde gibt es keine spezifische Qualifikation. Die verschiedenen Wissenschaftler*innen, die sich mit Handschriften beschäftigen, kommen aus unterschiedlichen Richtungen und können sich so sehr gut ergänzen. Ich selbst habe Latein und Geschichte studiert. Schon während des Studiums war Medizingeschichte ein Forschungsthema für mich. Außerdem habe ich in dieser Zeit als Hilfskraft am Handschriften-Zentrum Leipzig gearbeitet und so schon im Studium erste Erfahrungen mit Handschriftenbeschreibungen sammeln können.
Vielen Dank für das Gespräch und den Einblick in Ihre „Detektivarbeit“.