Onkel Toms Hütte

„Sie sind also die kleine Frau, die mit ihrem Buch diesen großen Krieg ausgelöst hat?“. Der amerikanische Präsident Abraham Lincoln soll im Jahr 1862 zur Autorin Harriet Beecher Stowe diesen Satz gesagt haben. Ob diese Zuschreibung der Wahrheit entspricht ist unklar. Doch wird daran deutlich, welch große Bedeutung der 1852 veröffentlichte Roman „Uncle Tom’s cabin“ („Onkel Toms Hütte“) für den amerikanischen Bürgerkrieg (1861 – 1865) hatte.

Zum heutigen (23.8.) Gedenktag zur Erinnerung an den Sklavenhandel und seine Abschaffung, der 1998 von der UNESCO ins Leben gerufen wurde, wollen wir an dieses Werk mit großer Wirkungsgeschichte erinnern.

„Mit ihrem 1852 erschienenen Roman »Onkel Toms Hütte« schuf Harriet Beecher Stowe das erfolgreichste amerikanische Erzählwerk des 19. Jahrhunderts. Obwohl kontrovers diskutiert, gilt der als zeitgenössische Polemik gegen das Unrechtssystem der Sklaverei angelegte Roman noch heute als ein Klassiker der sozialkritischen Weltliteratur.“ (Brockhaus Enzyklopädie Online, Onkel Toms Hütte. https://brockhaus.de/ecs/enzy/article/onkel-toms-hutte-20 (aufgerufen am 2023-07-31), NE GmbH Brockhaus)

In der Bibliothek haben wir neben einer Verfilmung verschiedene Ausgaben des Romans und natürlich jede Menge Sekundärliteratur in Deutsch und Englisch.

1865 wurde durch den 13. Verfassungszusatz die Sklaverei in den USA abgeschafft. Nachwirkungen hat sie in der amerikanischen Gesellschaft allerdings bis heute.

Marion Herzberg

Bild: http://ds.ub.uni-bielefeld.de/viewer/resolver?urn=urn:nbn:de:0070-disa-8740247

 

Wortschatz Bibliothek. Heute: Elefantenfuß, der; -füße

Nein, die Bibliothek wurde nicht um eine Zoo-Abteilung erweitert. Auch um die pflegeleichte Topfpflanze Elefantenfuß, die auch Flaschenbaum heißt, geht es hier nicht.

 

 

Elefantenfüße befinden sich in großer Anzahl in unserem Lesesaal. Weniger phantasievoll werden sie auch Rollhocker genannt. Es handelt sich um standfeste, runde Trittschemel, die optisch an den Fuß eines Elefanten erinnern.

Menschen mit großer Körpergröße brauchen sie nicht. Doch für kleinere Benut-zer*innen und Mitarbeiter*innen sind sie eine praktische Hilfe, um die oberen Regalfächer zu erreichen.

Kleiner Tipp: sie stehen an den Kopfenden der Regale und können dahin mitgenommen werden, wo man sie braucht. Bitte nach der Nutzung wieder zurückstellen.

Marion Herzberg

Blick hinter die Kulissen – Hochschulbibliographie

In loser Folge stellen wir im „Lesezeichen“ Bibliotheks-Mitarbeiter*innen und deren Arbeitsbereiche vor, die normalerweise hinter den Kulissen verborgen bleiben – heute im Gespräch mit Martina Schlütter aus dem Team Hochschulbibliographie.

Was ist eigentlich eine Hochschulbibliographie?
Ein Dokumentationssystem für Publikationen einer Hochschule, hier also unserer Uni. Es dient der Erfassung, Präsentation und Dokumentation der Publikationsleistung aller Hochschulangehörigen und ist damit eine Art Schaufenster der Universität.

Welche Art von Publikationen findet man darin?

Früher waren es nur Monographien, Aufsätze und Rezensionen. Durch die fort-schreitende Entwicklung v.a. von digitalen Medien kommen neue Formen dazu, z.B. Blogbeiträge, Podcasts, Interviews und Poster.

Wo findet man die Hochschulbibliographie?

Sie ist als Suchsystem – ähnlich dem OPAC – in die Homepage der Bibliothek integriert.

Seit wann gibt es die Hochschulbibliographie und was ist für die Zukunft geplant?

In ihrer jetzigen Form gibt es sie seit 2007 und erfasst rückwirkend bis zum Jahr 1994 zur Zeit etwa 8000 Publikationen.

Im Lauf des nächsten Jahres wird die Hochschulbibliographie neu aufgestellt an den Start gehen. Im Hintergrund laufen thüringenweit die Vorbereitungen dazu. Das Projekt befindet sich aktuell in der Testphase. Bei uns in der UB gehören außer mir noch Manuela Dremel, Dr. Thomas Schneider und Luise Wenzel zum Projektteam.

Was verbirgt sich dahinter?

Das Publikationsmanagementsystem „Thüringer Universitätsbibliographie“ des Kooperationsverbundes der Thüringer Hochschulbibliotheken wird vom Land Thüringen im Rahmen der Thüringer Digitalisierungsstrategie gefördert. Gegenüber den bisher vor Ort erstellten Bibliographien bietet dieses System neue Möglich-keiten. Es dient u.a. dazu das Publikationsaufkommen der Wissenschaftler*innen landesweit quantitativ zu erfassen und das Open-Access-Monitoring zu erleichtern. Für Autoren wird es möglich sein, sich eigene Publikationslisten erstellen zu lassen.

Woher bekommen Sie die Informationen zu den Publikationen?

Da gibt es verschiedene Wege. Alle Hochschulangehörigen sind aufgerufen, uns ihre Veröffentlichungen zu melden. Das geht ganz einfach durch eine E-Mail an hochschulbibliographie.ub@uni-erfurt.de. Andere Publikationen „entdecken“ wir bei unserer täglichen Arbeit, wenn wir Medien erwerben und katalogisieren oder geförderte Open-Access-Veröffentlichungen bearbeiten. Sobald die neue Thüringer Universitätsbibliographie an den Start gegangen ist, können Autoren ihre Titel direkt über die Seite der neuen Universitätsbibliographie einreichen. Auch wird es dann möglich sein, Daten über automatische Importe aus externen Datenquellen in die Datenbank einzufügen.

Was ist Ihr Wunsch für die Zukunft?

Es sollte selbstverständlich werden, dass die Publizierenden ihre Veröffentlichungen an die Hochschul-/Universitätsbibliographie melden. Da ist im Moment noch Luft nach oben.

Vielen Dank für das Gespräch.

Marion Herzberg

 

Wortschatz Bibliothek: Verbrauchsliteratur

Google kennt das Wort nicht und bietet stattdessen den Begriff „Gebrauchsliteratur“ an. Auf den ersten Blick ist das nicht hilfreich. Jedoch eignet sich das Begriffspaar Gebrauch / Verbrauch gut zur Erläuterung dessen, was Bibliotheken anbieten und was sie nicht anbieten.

Mit Verbrauchsliteratur werden Medien bezeichnet, die infolge ihrer Nutzung eine Zustandsänderung dergestalt erfahren, dass sie gar nicht mehr, in anderer Form oder in anderem Umfang vorhanden sind. Klassische Verbrauchsmedien sind Spiele oder Tests. Bücher zählen darunter, wenn sie wie Schüler- oder Lehrerhandreichungen über interaktive Bestandteile verfügen, deren Nutzung dann zur beschriebenen Zustandsänderung führt.

Verbrauchsliteratur findet sich nicht in Wissenschaftlichen Bibliotheken, da deren Aufgabe darin besteht, Medien zum unverän-derlichen, nachhaltigen Gebrauch für ihre Nutzer*innen zu erwerben und vorzuhalten. Diese Medien werden im Katalog nachgewiesen und, sollten sie entsprechende Gebrauchsspuren aufweisen, repariert oder ersetzt.

Franziska Wein

 

Am 10. Mai vor 90 Jahren: Bücherverbrennung

Am 10. Mai 1933 verbrannten die Nationalsozialisten in zahlreichen deutschen Universitätsstädten auf öffentlichen Plätzen tausende Bücher aus öffentlichen und privaten Bibliotheken. Es handelte sich um die Werke von über 300 unerwünschten Autoren, darunter viele jüdische Schriftsteller.

Für den Berliner Bebelplatz (bekannt als Opernplatz, damals Kaiser-Franz-Joseph-Platz) wurde 1995 vom israelischen Künstler Micha Ullman ein Denkmal als Erinnerung geschaf-fen: ein unterirdischer etwa 5 m tiefer Raum mit leeren Bücherregalen, in die genau 20.000 Bände passen – die Anzahl der vor 90 Jahren an diesem Ort verbrannten Bücher. Man kann ihn nicht betreten, aber durch eine in den Platz eingelassene Glasplatte betrachten. Die Internetseite der Stadt Berlin zeigt Fotos von damals und heute (Bilder 6 -12).
Damit Sie sich die Menge vorstellen können, ein Vergleich: 20.000 Bücher füllen etwa 55 Doppelregale / 666 Regalmeter in unserer UB.

Neben der Glasplatte kann man lesen, wofür dieses Denkmal steht:
Das war ein Vorspiel nur,
dort
wo man Bücher verbrennt,
verbrennt man am Ende auch Menschen.
(Heinrich Heine 1820)
In der Mitte dieses Platzes verbrannten am 10. Mai 1933 nationalsozialistische Studenten die Werke hunderter freier Schriftsteller, Publizisten, Philosophen und Wissenschaftler.

In der folgenden Zeit fanden Bücherverbrennungen in vielen weiteren Städten statt, in Erfurt am 29.06.1933. Die Ereignisse in Thüringen kann man hier nachlesen.

Marion Herzberg

„Thüringer Allgemeine“ online lesen

Was steht in der heutigen Lokalzeitung? Oder: letzte Woche soll es dort einen interessanten Artikel zum Thema xy gegeben haben. Den würde ich gerne lesen. Kein Problem – das ist online in der Bibliothek möglich (und für Universitätsange-hörige über VPN oder Shibboleth auch von zuhause aus).

Starten Sie im Suchportal Discovery mit dem Suchbegriff „thüringer allgemeine erfurt“ und wählen Sie den Eintrag für das e-journal und den Button „online | Press-reader.com“. Sie werden dann direkt zur passenden Seite des Zeitungsportals Pressreader geleitet.

Dort kann man den gewünschten Tag auswählen und verschiedene weitere Einstellungen vornehmen. Auch ist es möglich, z.B. die Such-, Vorlese- oder Druckfunktion zu nutzen.

Übrigens: Dieses Portal bietet Zugang zu den aktuellen Ausgaben der letzten 60 oder 90 Tage von über 7.000 internationalen, nationalen und regionalen Tageszeitungen sowie Magazinen – aus 120 Ländern in 60 Sprachen.

Marion Herzberg