100. Todestag von Alexander Graham Bell

 

Portrait A.G. Bell
Alexander Graham Bell (Quelle: https://brockhaus.de/ecs/enzy/article/bell-alexander-graham (gesehen am 27.07.22)

 

Am 2. August vor 100 Jahren starb Alexander Graham Bell. Er gilt landläufig als Erfinder des Telefons.

Jedoch nutzte er die Vorarbeit anderer Erfinder wie Philipp Reis und Antonio Meucci. Als erster meldete er am 14. Februar 1875 das Telefon zum Patent an. Damit war er nur wenig schneller als Elisha Gray, der ebenfalls dem Patentamt einen Telefonapparat einreichte.

Der Brockhaus (den man übrigens in der UB – und als Mitglied der Uni Erfurt auch von außerhalb – online nutzen kann) formuliert diplomatisch: Bell „verhalf dem Telefon zum Durchbruch“.

Wem auch immer nun die Ehre gebührt, Erfinder des Telefons zu sein, wir nutzen es heute selbstverständlich.

 

Wir in der Bibliothek erwarten montags bis freitags in der Zeit von 10.00 bis 16.00 Uhr Ihren Anruf und helfen gerne weiter.

Unter 0361 737-5800 ist die Information erreichbar, unter 0361 737-5830 die Ausleihe.

Und wovon A.G. Bell nichts ahnen konnte: wir sind selbstverständlich auch per E-Mail erreichbar:

information.ub@uni-erfurt.de bzw. ausleihe.ub@uni-erfurt.de

Marion Herzberg

Blick hinter die Kulissen: Ausleihdienste

In loser Folge stellen wir im „Lesezeichen“ Bibliotheks-Mitarbeiter*innen und deren Arbeitsbereiche vor, die normalerweise hinter den Kulissen verborgen bleiben – heute im Gespräch mit Katharina Hartisch, der Teamleiterin Ausleihdienste.

Katharina Hartisch

Sie arbeiten seit 1995 in der UB und sind seit Beginn verantwortlich für die Ausleihdienste. Wie würden Sie heute Ihr Aufgabengebiet umschreiben?

Auf den Punkt gebracht: Ich sorge dafür, dass bei den Ausleihdiensten möglichst alles reibungslos funktioniert und Anfragen von Benutzer*innen kundenfreundlich geregelt werden können.

Welche einzelnen Bereiche gehören dazu?

Bibliothekarisch gesprochen heißen diese Bereiche Ausleihtheke, Buchordnungs-dienst, Clearingstelle und Fernleihe.

Die Ausleihtheke ist bekannt, doch was steckt hinter den anderen Begriffen?

Der Buchordnungsdienst sorgt dafür, dass man die Bücher im Regal findet bzw. holt die bestellten Bücher aus dem Magazin.
Die Clearingstelle kümmert sich darum, wenn Bücher oder andere Medien nicht „benutzungsfähig“ sind, z.B. weil das Etikett nicht mehr lesbar ist.
Wenn die gewünschte Literatur nicht in der UB vorhanden ist, besorgt die Fernleihe sie auf Wunsch aus anderen Bibliotheken.

Sichtbar an der Ausleihtheke und unsichtbar an vielen anderen Stellen im Haus ist mein Team im Einsatz. Alle erfüllen eine Vielzahl von Aufgaben und haben auch jeweils „Spezialfertigkeiten“, wie z.B. „Detektivfähigkeiten“ für das Auffinden ver-misster Bücher.

Man sieht Sie auch an der Ausleihtheke, doch was sind Ihre Tätigkeiten im Hintergrund?

Da möchte ich nur exemplarisch einige nennen. Eine wichtige Aufgabe ist die Er-stellung von Dienstplänen für insgesamt 17 Tätigkeiten, die zu festgelegten Zeiten ausgeführt werden. Schwierige Anliegen von Benutzer*innen, die nicht direkt an der Ausleihtheke geklärt werden können, landen ebenfalls auf meinem Schreibtisch. Technische Fragen gehören auch dazu, z.B. Einstellungen an der Software des Ausleihsystems.

Wie sieht ein typischer Arbeitstag für Sie aus?

Typisch ist, dass er nicht planbar ist, da ich flexibel und zeitnah auf die auftretenden Ereignisse des Tages reagieren muss. Dies können z.B. Lücken im Dienstplan sein, Probleme mit der Ausleihtechnik oder Benutzer*innen mit dringenden Anliegen. Dies macht meine Arbeit sehr abwechslungsreich.

Der Bereich Ausleihdienste ist ja recht komplex. Wie kann man sich bei Fragen schlau machen?

Selbstverständlich stehen alle Mitarbeiter*innen gerne mit Rat und Tat zur Seite, persönlich oder telefonisch (0361 737 5830) während der Öffnungszeiten der Ausleihtheke. Auch unsere Homepage gibt Antworten auf viele Fragen. Ebenso lohnt sich ein Blick in unsere Tutorials .

Welchen Tipp haben Sie für die Benutzer*innen?

Behalten Sie Ihr online-Benutzerkonto im Blick und stellen Sie Ihre Kaffeetasse weit weg von den aus der UB ausgeliehenen Büchern – so beugen Sie den am häufig-sten auftretenden Problemen vor.

Vielen Dank für das Gespräch.

Marion Herzberg

Wo finde ich die Zeitschrift?

Gedruckte Zeitschriften in der Bibliothek zu finden erscheint manchem schwieriger als ein Buch zu suchen. Deshalb hier ein kleiner Wegweiser:

Alle Zeitschriften sind unter ihrem Titel im Online-Katalog und im Suchportal Discovery verzeichnet. Dort erhält man die Signatur, die an die richtige Stelle im Regal führt.

Bei vielen Titeln liegen die aktuellen Hefte in der Zeitschriftenauslage. Dies sind die frei stehenden Holzregale oder die Regale, die in den Brüstungen eingebaut sind. Manchmal sind sie mit beweglichen Klappen ausgestattet, unter denen man weitere Hefte findet. Die Zeitschriftenauslage ist jeweils in räumlicher Nähe zu den Regalen des Fachgebiets.


So sieht es in Discovery aus.

 

 

Nach Ablauf des Jahres werden die Hefte zu einem Band gebunden und stehen dann in den „normalen“ Regalen, meist am Anfang einer Fachgruppe.

 

Bei manchen Titeln gibt es keine Zeitschriftenauslage, sondern die einzelnen (dickeren) Hefte oder Bände werden gleich ins Regal gestellt. Dies ist im Katalog an der Signatur erkennbar.

 

Grundsätzlich gilt: alle Zeitschriften, egal ob Heft oder gebundener Band, können nur in der Bibliothek genutzt werden.

Gut zu wissen:
Ein Teil der Zeitschriften, die in der UB in gedruckter Form vorhanden sind, steht auch online zur Verfügung. Viele weitere Zeitschriften haben wir nur als e-journal lizensiert. Auskunft hierzu geben Discovery und die Elektronische Zeitschriftenbibliothek.

Marion Herzberg

Annemarie Schimmel – vor 100 Jahren in Erfurt geboren

Über das Verhältnis der hoch angesehenen Orientalistin und Islamkennerin Annemarie Schimmel zu ihrer Geburtsstadt Erfurt ist hier schon alles gesagt. Wer mehr über Persönlichkeit und Werk erfahren will, mag sich an die Verleihung des Friedenspreises des Börsenvereins des Deutschen Buchhandels an sie im Jahr 1995 erinnern. Die Jury begründete die Ehrung wie folgt:

„Ihr Lebenswerk gilt der Kenntnis und dem Verständnis des Islam, seinem inneren Leben und seiner kulturgenerierenden Begegnung mit dem Okzident. Ihr Denken spürt jener für den Frieden unter den Völkern heute entscheidenden Möglichkeit der Synthese von Islam und Moderne nach, welche die Differenzierung der Werte aus dem Innern des Islam selbst zu gewinnen sucht. Inmitten erschreckender Signale des religiösen Fanatismus versteht der Börsenverein die Auszeichnung Annemarie Schimmels als ein Zeichen für die Begegnung, nicht für die Konfrontation der Kulturen, als ein Zeichen für Duldung, Poesie und Denkkultur, welche die Formen des Andersseins achtet.“

Mit der Preisverleihung war die Absicht verbunden, Annemarie Schimmel und ihr Werk in seinem Vorbildcharakter für einen sehr differenzierten Zugang zum und Umgang mit dem Islam einer breiten Öffentlichkeit vorzustellen. In der Tat war der Transfer ihres vertieften Wissens über den Islam in die außeruniversitäre, mediale Öffentlichkeit keine Herzensangelegenheit der Wissenschaftlerin, der Umgang mit Journalist:innen war ihr fremd. Das zeigte sich im Interview in den „Tagesthemen“ am Tag der Bekanntgabe der Juryentscheidung: Annemarie Schimmels damalige Aussage zur Rezeption der „Satanischen Verse“ Salman Rushdies in der islamischen Welt löste eine heftige mediale Kontroverse aus, welche die Preisverleihung in Frage zu stellen drohte und die Islamwissenschaftlerin in einer Weise bekannt machte, welche der Absicht des Börsenvereins des Deutschen Buchhandels diametral zuwiderlief.

Franziska Wein

Kopieren, Drucken und Scannen

Erfahrene Bibliotheksbenutzer kennen sich damit schon aus, doch für unsere „Neuen“ heute ein paar Informationen zum Kopieren, Drucken und Scannen in der Bibliothek.

Kopieren und Drucken ist an den Multifunktionsgeräten (MFG) möglich. Diese gibt es in allen Etagen (einige davon sind auch zum farbigen Drucken oder Kopieren geeignet).

Die Zahlung erfolgt bargeldlos mit der thoska oder (an einem Gerät in der Lehrbuchsammlung) mit Münzen.
Kosten:
Schwarz-weiß-Kopie/Ausdruck im Format A4: 0,04 €
Farb-Kopie/Ausdruck im Format A4: 0,20 €
Schwarz-weiß-Kopie/Ausdruck im Format A3: 0,08 €
Farb-Kopie/Ausdruck im Format A3: 0,40 €

Angehörige der Universität können Druckaufträge an jedem Terminal/PC auslösen (Netzwerkdrucken). Hierzu muss die Thoska einmalig (an einem speziellen Terminal im Foyer der Bibliothek) im Portal Q-Pilot registriert werden. Auch das Drucken von mobilen Endgeräten ist möglich. Nähere Infos auf der Webseite des URMZ.
Alternativ kann das Ausdrucken von Dateien (pdf- oder Bilddateien), die auf einem USB-Stick gespeichert sind, direkt am Gerät erfolgen.

Scannen ist ebenfalls an den Multifunktionsgeräten möglich. Es ist kostenfrei, jedoch braucht man eine mit Geld geladene thoska zum Öffnen des Menüs.
Außerdem gibt es mehrere Aufsichtscanner zum buchschonenden Scannen.

Ausführlichere Infos zum Scannen finden sich in einem früheren Blogbeitrag.

Gut zu wissen: für die Einhaltung der urheberrechtlichen Bestimmungen sind Sie selbst verantwortlich (s. Benutzungsordnung § 27,3 pdf).

Weitere Informationen: auf der Webseite der Bibliothek

Blick hinter die Kulissen – Tiefenerschließung in der Sondersammlung

In loser Folge stellen wir im „Lesezeichen“ Bibliotheks-Mitarbeiter*innen und deren Arbeitsbereiche vor, die normalerweise hinter den Kulissen verborgen bleiben – heute im Gespräch mit Sven-Philipp Brandt, der in der Sondersammlung mit Handschriften der Bibliotheca Amploniana arbeitet.

Sie arbeiten innerhalb eines DFG-Projekts in der Sondersammlung der UB Erfurt. Was ist das für ein Projekt, was ist Ihre Aufgabe dabei?

Das Projekt dient der Digitalisierung und Tiefenerschließung von Handschriften der Bibliotheca Amploniana, der Bibliothek des spätmittelalterlichen Gelehrten und Büchersammlers Amplonius. Mein Part ist es, einen Teil der digitalisierten Handschriften – genauer gesagt 118 mit medizinischen Inhalten – zusammen mit dem Leipziger Kollegen Dr. Marek Wejwoda tiefergehend zu beschreiben.

Wie sieht ein typischer Arbeitstag für Sie aus?

Zunächst muss ich die Handschrift aus dem Tresorraum der Sondersammlung holen. Parallel dazu rufe ich die dazugehörigen Digitalisate am PC auf. Dann kann ich mit Hilfe beider Perspektiven die Erschließung beginnen. Für manches eignet sich das Digitalisat besser, manche Dinge kann man nur am Original erkennen.

Mit einer Handschrift beschäftige ich mich übrigens im Schnitt neun Tage.

Regelmäßig tausche ich mich auch mit den Kolleg*innen aus dem Leipziger Handschriftenzentrum aus, die am Projekt mitarbeiten; Stichwort „Schwarmintelligenz“.

Was wird bei der Tiefenerschließung alles beschrieben, wie gehen Sie vor?

Es geht nicht nur um die Frage, welchen Inhalt die Handschrift hat. Das Ziel ist es auch, ihre Geschichte zu rekonstruieren.

Viele Handschriften, die uns vorliegen kommen aus Norditalien und Südfrankreich. Indikatoren für die Zuordnung sind z.B. die Schrift und der Buchschmuck. In den Einbänden finden sich oft Fragmente aus anderen (damals nicht mehr benötigten) Handschriften oder Urkunden, die Hinweise auf die verschiedenen Stationen des Buches auf dem Weg in die Sammlung des Amplonius geben können.

Bei der Bearbeitung gehe ich von außen nach innen vor. Das heißt zunächst analysiere und beschreibe ich die Größe, den Erhaltungszustand und äußere Auffälligkeiten der Handschrift. Außerdem versuche ich herauszufinden, ob es parallele Texte gibt. Hinweise dazu kann man z.B. in späteren Drucken finden.

Und natürlich gehört es auch zu meinen Aufgaben, den Text bzw. den Anfang und das Ende zu transkribieren, also in unsere heutige Schrift zu übertragen, um sie für die Forschung identifizierbar zu machen.

Alle Ergebnisse der Untersuchung werden dann nach einem festen Schema in einem Textdokument zusammengefasst.

Wo wird man die Arbeitsergebnisse des Projekts sehen können?

Die Digitalisate der Handschriften sind über die Digitale Historische Bibliothek Erfurt/Gotha open access zugänglich. In der Handschriftendatenbank Manuscripta Mediaevalia sowie später im Handschriftenportal der deutschen Handschriftenzentren werden dann auch meine genauen Beschreibungen der jeweiligen Handschriften zu finden sein. Zusätzlich ist eine Veröffentlichung der Ergebnisse in gedruckter Form in einem so genannten Handschriftenkatalog geplant.

Wie kommt man zu dieser doch eher ausgefallenen Tätigkeit, welche Qualifikation bringen Sie mit?

Für die Handschriftenkunde gibt es keine spezifische Qualifikation. Die verschiedenen Wissenschaftler*innen, die sich mit Handschriften beschäftigen, kommen aus unterschiedlichen Richtungen und können sich so sehr gut ergänzen. Ich selbst habe Latein und Geschichte studiert. Schon während des Studiums war Medizingeschichte ein Forschungsthema für mich. Außerdem habe ich in dieser Zeit als Hilfskraft am Handschriften-Zentrum Leipzig gearbeitet und so schon im Studium erste Erfahrungen mit Handschriftenbeschreibungen sammeln können.

Vielen Dank für das Gespräch und den Einblick in Ihre „Detektivarbeit“.