„Neuigkeiten über ziemlich alte Bücher. Erkundungen und Entdeckungen in der Bibliotheca Amploniana“

In der Reihe „Amploniana Bildungsgeschichten“ der Universität Erfurt findet am Mittwoch, 4. Mai, ein weiterer Vortrag statt. Dr. Marek Wejwoda spricht darin über „Neuigkeiten über ziemlich alte Bücher. Erkundungen und Entdeckungen in der Bibliotheca Amploniana“. Die öffentliche Veranstaltung beginnt um 18.30 Uhr in der Bibliothek am Domplatz in Erfurt.

Die in der Universitätsbibliothek Erfurt bewahrte „Bibliotheca Amploniana“ ist ein Superlativ der Bildungsgeschichte des Mittelalters. Die 633 Bücher zu allen Wissensgebieten der Zeit, die Amplonius Rating aus Rheinberg gesammelt und 1412 dem Erfurter Kolleg zur Himmelspforte geschenkt hat, bilden die größte geschlossen erhaltene private Büchersammlung des Mittelalters überhaupt. Die Amploniana gilt deshalb zu Recht als einzigartiger Schatz. Wenn man genauer wissen will, was dieser Schatz enthält und was er uns über Bildung und Wissenskultur des Mittelalters sagen kann, ist dieser Superlativ allerdings auch ein Problem. Die mit der Hand geschriebenen Bücher mit lateinischen Texten sind ein sprödes und schwieriges Material. Jedes Stück ist ein Unikat mit zahlreichen Spuren einer individuellen Geschichte, die aufwändig rekonstruiert werden muss, und schon ihre schiere Anzahl erschwert deswegen die Erschließung. Wilhelm Schum hat sich dieser Herausforderung im 19. Jahrhundert gestellt und 1887 einen Katalog mit Handschriftenbeschreibungen veröffentlicht, der für seine Zeit ein Meisterwerk war und bis heute maßgeblich ist.

Mit den Methoden und Möglichkeiten der modernen Handschriftenforschung stellt man aber auch schnell fest, dass die Amploniana eine noch weit ertragreichere Fundgrube ist, als Schums Katalog ahnen lässt. Hier setzt das derzeit laufende DFG-Projekt zur Digitalisierung und Tiefenerschließung der medizinischen Handschriften der Amploniana an. Wie Handschriftenerschließer heute arbeiten, wie man mittelalterliche Handschriften zum Sprechen bringt, was sie uns erzählen können und was man in der „Bibliotheca Amploniana“ noch alles entdecken kann – darüber informiert der Vortrag von Projektmitarbeiter Dr. Marek Wejwoda.

Die Anmeldung zur Veranstaltung ist per E-Mail an veranstaltungen.bibliothek@erfurt.de oder telefonisch unter 0361 655-1590 möglich.

Weitere Informationen:
Veranstaltungsflyer (pdf)
Bibliotheca Amploniana

Bücherwürmer und Leseratten

Nun sind sie wieder zahlreich in der Bibliothek zu finden: die Bücherwürmer und die Leseratten, also diejenigen, die laut „Duden“ gern, viel und leidenschaftlich lesen. Mehr über Bücherwürmer können Sie in dem unterhaltsamen Buch „Der Bücherwurm: Vergnügliches für den besonderen Leser“ von Hektor Haarkötter erfahren, das es allerdings in unserer Bibliothek nicht gibt.

Aber wussten Sie, dass Bücherwürmer auch in der Natur vorkommen?
Das „Lexikon der Biologie“ (Signatur WB 1000 S255, Bd. 3 und Bd. 8) beschreibt den Bücherwurm als Larve des Klopfkäfers, die Bücher befällt, 4mm lang, schwarz oder bräunlich gefärbt ist. Seit dem 17. Jahrhundert wurde das Wort dann scherzhaft auf den versponnenen Gelehrten übertragen (Duden Herkunftswörterbuch). Die folgende Denkaufgabe wiederum bezieht sich auf den (naja …) echten Bücherwurm. Viel Spaß beim Knobeln!

 

 

 

 

 

 

 

Quelle: Mathematik zum Frühstück. 89 mathematische Rätsel mit ausführlichen Lösungen / Hemme, Heinrich. Göttingen, Vandenhoeck und Ruprecht, 1990.
Foto: Privat

Übrigens: Die Lösung, die Sie vielleicht überraschen wird, finden Sie auf Seite 52 des genannten Buches (Signatur 614319).

 

Valentina Tischer

Schließfächer in der Bibliothek

Wir freuen uns, dass auf dem Campus wieder mehr Leben einzieht. Manche von Ihnen waren vielleicht bisher kaum in der Bibliothek und hatten wenig Gelegenheit, unsere zahlreichen Serviceangebote kennenzulernen.

Sie haben z.B. keine Lust, Arbeitsmaterialien und vor allem die Bücher täglich hin- und herzutragen? Dafür gibt es eine Lösung: Im 1. und 2. Obergeschoss der Bibliothek befinden sich Schließfächer, die man für eine längere Zeit „mieten“ kann. Hier können Sie dies alles aufbewahren und haben Ihre Materialien ohne viel Plackerei immer zur Verfügung. Bücher der Bibliothek sollten vor dem „Einschließen“ jedoch unbedingt ausgeliehen werden.
Die Nutzung eines solchen Schließfachs ist kostenlos und für 3 Monate möglich. Alle wichtigen Regeln dafür sind in der Vereinbarung zur Schließfach-Nutzung festgelegt.

Wenden Sie sich bei Interesse gern an unsere Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter an der Information im
2. OG.

 

 

 

 

 

Valentina Tischer

Ein Jahr Scandienst-Service der Bibliothek

Herzlichen Dank für Ihr Vertrauen in unseren Service des Scandienstes. Im vergangenen Jahr hat unser Scandienst-Team knapp 2000 Bestellungen empfangen und konnte davon 90% positiv mit einem Downloadlink per E-Mail beantworten.

Herzlichen Dank auch an unsere fleißigen Hände im Hintergrund, die tagtäglich mit großer Hingabe einscannen, zuschneiden, geraderücken, Flecken und Ränder entfernen und einiges mehr und damit diesen Service erst möglich machen.

Auch wenn die kommenden Semester wieder in Präsenz stattfinden können, stehen wir den Universitätsmitgliedern gerne bei Studium, Forschung und Lehre zur Seite und scannen emsig für Sie weiter. Ihre Bestellungen können Sie wie gewohnt über unsere Webseite aufgeben:

Manch einer hat in diesem Jahr auch nicht so erfreuliche Antworten vom Team Scandienst erhalten, Stichwort Urheberrecht. So gerne wir auch als Dienstleister der Wissenschaft fungieren und Sie bei Ihrem Studium unterstützen, sind uns doch vom geltenden Urheberrecht etwas die Hände gebunden. Im Rahmen des Scandienstes können wir Ihnen laut UrhG §60e max. 10% aus einem Buch sowie einzelne Zeitschriftenaufsätze komplett scannen und elektronisch bereitstellen.

Wir danken Ihnen für Ihr Verständnis und freuen uns auf Bestellungen bekannter und neuer Gesichter. Erzählen Sie es gerne weiter!

Mit Google Scholar die Bestände der eigenen Bibliothek finden

Google Scholar ist eine spezialisierte Suchmaschine, die das Internet nach wissenschaftlicher Literatur durchsucht. Bei einer Recherche kann es interessant sein, die gefundenen Treffer im Bestand der eigenen Bibliothek zu überprüfen: ist der Text in elektronischer Form oder gedruckt vorhanden? Mit dem Linkresolver der UB Erfurt und der Funktion „Bibliothekslinks“ kann diese Prüfung in Google Scholar automatisch erfolgen.

Was muss man dazu einstellen? Konfiguration der Bibliothekslinks:

  • Wählen Sie in Google Scholar im Menü unter Einstellungen den Punkt „Bibliothekslinks“
  • Suchen Sie nach „Erfurt“ und setzen anschließend den Haken bei „Universitätsbibliothek Erfurt / Forschungsbibliothek Gotha – Volltext @ Uni Erfurt“.
  • Speichern Sie die Einstellungen ab.

Die Anzeige von Treffern ist nun so eingestellt, dass für jeden Titel ein Hinweis auf den Bestand der Bibliothek zu sehen ist.

Wenn ein elektronischer Volltext vorhanden ist, erscheint der Hinweis „Volltext @ Uni Erfurt“.
Wenn für die Bibliothek kein elektronischer Volltext gefunden wurde, gibt es hinter dem Link „Services @ Uni Erfurt“ weitere Informationen, z.B. ob der Titel gedruckt in der UB Erfurt vorhanden ist oder aus einer anderen Bibliothek per Fernleihe bestellt werden kann.

Für Studierende und Mitarbeiter*innen: um elektronische Volltexte von außerhalb des Campusnetzes der Universität Erfurt nutzen zu können, verwenden Sie bitte VPN oder Shibboleth.

Katja Freudenberg

Von Lilien lernen

Viele kennen die Bibelstelle, welche im Evangelium nach Matthäus wie folgt lautet: „Und was sorgt ihr euch um eure Kleidung? Lernt von den Lilien des Feldes, wie sie wachsen: Sie arbeiten nicht und spinnen nicht. … Macht euch also keine Sorgen und fragt nicht: Was sollen wir essen? Was sollen wir trinken? Was sollen wir anziehen? …. Euer himmlischer Vater weiß, dass ihr das alles braucht.“

Das Liliengleichnis, welches die vor 50 Jahren erschienene und im Auftrag des Club of Rome von Dennis Meadows mit erstellte Studie „Die Grenzen des Wachstums“ schnell bekannt gemacht hat, spricht eine völlig andere Sprache. Es handelt von einem Teich mit Lilien, deren Zahl sich täglich verdoppelt. Die exponentielle Vermehrung führt innerhalb von 30 Tagen zu einer vollständigen Bedeckung des Gewässers, in deren Folge alles Leben darunter erstickt – wobei der Tag 29 noch nicht als gefährlich erscheint, dies aber in höchstem Maß ist. Hier sind die Lilien Anlass zu erheblicher Sorge um den Erhalt der Lebensgrundlagen der Menschheit.

Die einflussreiche Studie aus dem Jahr 1972 ist in mehreren Exemplaren in der Bibliothek vorhanden.

Franziska Wein