Wer kennt das nicht – mitten im Lesevergnügen muss man das Buch aus der Hand legen und möchte gern eine Stelle im Text markieren, um ohne großes Suchen weiter zu lesen. Glück hat, wer auf ein mehr oder weniger stilvolles Lesezeichen zurückgreifen kann; notfalls tut es eine Postkarte, ein Notizzettel oder ähnliches.
Wer in einer Bibliothek arbeitet, kann ein Lied davon singen, was in entliehenen Büchern als Lesezeichen benutzt worden ist und hat schlimme Beispiele vor Augen. Auch unsere Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen der Sondersammlung konnten verschiedenste „Merkwürdigkeiten“ in den historischen Drucken entdecken und haben eine kleine Sammlung mit Fundstücken angelegt. Folgende Lesezeichen möchten wir zeigen: Rückgabequittungen, Buntpapierstücke, handschriftliche Vermerke, Werbeanzeigen, Fahrkarten und mit viel Sorgfalt und Fantasie gebastelte Objekte. Nicht gezeigt werden können gepresste Pflanzen, die schon zu fragil für Aufnahmen waren.
Aber auch in den historischen Drucken selbst wurden bei der Fertigstellung des Bandes oftmals sogenannte Blattweiser angebracht, meistens um bestimmte Abschnitte im Buch oder z.B. Bibelstellen dauerhaft zu markieren. Es handelt sich um Plättchen oder Kügelchen, sie bestanden aus Papier, Leder, Pergament oder auch Metall, wie man an dem Band „Sermones de aduẽtu …“ (Signatur: UB Erfurt, Dep. Erf., 6-Tp. 8° 2662) erkennen kann.