Sie wird in diesem Jahr 30 Jahre alt. Ins Leben gerufen wurde sie 1993, bereits ein Jahr vor der (Wieder-)Gründung der Universität Erfurt. Und sechs Jahre vor Aufnahme des Lehr- und Forschungsbetriebs begann sie in provisorischen Räumen und angemieteten Magazinen unweit der Krämerbrücke damit, einen Buchbestand aufzubauen.
Diese Ausgangslage war insofern ungewöhnlich, als während der sechziger und siebziger Jahre in den damals neu gegründeten Universitäten Lehr- und Forschungsbetrieb einerseits und Aufbau der Universitätsbibliothek andererseits nicht unabhängig voneinander, sondern parallel zueinander erfolgten. In diesem Kontext ist auch die Vorgabe der Thüringer Landesregierung zu sehen, die Bibliotheken der Pädagogischen Hochschule , der ehemaligen Kirchlichen Hochschule Naumburg und des Katholisch-Theologischen Studiums sowie die Bibliotheca Amploniana, die Bibliothek der alten Universität Erfurt, zu integrieren. Das haben wir gemacht. Dazu kam später noch die Forschungsbibliothek Gotha. Soviel erst einmal zu Teilabschnitten der DNA der Universitätsbibliothek.
Heute verstehen wir uns als modernes Dienstleistungszentrum der Universität Erfurt mit dem Anspruch, Wesentliches zu Studium, Lehre und Forschung in einem zunehmend digitalen Umfeld beizutragen. So gehören bedarfsgerechte Selbstlernangebote, Publikationsberatung und -förderung oder die in die universitäre Lehre eingebundene Vermittlung von Informationskompetenz zu unseren aktuellen Angeboten. Das drittmittelgeförderte Digitalisierungs- und Erschließungsprojekt der Bibliotheca Amploniana macht die bedeutende historische Bibliothek weltweit zugänglich und erfüllt einen lang gehegten Wunsch der internationalen Handschriftenforschung.
Der Alltag beschert uns immer neue allgemeine bibliothekarische und standortspezifische Aufgaben und Anforderungen. Dazu gerne mehr zum nächsten runden Geburtstag der „Bibo“.
Franziska Wein