Reihe „Digitale Werkzeuge“: FDM mit Segrada

In einer neuen Reihe stellen wir an dieser Stelle digitale Hilfsmittel vor, die für die Arbeit an der Universität Erfurt nützlich sein können – für die Forschung, kollaboratives Arbeiten oder die (Selbst)Organisation.
Anregungen für neue Beiträge nimmt gerne entgegen: Dr. Katrin Ott

Nach dem DARIAH-DE Geo-Browser geht es heute weiter mit

Segrada

Die semantische Graphdatenbank Segrada ermöglicht es, Daten und Informationen aller Art aufzunehmen, in sehr flexibler Weise zu verknüpfen und schließlich in eine graphische Darstellung zu überführen. Mit Tags, Farben und Piktogrammen kann der Nutzer/die Nutzerin selbst einzelne Knoten und Kanten hervorheben und beschriften. Auch ist es möglich, die Daten zur weiteren Verarbeitung oder Visualisierung in andere Programme (z.B. gephi) zu exportieren. Für das wissenschaftliche Arbeiten ist die mögliche Verknüpfung von Akteuren, Zeitpunkten und Orten mit den entsprechenden Quellen von besonderer Bedeutung. Das Tool zeichnet sich gegenüber anderen Datenbank-Programmen durch einfache Handhabung und – mit der im Hintergrund arbeitenden Graphdatenbank OrientDB – durch eine flexible Verknüpfbarkeit der Daten aus. Die Struktur der gespeicherten Daten wird über Verknüpfungen und Tagging durch den Nutzer/die Nutzerin selbst festgelegt. Sie wächst damit während der Datensammlung und muss nicht am Anfang eines Projekts – wie bei relationalen Datenbanken – bereits endgültig festgelegt werden. Segrada ist ausschließlich in Java programmiert, muss daher nicht installiert werden, sondern läuft plattformunabhängig (also sowohl unter dem Betriebssystem Windows als auch unter Linux oder MacOS) als Browser-Anwendung.

Am 20. und 21. Juni 2019 finden an der Universität Erfurt zwei Hands-on-Workshops statt, in denen die Tools Segrada und Nodegoat vorgestellt werden:
https://www.uni-erfurt.de/geschichte/mittelalterliche-geschichte/aktuelles/

In einer Veranstaltung im Rahmen der „Thüringer Forschungsdatentage“ wird zudem FuD vorgestellt, eine virtuelle Forschungsumgebung, die das Forschungsdatenmanagement in den Geistes- und Sozialwissenschaften unterstützt.
Der Besuch der Veranstaltung, zu der die Servicestelle Forschungsdatenmanagement und die Koordinierungsstelle Digital Humanities der Universität Erfurt einladen, ist auch unabhängig von der Teilnahme an den Workshops möglich:
https://www.uni-erfurt.de/fileadmin/public-docs/Bibliothek/OpenScience/Plakat_FDM-Tage_Erfurt.pdf

Die Servicestelle Forschungsdatenmanagement der Universität Erfurt ist in das Thüringer Kompetenznetzwerk Forschungsdatenmanagement eingebunden:
https://forschungsdaten-thueringen.de/home.html

Und zum Abschluss noch ein Screenshot aus der Arbeit mit Segrada, der einen kleinen Einblick in die übersichtliche Oberfläche gewährt:

 

 

Neue Reihe im UB-Blog: Digitale Werkzeuge

In einer neuen Reihe wollen wir an dieser Stelle digitale Hilfsmittel vorstellen, die für die Arbeit an der Universität Erfurt nützlich sein können – für die Forschung, kollaboratives Arbeiten oder die (Selbst-)Organisation.
Anregungen für neue Beiträge nimmt gerne entgegen: Dr. Katrin Ott

Heute geht es los mit dem

DARIAH-DE Geo-Browser
DARIAH-DE, die “Digitale Forschungsinfrastruktur für die Geistes- und Kulturwissenschaften“ bietet eine Reihe von Open-Source-Tools für diese Fächergruppen an.

Der DARIAH-DE Geo-Browser ist ein digitales Werkzeug zur Analyse und Visualisierung von Daten in einer Raum-Zeit-Relation. Er kann für Forschungsfragen aus allen Wissenschaftsdisziplinen angewendet werden. „So z. B. Fragen nach Fundorten von archäologischen Objekten, zu Geburtsorten von Personen oder zu sozio-ökonomischen oder politischen Ereignissen. Zugleich können Datensätze miteinander korreliert werden, um so beispielsweise die geschichtswissenschaftliche Frage zu klären, welche Auswirkungen Hungersnöte im Europa des 18. Jahrhunderts auf die politische Stabilität besaßen und ob hierbei eine Korrelation zu Revolutionen festzustellen ist.“ (https://de.dariah.eu/geobrowser)
Für die eigene Anwendung kann man Daten mit einem von DARIAH-DE entwickelten Datasheet Editor einspeisen, die dann als Grundlage für die Visualisierung auf einer Karte und einer Zeitleiste dienen. Dabei ist auch eine Datenanreicherung durch die Einbindung des Getty Thesaurus of Geographical Names (TGN) möglich (TGN ID, Geo-Koordinaten).

Zur Handhabung des Tools: Wählt man einen Punkt auf der Karte aus, werden die dazugehörigen Punkte auf der Zeitleiste und die entsprechenden Dokumentationsfelder hervorgehoben. Die drei Elemente stehen in Wechselwirkung zueinander, so dass man auch über die Zeitleiste oder die Dokumentationsfelder navigieren kann.
Mit dem DARIAH-DE Geo-Browser kann man große und komplexe Datenmengen analysieren und visualisieren. Dadurch werden strukturelle und inhaltliche Zusammenhänge sichtbar, die man sich analog – wenn überhaupt – nur mühsam erschlossen hätte.

Hier ein Beispiel: Visualisierung von jüdischen Grabmalen

Weitere Informationen:
Kapitel 5.2, „Raum-Zeit Visualisierung,“ in: DARIAH-DE (Hg.), Handbuch Digital Humanities. Anwendungen, Forschungsdaten und Projekte. DARIAH-DE 2015. Online (Living Book): https://handbuch.tib.eu/w/images/2/2c/DH-Handbuch.pdf