Seltene Quellen zur Reformation

Unter der Rubrik Reformation Studies werden fünf Kollektionen der digitalisierten Quellensammlungen (Primary Sources) von Brill zusammengefasst, die in ihrem jeweils von renommierten Experten zu einem thematischen Schwerpunkt kompilierten Zuschnitt für die Erforschung des Zeitalters der Reformation und Konfessionalisierung relevant sind.
Im Rahmen einer von der DFG geförderten Nationallizenz stehen folgende Sammlungen digital zur Verfügung:
Alle Sammlungen enthalten Werke mit einem nicht allzu hohen Verbreitungsgrad und bedienen damit einen anderweitig nur unzureichend abgedeckten Spezialbedarf.

„sein Geist ist so entbrannt/ Daß Er sich auch gemacht an stärcksten Elephant.“

Diese Würdigung findet sich im Werk „Elephantographia Curiosa, Seu Elephanti Descriptio …“ von Georg Christoph Petri von Hartenfels aus dem Jahre 1715.
Der so gepriesene Forscher war ein in seiner Zeit bekannter und angesehener Erfurter Bürger. Geboren am 13. Februar 1633 in Erfurt, zog es ihn für seine Studien nach Jena, Groningen und Leipzig. Nach seiner Tätigkeit als Hauslehrer und Leibarzt in Greiz kehrte er 1662 nach Erfurt zurück. Im Folgejahr wurde er an der Erfurter Universität Professor und trat später auch als Kaiserlicher Pfalzgraf, Kurmainzer Rat und Stadtarzt in Erfurt in Erscheinung. Im Jahr 1689 wurde er in den Adelsstand erhoben und Universitätsrektor, ab 1692 war er mehrmals Bürgermeister in Erfurt. Hochbetagt starb von Hartenfels im Jahr 1718 als geschätzter Bürger und Wissenschaftler in seiner Heimatstadt.

Neben seinen medizinischen Schriften möchten wir das oben genannte Werk der „Elefantenkunde“ würdigen, in welchem von Hartenfels Informationen u.a. zu Körperbau, Lebensweise, Vorkommen und Nutzung der fremdartigen Elefanten zusammentrug und dies durch detailreiche und spannende Kupferstiche (von Jakob Petrus) illustrieren ließ.

Die beiden in der Sondersammlung der Universitätsbibliothek Erfurt vorliegenden Ausgaben (1715 und 1723) können gern hier studiert werden, werden aber demnächst ihre gewohnte Umgebung verlassen und im Grafikkabinett des Angermuseums zu sehen sein.

In der Ausstellung „Elephantographia curiosa. Erfurter Drucke des frühen 18. Jahrhunderts“  werden vom 28. September bis zum 30. Dezember 2018 die Kupferstiche gezeigt – wir wünschen dieser Ausstellung viele aufgeschlossene Besucher!

Link zum Digitalisat der Ausgabe von 1715

„Künslichtes Schreiben“

Anlässlich des 550. Todestages von Johannes Gutenberg zeigt die Universitätsbibliothek Erfurt vom 24. Mai bis 5. Juli 2018 eine repräsentative Auswahl an Wiegendrucken. Dabei handelt es sich um Frühdrucke aus der Zeit zwischen 1455 und 1500.

Die Bücher stammen aus der Bibliotheca Amploniana und ehemaligen Erfurter Klosterbibliotheken und sind als Depositum Eigentum der Stadt Erfurt. Mit der Erfindung des Johannes Gutenberg, gewissermaßen einem Schreiben auf „künstliche Art“, nämlich mit beweglichen metallenen Lettern, entwickelte sich die große Medienrevolution von der Handschrift zum gedruckten Buch bereits in der Mitte des 15. Jahrhunderts.
Ausstellungsraum der UB, 2. OG, Öffnungszeit: Montag – Freitag, 9.00 – 17.00 Uhr

Abbildung: Der Büchernarr
Aus: Sebastian Brant: Das Narrenschiff, Dep. Erf. I. 8° 00098(02)

Dem Osterhasen auf der Spur…

Für die versteckten Eier am Ostersonntag sorgt hierzulande der Osterhase – in manchen Gegenden Deutschlands früher auch der Storch oder Fuchs.
Schon im Mittelalter wird das Ei mit dem christlichen Osterfest in Verbindung gebracht, wobei die Aufgabe des Hasen als Eierbringer zum ersten Mal im Werk von Georg Franck von Franckenau „De ovis paschalibus – von Oster-Eyern“ (erschienen 1682 in Heidelberg) geschildert wird. Der Osterhase versteckt die Eier, damit die Kinder im Grünen zur Freude der Erwachsenen die Ostereier suchen.
Dieser alte Druck liegt uns leider nicht im Altbestand der UB Erfurt vor, kann aber z.B. im Original in der Herzogin Anna Amalia Bibliothek – Klassik Stiftung Weimar gelesen oder als Digitalisat im Volltext angesehen werden.
Zum Trost gibt es Hasen-Abbildungen aus der Handschrift CA. 2° 27 (oben) und aus dem bekannten Werk von Konrad Gessner „Historiae Animalium Lib.I. de Quadrupedibus uiuiparis. …“, 13-Nz. 2° 601d (1).
Eine erfolgreiche Eiersuche und ein frohes Osterfest!

Helau und Alaaf – die Narren sind los!

Am 14. Februar beginnt die vierzigtägige Fastenzeit vor Ostern. Davor wird noch einmal ausgiebig Karneval, Fastnacht, Fasnacht, Fasnet, Fasching, Fastabend, Fastelovend, Fasteleer oder einfach nur die fünfte Jahreszeit gefeiert. Dabei kommen je nach Region unterschiedliche Bräuche zum Tragen. Umzüge gehören genauso dazu wie Verkleidungen und Masken.

Besonders aus den Alpen, dem schwäbisch-alemannischen Raum und aus Venedig sind Masken bekannt, deren Abbildungen auch in den Alten Drucken der UB Erfurt zu finden sind..

Also – viel Spaß beim Verkleiden und Feiern!

 

Quellen:
Berger, Christoph Heinrich von : Commentatio De Personis Vulgo Larvis Seu Mascheris Von Der Carnavals-Lust …    Francofurti : [1723], UB Erfurt, Dep. Erf. 01 – A. 8° 00567

Friedrich, V.: Palatini Khönigreich in der Faßnacht …    1621,  UB Erfurt, Dep. Erf. 03 – Hu. 8° 03108 (36)

 

Geschichten aus 1.000 Jahren: Ausgewählte Handschriften und Drucke aus der Bibliotheca Amploniana

Mit ausgewählten alten Drucken und Handschriften werden Mitarbeiter der Sondersammlung der Universitätsbibliothek die spätmittelalterliche Büchersammlung des Gelehrten und Büchersammlers Amplonius Rating de Berka, die Bibliotheca Amploniana, zur Langen Nacht der Wissenschaften  vorstellen. Aber auch Bücher aus anderen Sammlungen, z.B. Klosterbibliotheken oder den Sammlungen bekannter Persönlichkeiten, werden zu sehen und zu lesen sein!
Die Präsentation erfolgt in der Sondersammlung der UB Erfurt im 2. OG, Einlass ist um 19 und 20.30 Uhr.
Mehr Informationen im Programm Lange Nacht der Wissenschaften in Erfurt