Forschungsdaten FAIR gestalten

Die im Jahr 2016 veröffentlichten FAIR Prinzipien zielen darauf ─ im Rahmen des rechtlich und technisch Möglichen ─, Forschungsdaten für Menschen und Maschinen optimal aufzubereiten und zugänglich zu machen.

Dabei steht das Akronym FAIR für Findable (Auffindbar), Accessible (Zugänglich), Interoperable (Interoperabel) und Reusable (Wiederverwendbar).

Durch die Erfüllung verschiedener Bedingungen, die mit Hilfe des Akronyms beschrieben werden, soll die Wiederverwendbarkeit von Datenbeständen verbessert werden. Zu erfüllende Bedingungen bei der Veröffentlichung von Forschungsdaten sind dabei beispielsweise die Zuweisung eines global eindeutigen und persistenten Identifiers (z.B. DOI) zu den Forschungsdaten, die ausführliche und standardisierte Beschreibung der Daten mit Hilfe von maschinenlesbaren Metadaten, die Nutzung offener Dateiformate für die Datensätze sowie die Angabe einer eindeutigen Nutzungslizenz.

Wenn Forschende Ihre Forschungsdaten FAIR gestalten führt dies idealerweise dazu, dass Forschungsprozesse effizienter, Forschungsergebnisse nachvollziehbarer, neue Forschungsfragen motiviert und Kollaborationen erleichtert werden.

Die FAIR Prinzipien wurden in der letzten Veranstaltung der Coffee-Lecture-Reihe im Sommersemester 2021 bereits genauer vorgestellt, wenn Sie aber noch mehr darüber erfahren wollen, wie Forschungsdaten FAIR gestaltet werden können, wenden Sie sich gern an die Servicestelle für Forschungsdatenmanagement oder lesen Sie hier nach.

 

Quellen:

https://www.forschungsdaten.info/themen/veroeffentlichen-und-archivieren/faire-daten/

https://www.go-fair.org/fair-principles/

https://blogs.tib.eu/wp/tib/2017/09/12/die-fair-data-prinzipien-fuer-forschungsdaten/

Wilkinson, M., Dumontier, M., Aalbersberg, I. et al. The FAIR Guiding Principles for scientific data management and stewardship. Sci Data 3, 160018 (2016). https://doi.org/10.1038/sdata.2016.18

 

Bild-Quellen:

Vorschaubild: Sungya Pundir, Wikimedia Commons, CC By-SA 4.0

Beitragsbild: The Turing Way Community, & Scriberia. (2020, March 3). Illustrations from the Turing Way book dashes. Zenodo. http://doi.org/10.5281/zenodo.3695300; CC By 4.0

Thüringer Forschungsdatenmanagement-Tage 2021

Das Thüringer Kompetenznetzwerk Forschungsdatenmanagement veranstaltet von heute an bis zum 25. Juni zum dritten Mal die Thüringer FDM-Tage 2021. Unter dem Motto „Datendokumentation: A love note to the future!“ werden an den vier Thüringer Universitätsstandorten Online-Workshops veranstaltet.

Die Veranstaltungsreihe startet mit einer AuftaktveranstaltungInfrastruktur schafft Datenstruktur“ an der Universität Erfurt heute um 14 Uhr.

Programm am 21. Juni 2021, ab 14 Uhr:

  • Grußwort vom Vizepräsident für Forschung Prof. Dr. Kranemann
  • Verleihung des diesjährigen FAIRest Dataset Awards
  • Vorträge:
    • Och nee, nich noch ’ne ID! (Paul Vierkant, ORCID DE)
    • Generische Forschungsprozesse in den Verhaltenswissenschaften (Dr. Thomas Lauer, ErfurtLAB)

Die Veranstaltung findet online statt. Nach der Anmeldung erhalten Sie den Link zum Veranstaltungsraum per E-Mail.

Publizieren unter den Bedingungen des digitalen Wandels

Sind Tweets, Blog-Beiträge oder Living Documents gegenüber traditionellen Publikationsformaten gleichwertige wissenschaftliche Publikationsleistungen? Welche Potentiale, Hindernisse und Bedarfe entstehen durch den digitalen Wandel hinsichtlich des wissenschaftlichen Publizierens? Diesen Fragen ist die Arbeitsgruppe „Wissenschaftspraxis“ der „Schwerpunktinitiative Digitale Information“ der Allianz der Wissenschaftsorganisationen nachgegangen und hat im März dazu das Diskussionspapier zur „Ausweitung der Wissenschaftspraxis des Publizierens unter den Bedingungen des digitalen Wandels“ veröffentlicht. In dieser fächerübergreifenden Metareflexion wird die Ausweitung des Publikationsbegriffs analysiert, die eigenständige wissenschaftliche Leistung von neuen digitalen Publikationsformaten, darunter Forschungsdaten und -software, dargestellt und entsprechende Entwicklungsbedarfe abgeleitet. Etwa, dass die einzelnen Fächer Standards für die Publikationen neuer Formate entwickeln und eigene Publikationsplattformen aufbauen sollen. Dabei müssen Qualitätssicherungsprozesse organisiert, Rechtsfragen geklärt werden. Insgesamt gilt es allerdings auch, die Gratifikationsmechanismen zu modifizieren: „Schließlich ist der Status der nicht-traditio­nellen Publikationsformate als anerkennenswürdige wissenschaftliche Leistungen noch wenig gesichert. Hier bedarf es neuer, ausdifferenzierter Regeln, Konventionen, Standards und Zuständigkeiten, um das Potenzial einer qualitativ hochwertigen wissenschaftlichen Publikationspraxis im digitalen Zeitalter realisieren zu können.“ (S. 14)

Breuer, C., Trilcke, P. (2021): Die Ausweitung der Wissenschaftspraxis des Publizierens unter den Bedingungen des digitalen Wandels, Herausgegeben von der Arbeitsgruppe »Wissenschaftspraxis« im Rahmen der Schwerpunktinitiative »Digitale Information« der Allianz der deutschen Wissenschaftsorganisationen, 15 Seiten.

https://doi.org/10.48440/allianzoa.041. Englisch: https://doi.org/10.48440/allianzoa.042

Reihe „Digitale Werkzeuge“: # & Co. in der Forschung

In dieser Reihe stellen wir digitale Hilfsmittel vor, die für die Arbeit an der Universität Erfurt nützlich sein können – für die Forschung, kollaboratives Arbeiten oder die (Selbst)Organisation. Bei Fragen rund um diese Themen steht Ihnen die Koordinatorin für Digital Humanities der Universität Erfurt zur Verfügung, deren Büro in der Universitätsbibliothek angesiedelt ist (https://www.uni-erfurt.de/bibliothek/forschungsunterstuetzende-dienste/digital-humanities/).

Heute:

Tagging

Twitter und andere Social-Media-Kanäle machten sie populär: Hashtags! In Posts verweisen solche Markierungen (tags) mittels Raute/Doppelkreuz (#, hash) auf Themen, die auch in anderen Posts vorkommen, so dass diese in einer Übersichtsseite zusammengefasst werden können. Hashtags helfen also, Inhalte zu beschreiben, zu sortieren, zu kategorisieren und so ihre Zusammenstellung, Verknüpfung sowie überhaupt die Suche zu ermöglichen.

Im Alltag verwenden wir durchaus bewusst oder unbewusst Tags, etwa, wenn wir unsere Fotos nach Orten, Personen oder Ereignissen sortieren oder unsere E-Mails oder Dateien kategorisieren; auch Literaturverwaltungsprogramme wie Citavi oder Zotero bieten derartige Möglichkeiten.

Auch in diesem Blog werden Tags verwendet, um Themen zu kennzeichnen. Rechts neben diesem Beitrag unter „Schlagwörter“ werden sie in einer Tag-Cloud (Wortwolke) visualisiert: die Größe der Tags zeigt ihre Verwendungshäufigkeit an.

Der Vorteil von Tags ist, dass sie nicht hierarchisch gegliedert sein müssen und man dadurch deutlich flexibler agieren kann als nur mit einfachen „Schubladen“. Mehrere Tags ermöglichen mehrere Einstiegspunkte.

Doch welche Tags nehmen? Welches Keyword, Schlagwort, Stichwort passt zu meinem Datenbestand? Welchen Begriff wähle ich? Aufpassen bei Synonymen/Mehrdeutigkeiten und Schreibweisen! Wer mehr als zehn Tags benutzt, sollte eine Liste erstellen, um nicht durcheinander zu kommen: kontrolliertes Vokabular in einem eigenen Thesaurus!

Professionelle kontrollierte Vokabulare, wie sie in Bibliotheken und in der Forschung verwendet werden, sind Grundlagen von Normdatensammlungen wie etwa der Gemeinsamen Normdatei der Deutschen Nationalbibliothek oder der amerikanischen Library of Congress Subject Headings (mit anderen Normdatenbanken kombiniert im internationalen Dienst VIAF). Die Datenbank BARTOC enthält Informationen zu über mehr als 5.000 Wissensorganisationssystemen wie Klassifikationen, Thesauri, Ontologien und Normdateien.

Tagging ist also ein weites Feld!

In der Informatik wird unter Tagging die Auszeichnung eines Datenbestandes verstanden, in der Computer- und Korpuslinguistik die Annotation von Wörtern (z.B. Part of speech Tagging).

Wer im Hinblick auf historische Quellen tiefer in das Thema einsteigen möchte, kann am Online-Workshop „Transkribieren − Kodieren – Annotieren“ am 26. und 27.11.2020 teilnehmen:

https://blog-fbg.uni-erfurt.de/2020/10/online-workshop-transkribieren-kodieren-annotieren/

Beispiel: in iPhoto nach Orten getaggte Fotos mit Goethe- und Schillerbezug

 

 

Reihe „Digitale Werkzeuge“: Mindmapping-Tools

In dieser Reihe stellen wir digitale Hilfsmittel vor, die für die Arbeit an der Universität Erfurt nützlich sein können – für die Forschung, kollaboratives Arbeiten oder die (Selbst)Organisation. Bei Fragen rund um diese Themen steht Ihnen die Koordinatorin für Digital Humanities der Universität Erfurt zur Verfügung, deren Büro in der Universitätsbibliothek angesiedelt ist (https://www.uni-erfurt.de/bibliothek/forschungsunterstuetzende-dienste/digital-humanities/).

Heute:

Mindmapping-Tools

Mindmapping ist eine beliebte Technik, um Ideen zu entwickeln, Assoziationen festzuhalten und Themen oder Prozesse zu strukturieren und zu visualisieren. Es kann für die Planung und Organisation ebenso eingesetzt werden wie für die Wissensvermittlung und Prüfungsvorbereitungen – analog oder digital.

Für die digitale Variante gibt es ein großes Angebot von Mindmapping-Tools auf dem Markt, die zumeist intuitiv funktionieren. Einige sind kostenlos und können ohne Registrierung verwendet werden, wie zum Beispiel MindMup (https://www.mindmup.com/); für andere muss man sich vor dem Erstellen der ersten Mindmap kostenlos registrieren, die meisten bieten gestufte Abonnements mit entsprechenden Funktionserweiterungen, die etwa mehr Gestaltungs-, Präsentations- und Exportmöglichkeiten oder mehr Speicher für Datei- und Bildanhänge beinhalten.

Ein Tool, das kollaboratives Mindmapping ermöglicht, ist MindMeister (https://www.mindmeister.com/de). Dadurch wird Brainstorming etwa in Arbeitsgruppen oder im Seminar möglich. Man kann über Pläne abstimmen, Kommentare hinterlassen und Änderungen im Chat besprechen. Für Präsentationen bieten dynamische Mindmap-Slideshows visuelle Unterstützung.

Mit Mindmaps kann man kreativ werden. Die Anwendungsmöglichkeiten sind praktisch unbegrenzt.

Beispiel aus: https://www.mindmeister.com/de (2020-07-04)

 

Reihe „Digitale Werkzeuge“: Abstimmungs-Tools für die Lehre

In dieser Reihe stellen wir digitale Hilfsmittel vor, die für die Arbeit an der Universität Erfurt nützlich sein können – für die Forschung, kollaboratives Arbeiten oder die (Selbst)Organisation. Bei Fragen rund um diese Themen steht Ihnen die Koordinatorin für Digital Humanities der Universität Erfurt zur Verfügung, deren Büro in der Universitätsbibliothek angesiedelt ist (https://www.uni-erfurt.de/bibliothek/forschungsunterstuetzende-dienste/digital-humanities/).

Heute:

Abstimmungstools für die Lehre

Während einer Videokonferenz mit dem von der Universität Erfurt zur Verfügung gestellten Webkonferenzsystem Big Blue Button kann man ganz einfach eine Abstimmung starten – die allerdings nicht anonym ist, weil der/die VeranstalterIn die jeweils getätigten Optionen namentlich sehen kann; die TeilnehmerInnen sehen freilich nur die absoluten Zahlen und deren Prozentwerte pro Abstimmungsoption.

Für gänzlich anonyme Umfragen – nicht nur im Distance Learning, sondern perspektivisch auch im Blended Learning – kann man ein Abstimmungstool verwenden wie etwa kahoot! (https://kahoot.com/). Lediglich der/die VeranstalterIn muss sich (kostenlos) einloggen, die TeilnehmerInnen wählen sich über den Browser mithilfe eines Codes ein, so dass keine personenbezogenen Daten benötigt werden (Betreten mit Nickname/Pseudonym möglich); die Teilnahme ist einzeln oder in Teams möglich. Neben einfachen Textfragen können auch Bilder oder YouTube-Videos in einer Frage angezeigt werden, so dass das Tool nicht nur für einfache Abstimmungen, sondern auch für Quizzes, Wiederholungsfragen u.a. als interaktive Elemente in der Lehre verwendet werden kann; durch Zeitvorgaben kann ein spielerischer Wettbewerb entstehen. Auch Spiele können erstellt werden, für das Vorlagen und Soundtracks zur Verfügung stehen. Wikipedia beschreibt kahoot! als „spielorientierte Bildungswebsite“, das Motto lautet „Make Learning Awesome!“. Die Nutzung von kahoot! ist kostenlos, es gibt aber auch eine kostenpflichtige Premium-Version.

kahoot! VeranstalterInnnen-Ansicht

kahoot! TeilnehmerInnenansichthttps://kahoot.com/schools/how-it-works/ (2020-07-05): VeranstalterInnen- und TeilnehmerInnen-Ansicht