Bibliotheksführung am 06. Dezember

Am Mittwoch, dem 06. Dezember, findet für alle Interessenten wieder eine Führung durch die UB statt. Dabei werden

  • die wichtigsten Räumlichkeiten und Dienstleistungen der Bibliothek vorgestellt
  • die Nutzungsbedingungen der Bibliothek erläutert
  • und erste Schritte im Umgang mit dem Online-Katalog gezeigt.

Beginn ist 16.00 Uhr an der Information im Eingangsbereich.

Sowiport wird zum Jahresende 2017 eingestellt

Das sozialwissenschaftliche Fachportal Sowiport wird zum Jahresende 2017 eingestellt.
Sowiport bündelt und vernetzt qualitätsgeprüfte Informationen nationaler und internationaler Anbieter mit fast 10 Millionen Nachweisen zu Veröffentlichungen und Forschungsprojekten aus 18 Datenbanken. Unter anderem sind folgenden Datenbanken im Rahmen einer DFG-Nationallizenz integriert:

  • ASSIA: Applied Social Sciences Index and Abstracts
  • PAIS International
  • Physical Education Index
  • Social Services Abstracts
  • Sociological Abstracts
  • Worldwide Political Science Abstracts
    Weitere Inhalte von Sowiport: s. Eintrag in DBIS

Der große Vorteil von Sowiport: sämtliche Datenbanken und Informationsangebote lassen sich mit einer datenbankübergreifenden Rechercheanfrage gleichzeitig durchsuchen. Künftig muss nach den Inhalten von Sowiport separat in einzelnen Datenbanken (soweit als eigene Datenbank verfügbar!) recherchiert werden.

Der Anbieter GESIS begründet die Entscheidung mit einer Neuausrichtung: so soll bei der Informationsversorgung der sozialwissenschaftlichen Community ab 2018 auf Open Science gesetzt werden. Das neue Rechercheangebot „GESIS-Suche“ legt damit künftig seinen Focus auf eine digitale, möglichst freie Verfügbarkeit und Nachnutzbarkeit von Publikationen (Open Access) und Forschungsdaten (Open Data).

Die neue Gesis-Suche

Nicht trivial

ist die Materie, die alljährlich auf der Göttinger Urheberrechtstagung verhandelt und diskutiert wird.

Auch in diesem Jahr war nahezu allen Fachvorträgen zu entnehmen, dass das Urheberrecht beispielhaft für Wege und Umwege staatlicher Regulierung in einer globalisierten Welt steht: So ist die vor dem Hintergrund der fortschreitenden Digitalisierung immer wieder aufzugreifende Urheberrechtsproblematik sowohl zwischen den Polen Gesetzgeber und Gericht sowie auf internationaler, europäischer und nationaler (deutscher) Ebene zu verorten.

Grundsätzlich geht es darum, den Markt zu regulieren, das Vertragsrecht zu ergänzen, ggf. zu korrigieren. Die nicht abnehmende Komplexität der Materie und die Verankerung auf mehreren Ebenen führen einmal dazu, dass Regulierungen immer weniger vom Gesetzgeber ausgehen und in der Folge immer stärker Gegenstand “richterlicher Rechtsfortbildung” werden. Problemlösungen werden von Fachgerichten, dem Bundesverfassungsgericht bzw. dem Europäischen Gerichtshof erwartet.

In der skizzierten Gemengelage sind zum anderen unterschiedliche Geschwindigkeiten der Akteure auf den verschiedenen Ebenen an der Tagesordnung: So wurde die Befürchtung geäußert, dass künftige Vorlagen und Verordnungen aus Brüssel hinter dem mit der Urheberrechtsnovellierung in Deutschland erreichten Stand der Berücksichtigung allgemeiner gesellschaftlicher Interessen zurückbleiben und ein Rückwärtsbuchstabieren der zum 1.3.2018 in Kraft tretenden Novelle erforderlich machen könnten.

Auch E-Lending und Vergriffene Werke sind Beispiele für divergierende Traditionen und Herangehensweisen in Brüssel und Berlin: Der EUGH hat E-Lending auf der Basis one copy – one user bestätigt, für den deutschen Kontext sind die Beantwortung der Frage nach der Herleitung des Vergütungsanspruchs des Rechteinhabers aus dem Erschöpfungsgrundsatz oder einer Schrankenregelung nach europäischem Muster sowie die Möglichkeit der Einbeziehung der Verleger in den Genuss der Vergütung wichtig. Im Fall der digitalen Bereitstellung Vergriffener Werke mahnt der EUGH an, dass die Rechteinhaber individuell informiert werden müssen; die Verzeichnung des Werks beim Deutschen Patent- und Markenamt und die Möglichkeit der Einsichtnahme durch die Rechteinhaber reichen nicht aus.

Fazit: Wie schon gesagt, alles nicht so einfach. Aber eine lohnende und immer wieder neue Herausforderung für Rechteinhaber, Rechtsanwälte, Lobbyisten, Gesetzgeber und Richter.

Symposium „Quelle(n) für Inspiration: 20 Jahre Sammlung Teufel an der Universität Erfurt“ am 24.11.2017 im IBZ

Was tun mit einem „Gebirge“ aus mindestens 50.000 Büchern, stetig wachsend, weil gespeist von lebenslanger Liebe zu Kunst, Musik und schöngeistiger Literatur, von fortwährender produktiver Auseinandersetzung mit Vergangenheit und Gegenwart, vom Blick für das Besondere.

Solch einen Schatz mit anderen zu teilen – diese Idee setzte das Ehepaar Teufel in die Tat um und schenkte seine Sammlung 1997 der gerade neu gegründeten Universität Erfurt. Seitdem fließt ein Strom von Büchern aus Franken nach Erfurt. Bereits Peter Glotz, der erste Rektor der neuen Universität Erfurt, schätzte die Sammlung als großen Gewinn für die kultur- und geisteswissenschaftlich ausgerichtete Universität. Heute hat die Bibliothek ca. 48.000 Bände der Sammlung in ihren Bestand integriert. All das bildet einen umfangreichen und vielseitigen Quellenfundus für Studierende, Wissenschaftler verschiedenster Fachgebiete und Interessierte. Damit korrespondiert die „Sammlung Teufel“ hervorragend mit anderen Sammlungen der Universität.

Der Gedanke des bürgerschaftlichen Engagements wurde im Winter 2016 mit der Gründung des „Fördervereins „Sammlung Teufel“ (Universität Erfurt) e.V.“ in die Tat umgesetzt. Der Förderverein nimmt das Jubiläum zum Anlass, die Schenkung zu würdigen und die Schenker zu ehren. In diesem Sinne sind alle Interessierten am 24.11.2017 zum Symposium „Quelle(n) für Inspiration: 20 Jahre Sammlung Teufel an der Universität Erfurt“ in das IBZ eingeladen.

Zum Programm:
https://www.sammlung-teufel.de/aktivit%C3%A4ten/

Über die Sammlung Teufel und die Sammler:
https://www.uni-erfurt.de/sammlung-teufel/

Genau hingeschaut im Bibliotheksgebäude: Kunst am Bau

Sie sind ein Blickfang in der Bibliothek und beeindrucken immer wieder: die roten Rohre, die wie schwerelos in der Luft zu schweben scheinen. Sie lassen Raum für Interpretation und sind das Werk von Dietrich Förster, einem deutschen Künstler, der sich seit 1990 schwerpunktmäßig der Kunst im öffentlichen Raum mit Skulpturen und Installationen widmet.

Im Jahr 2000 wurden die insgesamt 100 Aluminium-Rohre (Ø 8 x 240 cm) mit roter Pulverbeschichtung an nichtrostenden Stahlseilen in der Bibliothek aufgehängt. Sie sind in Form eines Würfels angebracht, von dem einzelne Rohre in verschiedene Richtungen abweichen.

Dietrich Förster selbst gibt eine Interpretationshilfe, indem er sagt: „Wissenschaftlicher Fortschritt ist nur möglich, wenn es gelingt, das Fundament aus gesetzmäßig erfassbarer Ordnung zu verlassen, um in einer Art kreativem Höhenflug in noch unbekanntes Terrain vorzustoßen.“

Ausstellung in der UB Erfurt: „Neue Typografie – funktionales Grafik-Design in der Zwischenkriegszeit“

In der aktuellen Ausstellung der Universitätsbibliothek Erfurt „Neue Typografie – funktionales Grafik-Design in der Zwischenkriegszeit“ zeigt Prof. Patrick Rössler, Professor für Kommunikationswissenschaften an der Universität Erfurt, anhand seltener Exponate die Entwicklung der „Neuen Typografie“, die seit 100 Jahren bis heute unsere Sehgewohnheit prägt.

In den 1920er Jahren veränderte sich das Erscheinungsbild von Drucksachen fundamental: Mit dem funktionalen Grafik-Design der „Neuen Typographie“ setzte sich eine gestalterische Bewegung durch, die sich klassischen Layout-Prinzipien verweigerte. Ziel war eine Optimierung der Drucksachen hinsichtlich ihrer Lesbarkeit, die Standardisierung in Schrifttypen wie Blattformaten und insgesamt eine Orientierung an der Deutschen Industrienorm (DIN). Die anachsiale Satzanordnung von bevorzugt serifenlosen Schrifttypen in größtmöglicher Klarheit, ohne ablenkenden Zierrat und mit der neusachlichen Fotografie als auffälligem Bildelement setzte sich bei der werbetreibenden Wirtschaft durch und bestimmt unsere visuelle Sozialisation bis heute.

Die „Neuen Typographie“ hat in Deutschland u.a. mit Willi Baumeister und Kurt Schwitters, Max Burchartz und Walter Dexel, den Geschwistern Leistikow oder Herbert Bayer und Joost Schmidt vom Bauhaus eine eindrucksvolle Reihe bedeutender Grafik-Designer des 20. Jahrhunderts hervorgebracht. Diese Bewegung fand auch international große Wertschätzung und wird nun in einer Ausstellung gewürdigt. Es sind gut 100 originale Druckbelege der Zwischenkriegszeit zu sehen, darunter neben Buch- und Zeitschriftenumschlägen auch Prospekte, Werbefaltblätter und Fotografien, die aufgrund ihres ephemeren Charakters in den einschlägigen Bibliotheken und Archiven nur kaum überliefert sind. Die Präsentation gibt Gelegenheit, dieses selten gezeigte Material in seiner Vielfalt zu besichtigen.

Die Ausstellung ist noch bis zum 19. Februar 2018 im Ausstellungsraum der Universitätsbibliothek im 2. OG von Montag bis Freitag von 9.00 Uhr – 17.00 Uhr zu sehen. Der Eintritt ist frei.