Frei zugängliche Lehrbücher in der Open Textbook Library

Die Open Textbook Library des Center for Open Education der University of Minnesota ist eine Datenbank, die frei zugängliche Lehrbücher für das Studium an Hochschulen und Universitäten verzeichnet. Solche „offenen“ Lehrbücher gehören zu den Open Educational Resources (OER): das sind frei zugängliche Lern- und Lehrmaterialien, die beliebig genutzt, bearbeitet und weitergegeben werden können. Sie unterliegen der Creative Commons oder GNU General Public License.

Alle Titel der Open Textbook Library können nun auch im Bibliothekskatalog (OPAC und Discovery) gefunden werden.

Weitere Informationen:

Katja Freudenberg

Gefesselte Blicke: Filmplakate aus den 1920er-Jahren

Unter dem Titel “Gefesselte Blicke” zeigt die Universitätsbibliothek Erfurt vom 24. November 2023 bis 04. Februar 2024 eine Ausstellung mit Plakaten aus der Frühzeit des Kinos. Die 14 Originale und 25 Faksimiles thematisieren die Geschlechterverhältnisse der 1920er-Jahre. Dazu erscheint ein Ausstellungskatalog von Studierenden der Bauhaus-Universität Weimar und der Universität Erfurt anlässlich der V. Weimarer Stummfilm-Retrospektive “Lob dem Lichtspiel” im Rahmen des Weimarer Kunstfestes 2023.

Visuell orientierte Massenmedien feierten in den 1920er-Jahren ihren Durchbruch. Die meisten Filme aus der Frühzeit des Kinos haben sich allerdings nicht erhalten, und so überliefern heute nur noch ihre farbenprächtigen Plakate die Vielgestaltigkeit der damaligen Filmkulturen. Die Ausstellung “Gefesselte Blicke” zeigt eine Auswahl dieser historischen Großformate, gemeinsam mit weiterem Werbematerial der Filme.

Die Plakatauswahl thematisiert die Repräsentation von Geschlechterverhältnissen in den 1920er-Jahren. Gezeigt werden Frauenbilder von der mondänen “Dame mit der Maske” bis zum bedauernswerten “Fundvogel”. Das Projekt trägt dazu bei, dass dieses Erbe europäischer Filmkultur im kollektiven Gedächtnis unserer Gesellschaft verankert bleibt. Eine virtuelle Ausstellung im Online-Portal der Deutschen Nationalbibliothek dokumentiert die Erkenntnisse nachhaltig und macht sie zudem einem breiteren Publikum auch über Thüringen hinaus zugänglich.

Die Ausstellung beruht auf einer Kooperation der Bauhaus-Universität Weimar mit der Universität Erfurt sowie den beiden Universitätsbibliotheken.

Wortschatz Bibliothek: Sacherschließung

Das Synonym „Inhaltserschließung“ macht schnell klar, um was es sich handelt: es geht um verschiedene Formen, anhand derer Bibliothekar*innen den Inhalt der von ihnen zur Verfügung gestellten Bücher beschreiben. Wir greifen folgendes Beispiel heraus:

Die knappste Form der Sacherschließung ist eine kodifizierte: die Klassifikation. Mit  einer Kombination aus Buchstaben und Zahlen oder nur mit Hilfe einer Zahlenkombination wird ein Sachverhalt zum Ausdruck gebracht. In unserem Haus verwenden wir die Regensburger Verbundklassifikation, deren Kombinationen aus Buchstaben und Zahlen nicht nur einen Sachverhalt definieren, sondern auch den Aufstellungsort im Lesesaal. Die RVK-Notation für unser Beispiel lautet:

NP 4440               ausbuchstabiert:

N Geschichte / NP Geschichte von der Restauration bis zum Ende des Ersten Weltkrieges (1815 – 1918) /NP 4440 Geschichte des Ersten Weltkriegs / Vorgeschichte, Kriegsausbruch, Kriegsschuldfrage / Darstellungen

Neben der kodifizierten Form der Inhaltserschließung gibt es noch die verbale: Hier dienen einzelne Wörter, sogenannte Schlagwörter, die meistens zur einer Phrase gereiht sind, der Beschreibung des Inhalts eines Buchs. Unser Beispiel ist mit folgenden Schlagwörtern versehen:

Erster Weltkrieg / Kriegsbeginn / Kriegsursache
World War, 1914-1918 — Causes ; Europe — History — 1871-1918 ; Europe — Politics and government — 1871-1918

Schlagwörter sind vor allem dann hilfreich, wenn das Buch in einer selteneren Fremdsprache verfasst ist, oder wenn Titel und ggf. das Inhaltsverzeichnis wenig aussagekräftig sind. Wenn Sie im Bibliothekskatalog oder besser noch im Fernleihkatalog auf diese Schlagwörter klicken, finden Sie noch viel mehr Literatur zum jeweiligen Thema.

Franziska Wein

Willkommen in Erfurt! Angebote zum Studienbeginn

Für den Start ins Studium haben wir verschiedene Angebote vorbereitet, um sich mit der Benutzung der Universitätsbibliothek Erfurt vertraut zu machen:

Während der Studieneinführungstage vom 9. bis 12. Oktober 2023 werden Bibliothekseinführungen durchgeführt, bei denen wir über die wichtigsten Service- und Nutzungsangebote der Bibliothek informieren und bei einem kleinen Rundgang eine erste Orientierung geben. Die Termine werden über die studentischen Tutor*innen organisiert.

Unterstützend dazu gibt es die Webseite “Informationen für Erstsemester“, auf der das Wichtigste zur Bibliothek speziell für neue Studierende zusammengestellt ist.

Zu empfehlen ist außerdem der Moodle-Kurs “Bibliotheksbasics”, der schnell und kompakt einen Überblick zu den Grundlagen der Bibliotheksnutzung bietet.

Wir freuen uns auf Sie und wünschen Ihnen alles Gute für Ihr Studium in Erfurt.

Lektüre in der Schule

Kürzlich wurde im Bekanntenkreis über „schulische Pflichtlektüre“ gesprochen und darüber, was gern oder auch nicht so gern gelesen wurde. Auf die Frage nach einem besonders lesenswerten Titel hatte ich schnell eine Antwort parat: „Djamila“ von Tschingis Aitmatow. Vom Inhalt der Geschichte wusste ich nur noch wenig, erinnern konnte ich mich aber daran, dass mir und einigen anderen aus der Klasse das Buch als Teenager gut gefallen hatte. Der Gedanke an Djamila blieb nach dem Gespräch im Kopf: hat die Bibliothek das Buch im Bestand, welche aktuellen Veröffentlichungen gibt es, und beeindruckt es junge Leser:innen auch heute noch?

Tschingis Aitmatow (1928 – 2008) war ein kirgisischer Schriftsteller. Sein bekanntestes Werk „Djamila“ ist eine 1958 entstandene Novelle über die Liebe und die Ereignisse im Sommer des Kriegsjahres 1943 in Kirgistan. Sie zeichnet ein intensives und stimmungsreiches Bild einer jungen Frau und ihres Lebensumfelds und thematisiert auf einfühlsame Weise die Widersprüche zwischen einem modernen Frauenbild und konventionellen Normvorstellungen. Die Erzählung war Aitmatows Abschlussarbeit am Maxim-Gorki-Literaturinstitut in Moskau und wurde erstmals in der Literaturzeitschrift Nowy Mir veröffentlicht. 1960 erschien das Werk auch in deutscher Sprache im Verlag Kultur und Fortschritt (Ost-Berlin/DDR).

Im Bestand der Universitätsbibliothek befindet sich eine Ausgabe aus dem Jahr 2016 der „Insel-Bücherei“ mit Illustrationen von Stefanie Harjes. Auch eine Verfilmung aus dem Jahr 1969 (Veröffentlichung auf DVD) kann ausgeliehen werden. Die namhafte Illustratorin Kat Menschik schließlich illustrierte die Geschichte für eine Veröffentlichung im Jahr 2022 in ihrer Reihe „Lieblingsbücher“ (per Fernleihe bestellbar).

Was auch immer Sie während Ihrer Schulzeit gelesen haben: mit hoher Wahrscheinlichkeit finden Sie die Literatur auch im Bestand der Bibliothek. Welches Buch fällt Ihnen zuerst ein?

Katja Freudenberg

Brockhaus

ist Begriff und Handelsmarke zugleich. Der Brockhaus ist ein bekanntes umfangreiches Nachschlagewerk, dessen Begründer und Verleger Friedrich Arnold Brockhaus vor 200 Jahren, am 20. August 1823, starb.

Die gedruckte Ausgabe ist in 21 Auflagen erschienen, zunächst unter dem Titel „Conversations-Lexikon“, dann unter dem Namen „Der Große Brockhaus“ (15., 16. und 18. Auflage), schließlich ab der 17. Auflage  unter der Bezeichnung „Brockhaus Enzyklopädie“. Das vielbändige Werk ist nicht nur in Bibliotheken, sondern auch in vielen Privathaushalten anzutreffen – hier häufig in luxuriöser Ausstattung.

2014 wurde das Buchgeschäft mit der Handelsmarke Brockhaus eingestellt; der Verlag der Schwedischen Nationalenzyklopädie übernahm 2015 die Rechte an der Marke. Der Hintergrund dafür: seit 10 Jahren gibt es den Brockhaus online: Link zu DBIS

Franziska Wein