Black Lives Matter

Die Bewegung ist nicht nur ein Ausdruck öffentlicher Empörung über die Polizeigewalt in den USA, die Farbige oft diskriminiert, sondern auch Teil eines globalen Dekolonisierungsdiskurses, der inzwischen auch Museen und  Bibliotheken in verschiedenen Erscheinungsformen erreicht hat: Im Sommer 2020 ließ der Direktor des British Museum die Büste seines Stifters Hans Sloane (1660-1753) vom Sockel nehmen, in eine Ausstellungsvitrine verbringen und  mit einer Beschriftung versehen, die unübersehbar auf seine auf der Basis von Sklavenarbeit erzielten Einkünfte hinweist.

Ein aktuell angebotenes Online-Austauschtreffen zum Thema „Decolonize the Library“ ruft Bibliothekar*innen dazu auf, sich dem anglo-amerikanischen Vorbild folgend mit „strukturellen Rassismen“ in  Bibliotheken auseinanderzusetzen und best practice-Beispiele dieser Auseinandersetzung kennenzulernen.

Der angesprochene globale Dekolonisierungsdiskurs hält jedoch auch auf natürlichem  Weg, demjenigen der Bestandsentwicklung, Einzug in Bibliotheken.  Eine gute Gelegenheit, um hier auf diese Neuanschaffung der Universitätsbibliothek Erfurt hinzuweisen:

Forschungsdaten finden – Strategien zur Suche

Es gibt viele Gründe, die Literatursuche am Anfang von Projekten um eine gezielte Datensuche zu ergänzen:

  • Faktencheck
  • Einen Überblick über die vorhandene Datenbasis neuer Ergebnisse bekommen, und so einen Eindruck von eventuellen Forschungslücken gewinnen
  • Eigene Hypothesen anhand von Fremddaten auf ihre grundsätzliche Plausibilität prüfen
  • Die eigene Methodik ausprobieren, indem sie auf bekannte Daten angewendet wird

Für all diese Dinge ist es grundsätzlich von Vorteil, einen Überblick über die verschiedenen Möglichkeiten der Datenrecherche zu haben.

Ein erster Anlaufpunkt ist dabei die bisher für das Projekt herangezogene Forschungsliteratur, in der gezielt auf Verweise auf den Zugang zu den zu Grunde liegenden Forschungsdaten geachtet werden sollte. Häufig ist bei neueren Artikeln die DOI (Digital Object Identifier) des Datensatzes angegeben. Sollte das nicht der Fall sein, bietet sich der direkte Kontakt mit dem Autor des Artikels an, um Zugang zu den Daten zu erhalten.

Eine andere Möglichkeit ist die Recherche fachspezifischer Datenzeitschriften (eine kuratierte Liste entsprechender Zeitschriften findet sich bei forschungsdaten.org) oder die Suche in fachspezifischen Repositorien, die über den Dienst Re3data (Registry of Research Data Repositories) gefunden werden können.
Die Browse-Funktion ermöglicht dabei eine sukzessive Eingrenzung der Disziplin, so dass ein guter Überblick sowohl über die Gesamtheit der zur Verfügung stehenden Repositorien in einem Bereich also auch über die jeweilige Ausdifferenzierung gegeben wird. In einem zweiten Schritt ist allerdings die direkte Suche in einem Repositorium unerlässlich.

Die Suche über mehrere Repositorien hinweg ermöglichen Datenportale wie beispielsweise DataCite und B2FIND (eine ausführliche Liste finden Sie unter forschungsdaten.info).

Viel Spass beim Stöbern!

 

Weitere Termine für Bibliothekseinführungen

Wegen der erfreulich hohen Nachfrage bieten wir im laufenden Wintersemester weiterhin Bibliothekseinführungen für Erstsemester an, um die Bibliothek vor Ort kennenzulernen. Die Einführungen finden mit einer maximalen Teilnehmerzahl von acht Personen zweimal wöchentlich statt, jeweils zu wechselnden Zeiten am Vormittag und Nachmittag.

Inhalte:
Grundlagen der Bibliotheksbenutzung, wichtige Dienstleistungen, Bibliothekskatalog, Orientierung im Haus

Treffpunkt: Vortragsraum im Erdgeschoss

Dauer: ca. 45 Minuten

Termine:

Dienstag, 24.11.20, 14.00 Uhr
Donnerstag, 26.11.20, 11.00 Uhr
Dienstag, 01.12.20, 14.00 Uhr
Donnerstag, 03.12.20, 11.00 Uhr
Dienstag, 08.12.20, 11.00 Uhr
Donnerstag, 10.12.20, 11.00 Uhr
Dienstag, 15.12.20, 14.00 Uhr
Donnerstag, 17.12.20, 14.00 Uhr
Dienstag, 05.01.21, 11.00 Uhr
Donnerstag, 07.01.21, 14.00 Uhr
Dienstag, 12.01.21, 14.00 Uhr
Donnerstag, 14.01.21, 11.00 Uhr
Dienstag, 19.01.21, 11.00 Uhr
Donnerstag, 21.01.21, 14.00 Uhr
Dienstag, 26.01.21, 14.00 Uhr
Donnerstag, 28.01.21, 11.00 Uhr

Bei Interesse bitten wir um eine Anmeldung (Online-Formular).

Citavi-Online-Kurse im Wintersemester 2020/21

In Fortführung der im Sommer angebotenen Online-Citavi-Kurse via Moodle gibt es auch im Wintersemester 2020/21 weitere Termine zur Einführung in das Literaturverwaltungsprogramm:

  • Donnerstag, 12. November, 14.00 Uhr
  • Mittwoch, 25. November, 10.00 Uhr
  • Mittwoch, 09. Dezember, 14.00 Uhr
  • Mittwoch, 13. Januar, 14.00 Uhr
  • Mittwoch, 27. Januar, 10.00 Uhr
  • Mittwoch, 10. Februar, 14.00 Uhr
  • Mittwoch, 24. Februar, 10.00 Uhr
  • Mittwoch, 17. März, 14.00 Uhr
  • Mittwoch, 31. März, 10.00 Uhr

Schwerpunkt des Kurses ist ein Online-Meeting via BigBlueButton, das innerhalb des Moodle-Kurses aufgerufen wird.

Folgende Themen werden in Kurzform behandelt:

  • Installation und Campuslizenz
  • Aufbau und Bedienung von Citavi
  • Literaturquellen und elektronische Volltexte in Citavi übernehmen, Citavi Picker
  • Literaturauswertung und Wissensorganisation (Zitate einpflegen)
  • Übernahme in Word-Dateien

Dauer: ca. 45 Minuten plus Fragen

Bei Interesse bitten wir um eine Anmeldung.

Selbstverbuchung mit RFID

Zum 1. Oktober 2020 geht der umgebaute Theken- und Selbstverbuchungsbereich mit neuer Technik in Betrieb. Bereits im letzten Jahr wurde der gesamte frei zugängliche Medienbestand der UB, insgesamt ca. 630.000 Bände, auf RFID-Technologie* umgerüstet. Künftig stehen zum selbstständigen Entleihen von Literatur mehrere Selbstverbucher im Erdgeschoss sowie einer im 2. OG zur Verfügung.
Der Ausleihvorgang ähnelt dem bisherigen, er ist jedoch erheblich schneller geworden: Es ist nun möglich, bis zu fünf Bücher gleichzeitig auf das Verbuchungsfeld zu legen. Sie werden per RFID ausgelesen und in einem einzigen Vorgang verbucht und entsichert. Neben der Ausleihe von Medien kann an den Geräten auch das persönliche Benutzerkonto (mit der Möglichkeit zur Verlängerung) eingesehen werden.

* RFID bedeutet Radio Frequency Identification und ermöglicht das Lesen und Speichern von Daten ohne Berührung und Sichtkontakt mit Hilfe eines Funksignals. In Bibliotheken wird RFID zunehmend eingesetzt, um Bücher und andere Medien zu sichern und zu verbuchen.

Weitere Informationen zu RFID in der Bibliothek

Zwei plus Vier …

…, nämlich die alte Bundesrepublik Deutschland, die noch vorhandene Deutsche Demokratische Republik und die vier Siegermächte des Zweiten Weltkriegs haben am 12. September 1990 mit dem 2 + 4-Vertrag den völkerrechtlichen Rahmen für die deutsche Wiedervereinigung geschaffen, und mit dem am 3. Oktober 1990 in Kraft getretenen Einigungsvertrag stand auch der staatsrechtliche Rahmen. Die deutsche Einheit und Souveränität war wiederhergestellt. Es versteht sich, dass alle diese Grundlagentexte  auch in der Universitätsbibliothek greifbar sind, etwa in: Die Verträge zur Einheit Deutschlands,  München: Dt. Taschenbuch Verl., 1990

Soweit zu den gesicherten Fakten und nüchternen Daten der Wiedervereinigung.

Weit weniger eindeutig liegen die Dinge in punkto innerer Einheit. Ob und wenn ja wie weit (frei nach Willy Brandt) zusammengewachsen ist, was zusammengehört, ist in der kurzen Zeitspanne einer Generation immer noch eine Frage der Perspektive bzw. der persönlichen Erfahrungen der sehr unterschiedlich Betroffenen. Wer sich aus Anlass des 30. Jahrestages der Wiedervereinigung besonders mit dem individuellen Erleben der wieder hergestellten Einheit beschäftigen möchte, findet hier erste Anregungen:
https://www.bpb.de/geschichte/deutsche-einheit/deutsche-teilung-deutsche-einheit/43893/fuenf-fragen-an