Das TKFDM schreibt auch 2022 wieder den FAIRest Dataset Award aus

Making FAIR work(s) als Text inmitten von Werkzeugen

Forschungsdaten sind wichtig!

Nicht nur als Quelle für die eigene Forschung, sondern auch als Grundlage für die Bewertung von Forschungsmethoden und Ergebnissen und für die Nachnutzung durch andere Wissenschaftler:innen. Das alles ist aber möglich, wenn Forschende die Daten zur Verfügung stellen, und zwar am besten FAIR:

  • Findable (Auffindbar)
  • Accessible (Zugänglich)
  • Interoperable (praktisch Nachnutzbar)
  • Reusable (klar Lizensiert)

Um entsprechende Anstrengungen mit mehr als nur mit Ruhm und Ehre zu honorieren, hat das Thüringer Kompetenznetzwerk Forschungsdatenmanagement den FAIRest Dataset Award ins Leben gerufen, der in diesem Jahr zum dritten Mal ausgeschrieben wird.

Beteiligen Sie sich mit einer Einreichung – Sie bekommen in jedem Fall qualifiziertes Feedback zur FAIRness des Datensatzes und haben die Chance auf ein Preisgeld von bis zu 2000 Euro.

Informationen zu Teilnahmebedingungen gibt es hier

Nadine Neute

Heute ist Handtuchtag!

Buch mit Hand und HandtuchAm 25. Mai ist Towel Day – und das Thüringer Kompetenznetzwerk Forschungsdatenmanagement ruft die Towel Day 2020 Pre-Registration Challenge aus!

Machen Sie mit und posten Sie ein Foto mit Handtuch und einer kurzen Begründung, warum Sie Präregistrierung gut finden mit den Hashtags #PreRegistration und #TowelDayChallenge auf Twitter und teilen Sie die Aktion über ihre eigenen Kanäle.

 

Der Towel Day wird jedes Jahr am 25. Mai zu Ehren des Autors Douglas Adams begangen und bezieht sich auf sein bekanntes Buch „Per Anhalter durch die Galaxis“, in welchem ein Handtuch als wichtigstes Utensil gilt. Doch was hat das mit Forschungsdatenmanagement zu tun?

 

In „Per Anhalter durch die Galaxis“ ist die Erde in Wahrheit ein Supercomputer. Ihr einziger Zweck besteht darin, Daten zu sammeln um die Frage nach dem Sinn des Lebens, dem Universum und dem ganzen Rest zu finden. Die Antwort auf die Frage ist bereits bekannt und lautet „42“. Blöderweise wird die Erde direkt am Anfang des Romans, und sehr kurz vor der Beendung des Programms zur Errechnung der ultimativen Frage, komplett zerstört. Der ultimative Datenmanagement-GAU, denn nun weiß keiner mehr was die eigentliche Frage war.

 

Eine Möglichkeit solche Probleme zu vermeiden, ist die Prä-Registrierung (engl. Pre-Registration) von Forschungsvorhaben. Dabei werden Hypothese und Durchführung sowie die Art und der Umfang der zu erhebenden Daten und Auswertungsmethoden eines Forschungsprojektes dokumentiert und schon vor Beginn der eigentlichen Datenerhebung in nicht editierbarer Form einer öffentlichen Datenbank hinterlegt. Dadurch wird nicht nur die Sichtbarkeit von Studien verbessert, sondern auch die Unterscheidung von Studien zum Testen einer Hypothese und explorativen Studien ermöglicht. Beide Studienarten sind wichtig, können aber nicht auf Grundlage derselben Daten erfolgen, was unabsichtlich geschehen kann und die Glaubwürdigkeit der Ergebnisse reduzieren. Präregistrierung trägt somit dazu bei, dass am Ende einer Studie noch klar ist, was die ursprüngliche Frage eigentlich war und macht Forschung so transparenter.

 

Mehr Informationen finden Sie in diesem Video. Oder probieren Sie es doch einfach selbst aus und registrieren Sie ein Forschungsvorhaben zum Beispiel beim Center for Open Science (COS).

 

Don’t Panic – Pre-Register!

 

 

Poster_Towel_Day_2020

Nachlese zu den ersten Thüringer FDM-Tagen

Forschungsdatenmanagement – eine Kernkompetenz der Geisteswissenschaften?!

Konzentrierte Workshop-Atmosphäre bei den ersten Thüringer FDM-Tagen

Diese Frage wurde am 20. Juni im Rahmen der ersten Thüringer FDM-Tage in Erfurt angeregt diskutiert. Dabei traf die Position, dass das Managen von Daten in die Hände entsprechender Fachleute gehöre und Wissenschaftler Daten lediglich zur Verfügung stellen auf das Argument, dass wissenschaftliche Fragestellungen und die Methodenkompetenz ein Verständnis von Datenstrukturen einschließen. Konsens bestand darüber, dass es individuelle und universitätsweite Verbesserungspotentiale im Umgang mit Daten gibt. Dieses Problem wird u.a. durch die Schaffung der Servicestelle Forschungsdatenmanagement an der Universität und ihre Einbindung in das Thüringer Kompetenznetzwerk Forschungsdatenmanagement angegangen. Eine Initiative des Landes und der Hochschulen, die allgemein begrüßt wurde.

Für Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler hat die Beschäftigung mit Forschungsdatenmanagement in Zusammenarbeit mit dedizierten Fachleuten eine Reihe von Vorteilen. In Projekten schärft die frühzeitige Berücksichtigung der Perspektive der Datenstruktur, wie sie beispielsweise über die Nutzung von Forschungsumgebungen wie FuD geradezu erzwungen wird, Forschungsfragen und Herangehensweisen. Die durch ein intensives Datenmanagement entstehenden Kosten wurden in der Diskussion keinesfalls verniedlicht.  Es wurde auch betont: bei rechtzeitiger Berücksichtigung der entstehenden Kosten in Förderanträgen bei DFG und anderen Fördereinrichtungen sind diese (teil)finanzierbar. Eine detaillierte Planung in diesem Bereich schützt vor bösen Überraschungen, und kann durch Nachnutzung bestehender Daten oder Strukturen die Kosten von Projekten sogar senken.

Unter https://forschungsdaten-thueringen.de/material-veranstaltungen.html sind auch die Präsentationen aller Veranstaltungen der Reihe Thüringer FDM-Tage abrufbar.

Hochsommer – Zeit einfach mal rauszugehen

Nicht nur, aber auch für die Fächer Schulgarten, Naturkunde bzw. Heimat- und Sachunterricht bietet es sich in der warmen Jahreszeit an, im Freien Tiere und Pflanzen zu beobachten. Die Universitätsbibliothek hat eine Reihe von Medien hierzu im Bestand, die sich mit der entsprechenden Didaktik (DP 6300), aber auch mit den Inhalten (DX 4745) beschäftigen. Zu den schönsten Bänden dieser Art zählt eine der aktuellen Neuerwerbungen:

„Wawra’s Naturbuch, Bd. 1: Säugetiere, Vögel, Reptilien, Amphibien: Entdecken, erleben, staunen und verstehen“, vermittelt fundierte Kenntnisse zu Tieren, schöpft aus der jahrzehntelangen naturpädagogischen Erfahrung der Autorin und besticht durch detailgetreue und fundierte Illustrationen. Mit Projektideen quer durch alle Jahreszeiten gibt es auch für die Zeit nach dem Sommer noch viele Impulse für interessante Naturbeobachtungen und ihre spätere Aufbereitung. Gespannt warten wir auf Band 2, der dann auch Pflanzen behandeln wird.

 

Sommer im SchulgartenBis dahin lohnt sich aber auch ein Blick über den Teller- oder sagen wir ‚mal Buchrand. Elektronische Anwendungen bieten mittlerweile die Möglichkeit, Pflanzen zu bestimmen und das mit einem überraschend hohen Spaßfaktor. Eine rundum empfehlenswerte App ist die https://floraincognita.com/de/. Das unter anderem vom Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) und von der Stiftung Naturschutz Thüringen geförderte Projekt widmet sich der Erkennung heimischer Wildpflanzen in ihrer natürlichen Umgebung.  Die Aufnahmen wild vorkommender Pflanzen werden nicht nur sehr treffsicher bestimmt, die von den Nutzern hochgeladenen Bilder sollen auch dazu beitragen, das Vorkommen invasiver Arten zu dokumentieren und die Verbreitungsverläufe zu kartieren. Mitmachen steigert also nicht nur die eigene Pflanzenkenntnis, sondern unterstützt auch den Naturschutz. Das Projekt zeigt eindrucksvoll, wie sich die durch Smartphones massenhaft verbreitete Fotoausrüstung in der Hosentasche, das Interesse an Natur, botanisches Wissen und das Konzept der Citizen Science zu einem stimmigen Ganzen zusammenfügen und aus der Digitalisierung eine echte Chance statt nur ein Schlagwort machen.

 

Werden Sie sichtbar! ORCID – eine ID für die Wissenschaft

Informationen:
ORCID DE, Förderung der Open Researcher and Contributor ID in Deutschland

Um sicher zu gehen, dass alle wissenschaftlichen Arbeiten ihnen als Autor eindeutig zugeordnet werden, kann die sogenannte ORCID verwendet werden. Die ORCID (Open Researcher and Contributor ID) ist eine eindeutige und verlagsunabhängige Identifizierungsnummern (ORCID iDs) für Autorinnen und Autoren die von einer gemeinnützigen Initiative (gegründet von Forschungseinrichtungen, Verlage und Förderorganisationen) vergeben wird . Sie ist unbegrenzt gültig und ein mittlerweile international anerkanntes Instrument, um Personen eindeutig zu identifizieren und damit ihren Forschungsergebnissen zuzuordnen.

Aus dem Doktoranden wird der Habilitand und später der Professor, und das alles selten an der gleichen Universität oder in derselben Stadt. Forschende wechseln zwischen Projekten hin und her, und gerne wechselt damit auch die Kontaktadresse. Findet die wissenschaftliche Karriere über Ländergrenzen hinweg statt, ergeben sich möglicherweise Komplikationen mit den kleinen interessanten Sonderzeichen, die nicht auf allen Tastaturen zu finden sind, wie dem deutschen „ß“ oder den Umlauten. Menschen heiraten, verpartnern sich oder lösen diese Bindungen wieder auf, was mit wechselnden Nachnamen verbunden sein kann.

Damit über die Zeit und den Wechsel von Institutionen und Namen hinweg alle Publikationen einfach zugeordnet werden können, haben Forschende die Möglichkeit sich bei ORCID (https://orcid.org/) zu registrieren. Über die Profileinstellungen können sie sowohl kontrollieren, welche Publikationen welchem Personenkreis (Allgemeinheit, eigene Institution, bestimmte Dritte) angezeigt werden, als auch die Stationen des eigenen Lebenslauf an einer Stelle dauerhaft und konsistent dokumentieren. Da mittlerweile eine Reihe von Verlagen die ORCID nutzen, kann durch die Eintragung in ORCID vermieden werden, dass die gleichen persönlichen Daten immer wieder eingegeben werden müssen, wie z. B. beim Einreichen von Daten oder Artikeln zur Publikation.

Was Sie über ORCID wissen sollten:

  1. Steht für Open Researcher and Contributor ID
  2. (alpha-)numerischer 16-stelliger Code
  3. Eindeutige wissenschaftliche Identität (auch über Namenswechsel, Tippfehler oder Namensgleichheit hinweg)
  4. Wird von Zeitschriften, Forschungsförderern und Institutionen genutzt
  5. Wird von Forschenden selbst gepflegt
  6. Hält länger als eine E-Mail-Adresse
  7. ORCID-Erstellung dauert ca. 30 Sekunden
  8. Wird von einer gemeinnützigen Initiative betrieben
  9. Wächst kontinuierlich (Stand Mai 2019 6,388,639 ORCIDs)
  10. Verbindung zu Web of Science, Scopus, Zenodo, DataCite, u.a.

 

OER mit Data EDUcation

Die Zukunft findet in Bibliotheken statt, nicht nur, aber auch im Bereich Open Educational Ressources. Open Educational Resources (OER) sind freie zugängliche Lern- und Lehrmaterialien, die beliebig genutzt und weitergegeben werden können. Dazu zählt eine breite Vielfalt an digitalen Inhalten wie Lehrveranstaltungen, Videos, Tests und andere Mittel der Wissensübermittlung. Wir möchten Ihnen dazu aus aktuellem Anlass ein exzellentes Beispiel vorstellen:

Am 20. März wurde auf dem 7. Bibliothekskongress in Leipzig der Online-Kurs „Data EDUcation an der UDE“ der Universitätsbibliothek Duisburg-Essen mit dem Preis Zukunftsgestalter in Bibliotheken 2019 ausgezeichnet. Nutzerinnen und Nutzer erhalten hier Tipps zur Wirkung, Recherche, Bewertung und Weiterverarbeitung von Statistiken und numerischen Daten. Zielgruppe sind insbesondere Studierende der Wirtschafts-, Politik- und Sozialwissenschaften, die für ihre Haus-, Seminar- oder Abschlussarbeit eine empirische Analyse erstellen möchten.

Neugierig geworden? Hier geht es zum Kurs: https://www.uni-due.de/dataedu/