In dem Seminar „,Wie war das damals?‘ – Leben in der DDR“ der Universität Erfurt beschäftigten sich Studentinnen des Studiengangs „Primare und Elementare Bildung“ ein Semester lang mit der Frage, was das Leben in der DDR ausmachte und wie dieses zeitgeschichtliche Thema Kindern nahegebracht werden kann. Die Ergebnisse dieser Auseinandersetzung präsentieren die Studierenden am Dienstag, 4. Juli, von 8 bis 10 Uhr in der Gedenk- und Bildungsstätte Andreasstraße. Anschließend sind die Projekte noch am selben Tag innerhalb der regulären Öffnungszeiten von 12 bis 20 Uhr ausgestellt.
„Die Auseinandersetzung mit der Geschichte der DDR ist im Grundschulalltag noch nicht selbstverständlich“, erklärt Prof. Dr. Sandra Tänzer, Seminarleiterin und Professorin für Pädagogik und Didaktik des Sachunterrichts an der Universität Erfurt. „Aber es hat sich gezeigt, dass einige Kinder bereits explizites Vorwissen über die DDR aufweisen und ein großes Interesse an dem Thema haben.“ Deshalb sei es wichtig, dieses Themenfeld auch im Rahmen der Lehrerinnen- und Lehrerbildung fachlich zu durchdringen, fachdidaktisch zu reflektieren und die zukünftigen Lehrerinnen und Lehrer dabei zu unterstützen, einen eigenen Standpunkt zur Thematisierung der DDR-Geschichte in ihrer historisch-politischen Dimension zu bilden.
An diese Anforderung knüpfte Sandra Tänzers Lehrveranstaltung an. Die Studierenden näherten sich dem Thema über Gegenstände, die in der Lebenswelt von Kindern, Jugendlichen oder Erwachsenen in der DDR eine Rolle gespielt haben, erforschten die dahinter liegenden Zusammenhänge und rekonstruierten systematisch an selbstgewählten Beispielen, was anhand eines Gegenstandes über das (Zusammen-)Leben in der DDR erfahren werden kann.
Die Themen der sechs Projektgruppen:
- Vorstellungen und Perspektiven in Ost und West über die Rolle der Frau in BRD und DDR
- Leistungssport in der DDR
- „Do-it-yourself als Lebensphilosophie?“ – die wirtschaftliche Dimension des gesellschaftlichen Zusammenlebens in der DDR
- Oppositionsgeschichte in Erfurt: Wie kam es von der kirchlichen Opposition über die Friedensgebete zur Friedlichen Revolution?
- Anforderungen an die Lehrerpersönlichkeit der DDR
- Was hieß es, Pionier zu sein? – Die Pionierorganisation „Ernst Thälmann“
Zur Präsentation der Projekte sind Interessierte herzlich eingeladen. Der Eintritt in die Gedenkstätte ist an diesem Tag frei.