„Antiklerikalismus und Entzauberung der Welt – Ursache und Faktoren der Säkularisierung aus historischer Perspektive“ ist eine öffentliche Gastvorlesung überschrieben, zu der die Universität Erfurt am Dienstag, 23. Juni, um 20 Uhr ins Coelicum, Domstraße 10, einlädt. Referent ist Prof. Dr. Klaus Unterburger, Kirchenhistoriker an der Katholisch-Theologischen Fakultät der Universität Regenburg. Der Eintritt ist frei.
Die großen christlichen Kirchen in Deutschland machen die Erfahrung, dass die Gottesdienste immer leerer werden, dass die Bindung an die Institutionen nachlässt und die Vertrautheit mit christlichen Traditionen deutlich schwächer wird. Was sind die Ursachen dieses Prozesses, wann setzte er ein und warum gibt es bedeutende Unterschiede zwischen Konfessionen und Regionen? Prof. Dr. Klaus Unterburger geht diesen Fragen in einer Gastvorlesung nach. Der Vortrag versucht, mit historischen Mitteln sich diesem Fragenkomplex zu nähern und einige bislang wenig beachtete Aspekte herauszuarbeiten. Beginnt die Säkularisierung tatsächlich erst mit der Industrialisierung, der Arbeiterbewegung und dem Entstehen neuer Industriestädte? Wie ist die enge Kirchenbindung in katholischen Gebieten bis in die Zeit nach dem II. Weltkrieg hinein zu bewerten? Welche Formen von Religion verschwinden, besonders seit den 1960er-Jahren und warum ist das so? Alle Interessierten sind zum Vortrag herzlich eingeladen.