Im Rahmen der gemeinsamen Ringvorlesung „Flüchtlinge im 20. und 21. Jahrhundert“ von Fachhochschule und Universität Erfurt findet am kommenden Dienstag, 10. November, eine Gesprächsrunde mit Anuschka Abutalebi, Migrations- und Integrationsbeauftragte der Stadt Erfurt, und José Paca, dem Vorsitzenden des Ausländerbeirates Erfurt, statt. Beginn ist wie gewohnt um 18 Uhr im Festsaal des Erfurter Rathauses. Der Eintritt ist frei.
Die Vortragsreihe, die im Wintersemester von den beiden Historikerinnen Prof. Dr. Birgit Schäbler und Prof. Dr. Christiane Kuller von der Universität Erfurt verantwortet wird, zielt darauf, der aktuellen, politisch hoch aufgeladenen Debatte um Flüchtlingsfragen eine historische Tiefenschärfe zu geben. Die Anzahl der Menschen, die im vergangenen Jahrhundert auf der Flucht waren, wird weltweit auf 250 bis 300 Millionen geschätzt. Im Unterschied zu früheren Migrationsbewegungen verließen die Menschen im 20. Jahrhundert ihre Heimat meistens nicht freiwillig, sondern infolge von Kriegen, aufgrund von „ethnischen Säuberungen“ sowie aus existenzieller wirtschaftlicher Not. Gleichzeitig hatten viele der Fluchtwellen eine globale Dimension. Das 20. Jahrhundert gilt deshalb als das „Jahrhundert der Flüchtlinge“, in dem die Rechts- und Sozialfigur des Flüchtlings ein neues Profil erhielt.
Das Thema soll in der Ringvorlesung sowohl theoretisch als auch an konkreten historischen und aktuellen Beispielen diskutiert werden. Auch die aktuellen politischen Fragen sollen so zur Sprache gebracht werden. Darüber hinaus wird ein expliziter Bezug zu Thüringen hergestellt.
Um die praktischen Herausforderungen und theologischen Grundlagen der Flüchtlingssozialarbeit soll es dann im nächsten Vortrag der Ringvorlesung gehen. Sabine-Maria Kuchta von der Caritas spricht darüber am Dienstag, 17. November.
Weitere Informationen zur Ringvorlesung finden Sie unter: www.uni-erfurt.de/ringvorlesungen.