Mit einem Festakt eröffnet die Forschungsbibliothek Gotha der Universität Erfurt am Montag, 6. Oktober, die Sonderausstellung „Ein Meister der Wissenschaft. Zum 250. Geburtstag des Gothaer Gelehrten Friedrich Jacobs (1764–1847)“. Die Ausstellung beleuchtet Leben und Werk des Gelehrten, der als Philologe, Schriftsteller und Numismatiker, vor allem aber als Direktor der Herzoglichen Bibliothek sowie des Münzkabinetts auf Schloss Friedenstein eng mit der Geschichte der Forschungsbibliothek Gotha verbunden ist.
Die Ausstellung schlägt einen Bogen von der Kindheit des in Gotha geborenen Christian Friedrich Wilhelm Jacobs über seine Zeit als Lehrer am dortigen Gymnasium bis hin zu seiner vielfältigen Tätigkeit als Philologe der griechischen und lateinischen Klassik, politischer Schriftsteller der Napoleon-Ära sowie als Philanthrop und Aufklärer, der sich für eine praxisnahe Erziehung der Kinder und eine Verbesserung der Lage der Frauen einsetzte. In der Schau wird dabei erstmals auch ein Schulzeugnis Jacobs‘ gezeigt, das bei der Vorbereitung der Ausstellung in den Beständen der Forschungsbibliothek Gotha entdeckt wurde. Das Zeugnis stammt aus dem Jahr 1778, als Jacobs im Alter von fast 14 Jahren das berühmte Gothaer Gymnasium besuchte. Wie in der Zeit üblich, wurde altersübergreifend und dem Leistungsstand entsprechend unterrichtet, so dass Jacobs der jüngste unter seinen Mitschülern war, die in der Regel schon 18 oder 19 Jahre alt waren. Er erzielte durchweg gute Leistungen, was auf eine gute Privatausbildung im Hause der Jacobs schließen lässt.
Die Forschungsbibliothek Gotha verdankt Jacobs eine vollkommen neue Katalogisierung der Handschriften und Alten Drucke sowie eine detaillierte Beschreibung der Kostbarkeiten und Raritäten dieser damaligen Herzoglichen Bibliothek. Sein umfangreicher Nachlass, den die Forschungsbibliothek Gotha bewahrt, ist ein noch zu hebender Schatz der neuzeitlichen Gelehrtenwelt des frühen 19. Jahrhunderts.
Die Ausstellung ist nur im Rahmen von Sonderführungen am 14. und 30. Oktober, 16 Uhr, sowie im Rahmen der regulären öffentlichen Führungen am 8., 15., 22. und 29. Oktober, 15 Uhr, bzw. der Abendführung am 14. Oktober, 18 Uhr, zu besichtigen.
Weitere Informationen / Kontakt:
Dr. Sascha Salatowsky
- +49 361 737-5562
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