Darum, wie ein friedliches Zusammenleben von Religionen und Weltanschauungen gelingen kann, geht es in einem öffentlichen Vortrag des Schweizer Historikers Urs Altermatt, zu der das Theologische Forschungskolleg der Universität Erfurt am Dienstag, 2. Juli, alle Interessierten herzlich einlädt. Beginn ist um 20 Uhr im Hörsaal Coelicum, Domstraße 10.
Die religiöse Landschaft in Westeuropa ist durch überraschende Ungleichzeitigkeiten gekennzeichnet: Auf der einen Seite existiert eine nicht zu übersehende und akzeptierte Pluralität der Religionen. Auf der anderen Seite ist eine „Islamophobie“ nicht zu verkennen. Ihr widmet sich Prof. Dr. Urs Altermatt, derzeit Fellow am Theologischen Forschungskolleg der Universität Erfurt, in seinem Vortrag „Islam in Westeuropa: Stehen wir vor einem neuen Kulturkampf?“. Die Probleme und Verwerfungen, die sich mit der „Islamophobie“ verbinden, wird er am Beispiel der Minarettabstimmung 2009 in der Schweiz diskutieren. Sie ging – für viele Beobachter in Europa überraschend – mit einer Mehrheit für ein Verbot aus. Altermatt wird nach Strategien fragen, die für die Angehörigen verschiedener Religionsgemeinschaften wie die Konfessionsfernen ein friedliches Zusammenleben fördern und sichern können.
Prof. em. Dr. Urs Altermatt war Professor für Zeitgeschichte an der Universität Fribourg. Von 2003 bis 2007 amtierte er dort als Rektor. Zu seinen Forschungsschwerpunkten gehören u.a. das Verhältnis von Kultur, Religion und Gesellschaft; Fragen des Umgangs mit Minderheiten; sowie Themenfelder rund um Nationalismus, Antisemitismus und Rechtsextremismus.