Im Rahmen der Vortragsreihe „Public History: Geschichte, Erinnerung, Öffentlichkeit“, die historische Themen aus der Antike bis ins 20. Jahrhundert in den Fokus rückt, lädt das Historische Seminar der Universität Erfurt am Dienstag, 15. Mai, zum nächsten Vortrag ein. Der Historiker Jan Taubitz spricht dann zum Thema „Auschwitz? You’ll be saying Wowschwitz. Public Holocaust History in den USA.“. Beginn ist um 18 Uhr im Kapitelsaal des Predigerklosters, Meister-Eckehart-Straße 1. Alle Interessierten sind dazu herzlich eingeladen. Der Eintritt ist frei.
Public History ist die Darstellung von Geschichte außerhalb wissenschaftlicher Institutionen, Publikationen und Veranstaltungen. Der Vortrag von Jan Taubitz über Videointerviews mit Holocaust-Überlebenden, die seit den späten 1970er-Jahren in den USA entstehen, bringt dieses Konzept an seine Grenzen. Der Vortrag zeigt die wechselseitigen Beziehungen verschiedenster Akteure, die bei der Produktion, der Verbreitung und der kritischen Reflexion dieser Interviews beteiligt sind. Wissenschaft, Populärkultur und Zeitzeugen schaffen dabei Wissen, Erzählungen und Bilder über den Holocaust, indem sie sich ständig voneinander abgrenzen aber auch wieder aufeinander beziehen. Durch einen Blick auf moderne Sitcoms, wie The Sarah Silverman Program oder Curb Your Enthusiasm, wird zudem verdeutlicht, dass auch das vermeintliche Alleinstellungsmerkmal der Geschichtswissenschaft, ihre Selbstreflexivität, erfolgreich von anderen Akteuren ausgeübt wird.
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Reiner Prass
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