Universität Erfurt

Dritter Vortrag in der Reihe "600 Jahre Bibliotheca Amploniana": Pressemitteilung Nr.: 108/2012 - 28.06.2012

„Bibelstudium und Exegese im Spätmittelalter“ ist der Titel der dritten öffentlichen Vorlesung in der Reihe „600 Jahre Bibliotheca Amploniana“, zu der die Universität Erfurt am kommenden Mittwoch, 4. Juli, herzlich einlädt. Referent ist der Wiener Kirchenhistoriker Prof. Dr. Thomas Prügl. Beginn ist um 19.30 Uhr im Hörsaal Coelicum, Domstraße 10. Der Eintritt ist frei. Unterstützt wird die Vorlesung durch den Freundeskreis der Katholisch-Theologischen Fakultät Erfurt.

In den Handschriften der „Bibliotheca Amploniana“, die in der Universitäts- und Forschungsbibliothek Erfurt/Gotha bewahrt und erforscht wird, finden sich bibelexegetische Beiträge, die für die Hand mittelalterlicher Theologen und ihre Ausbildung gedacht waren. Man begegnet einer in Fragestellung und Methodik von heutigen Weisen der Schriftauslegung deutlich unterschiedenen Exegese. Sie ist dem heutigen Leser in manchem fremd. Insbesondere der vierfache Schriftsinn gilt als der Ansatz schlechthin, um sich in der Zeit des Amplonius Rating de Berka biblischen Texten zu nähern. Was interessierte die Theologen dieser Zeit an der Bibel? Wie näherten sie sich den biblischen Büchern? Was griffen sie für wissenschaftliche Diskussionen, was aber auch beispielsweise für die Predigt auf? Thomas Prügl forscht seit langer Zeit über die Exegese des Mittelalters. Ins Zentrum seines Vortrags wird er Methoden und Genres der Schriftauslegung in der (spät-)scholastischen Theologie stellen.

Thomas Prügl ist Professor für Kirchengeschichte an der Katholisch-Theologischen Fakultät der Universität Wien und Vorstand des dortigen Instituts für Historische Theologie. Neben der Geschichte der Schriftauslegung im Mittelalter zählen die mittelalterliche Ekklesiologie und die Konziliengeschichte zu seinen Forschungsschwerpunkten.

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