Universität Erfurt

„Der lange Abschied von der Säkularisierungsthese – und was kommt danach?“: Pressemitteilung Nr.: 107/2012 - 28.06.2012

Das Verhältnis von Religion und Moderne beschäftigt Öffentlichkeit wie Wissenschaft spätestens seit dem 11. September 2001 wieder neu und intensiv. Die Vorstellung, dass mit der Modernität einer Gesellschaft Religion ins Hintertreffen gerät – die „Säkularisierungsthese“ –, ist dabei in den vergangenen Jahren immer stärker in Frage gestellt worden. „Der lange Abschied von der Säkularisierungsthese – und was kommt danach?“ ist Titel einer öffentlichen Gastvorlesung des Theologen und Religionssoziologen Prof. Dr. Karl Gabriel aus Münster, zu der das Theologische Forschungskolleg der Universität Erfurt am Dienstag, 3. Juli, herzlich einlädt. Beginn ist um 20 Uhr im Hörsaal Coelicum, Domstraße 10. Der Eintritt ist frei.

Gabriel geht der Frage nach, wie man die Situation von Religion heute anders beschreiben kann als durch die Säkularisierungsthese. Auch die pauschale Rede von einer Wiederkehr der Religion greift für ihn zu kurz. Er sucht nach einer Möglichkeit, der sehr differenzierten Situierung von Religion in Westeuropa am Anfang des 21. Jahrhunderts gerecht zu werden. Mit seinem Vortrag wird er einen Einblick in seine aktuelle Forschung geben. Karl Gabriel war bis zu seiner Emeritierung 2008 Professor für Christliche Sozialwissenschaften an der Katholisch-Theologischen Fakultät der Westfälischen Wilhelms-Universität Münster und Direktor des dortigen Instituts für Christliche Sozialwissenschaften. Er ist Senior Fellow im Exzellenzcluster „Religion und Politik in den Kulturen der Vormoderne und Moderne“ der Universität Münster. Im Sommersemester ist er Fellow am Theologischen Forschungskolleg der Universität Erfurt, wo er an einem Projekt über „Umstrittene Säkularisierung – Perspektiven jenseits von Säkularisierung und Wiederkehr der Götter“ arbeitet. Zu diesem Themenfeld hat er jüngst einen Sammelband über „Modelle des religiösen Pluralismus. Historische, religionssoziologische und religionspolitische Perspektiven: Historische Beispiele – empirische Analysen – systematische Perspektiven“ (Berlin 2012) mit herausgegeben.

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