Universität Erfurt

Fremde Heimat - Migration und religiöse Identität: Pressemitteilung Nr.: 69/2010 - 31.03.2010

„Fremde Heimat. Migration – Integration – religiöse Identität“ – so lautet der Titel einer Vortragsreihe, die die Katholisch-Theologische Fakultät der Universität Erfurt im Sommersemester in Kooperation mit dem Institut für Katholische Theologie der Universität Bamberg veranstaltet. An fünf Abenden werden Referenten aus Bamberg und Erfurt zu unterschiedlichen Aspekten von Migration und Identität sprechen. Besonders hervorzuheben ist dabei der Vortrag des Präsidenten des Bundesamts für Migration und Flüchtlinge, Dr. Albert Schmid, am 27. Mai.

„Mit der Kooperation zwischen Erfurt und Bamberg realisieren wir eine Forderung der Denkschrift ´Theologien´ des Wissenschaftsrates vom 1. Februar 2010. Dort werden ja verstärkt Kooperationen zwischen Fakultäten und Instituten gefordert, auch Bistums- und Ländergrenzen übergreifend“, erläutert Mitorganisator Prof. Dr. Michael Gabel von der Universität Erfurt. Im Mittelpunkt der Vortragsreihe stehen die Herausforderungen, die Migration mit sich bringt: In der Fremde gerät die eigene, bisher für selbstverständlich gehaltene Identität in Bewegung, wird prekär. Sie wird sowohl als gefährdet als auch wertvoll erlebt. Identitätsverlust droht – Identitätssicherung, ja, vielmehr -stiftung wird notwendig. Religion ist hierfür ein bestimmender Faktor. Sie stabilisiert die menschliche Identität, gibt ihr Richtung und Sinn. Dass unter Migrationsbedingungen religiöse bzw. konfessionelle Identitäten erstarken und sich verändern, ist nicht verwunderlich. Dass diese Identitätsstiftung sowohl gesellschaftlicher Integration als auch Desintegration dienen kann, auch nicht - diese Einsichten gibt es nicht erst seit der Diskussion um die Islamkonferenz. Und doch werden die dahinter stehenden Phänomene von Soziologie und Theologie mit immer größerer Aufmerksamkeit bedacht – und sie müssen bedacht werden angesichts der zunehmenden Migrationsbewegungen und der damit verbundenen Probleme einer post(?)modernen Identitätssuche.

In insgesamt fünf Abendvorträgen, jeweils donnerstags um 19.30 Uhr im Hörsaal Coelicum, Domstraße 10 in Erfurt, wird das Thema nun reflektiert und vertieft. Termine sind am: 15. April, 20. und 27. Mai sowie am 10. und 24. Juni.

Für Studierende bietet die Fakultät die Vortragsreihe auch als Seminar im „Studium Fundamentale“ an. Dafür werden die Vorträge dann um zwei Blocktermine ergänzt. Anmeldung bis zum 9. April unter fth@uni-erfurt.de.

Weitere Informationen / Kontakt:

Prof. Dr. Michael Gabel


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