Universität Erfurt

Von Bücherwürmern und Weltbürgern: Pressemitteilung Nr.: 67/2010 - 26.03.2010

„Das ganze Haus ist Buch“ – so lautet der Titel einer Ausstellung, die vom 9. April bis zum 21. Mai in der Universitätsbibliothek Erfurt präsentiert wird. Zu sehen ist die „Sammlung Teufel“, die die vielseitige geistige Welt des Ehepaars Helena und Helmut Teufel widerspiegelt: Beide sind Kenner und Liebhaber von Literatur, Kunst und Musik und hatten die Universität 1997 um diese außergewöhnliche Schenkung von 50.000 Büchern bereichert. Die Ausstellung wird am Donnerstag, 8. April, um 17 Uhr in Anwesenheit von Dr. Helmut Teufel eröffnet.


Gern und oft werden Bücher verschenkt, aber wer verschenkt schon gleich 50.000 Stück? Und: Kann jemand überhaupt so viele Bücher lesen? Man bräuchte ganze 49 Jahre - wenn man 20 Bücher wöchentlich lesen würde - um dieses Pensum zu schaffen. Das Ehepaar Teufel hat insbesondere auf dem Gebiet der modernen deutschsprachigen und tschechischen Literatur viele interessante, aber auch skurrile Objekte gesammelt: Erstausgaben, Werke mit Autographen von Autoren oder besonders ausgestattete Bücher. Eine Fundgrube ist die Sammlung für Musikinteressierte, finden sich darin doch beispielsweise Kompositionen, die in Vergessenheit gerieten oder kaum Erwähnung fanden. In der Ausstellung gezeigt wird unter anderem eine Notenhandschrift des Komponisten Otto Fiebach (1851–1937), die bisher nirgendwo nachgewiesen ist.


Eine ganz eigene Prägung bekommt die Sammlung durch das persönliche Interesse von Dr. Helmut Teufel an der Erforschung der Geschichte der Juden, des Judentums und des Antijudaismus. Diesem Themenkreis sind nicht nur die ältesten Bücher (18. Jahrhundert) der Sammlung zuzuordnen, sondern auch akribisch zusammengetragene schriftliche Zeugnisse des 19. und 20. Jahrhunderts. Ein geografischer Akzent liegt dabei auf Böhmen und Mähren.


„Bislang konnten wir etwa 30.000 Bände der Sammlung in den Bestand der Universitätsbibliothek integrieren“, sagt Kathrin Drechsel, die Kuratorin der Ausstellung. „Sie bereichern das inhaltliche Angebot der Bibliothek um viele Facetten. Und dies wollen wir mit der Ausstellung noch einmal besonders würdigen.“

Die Ausstellung ist jeweils montags bis freitags von 8 bis 22 Uhr, samstags von 10 bis 16 Uhr und sonntags von 13 bis 18 Uhr in der Universitätsbibliothek zu sehen.

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