Universität Erfurt

Über die Verknüpfung von Individualität und Moderne: Pressemitteilung Nr.: 63/2010 - 19.03.2010

Um Individualisierung in der Religion und die religiöse Erfahrung in alten Texten geht es in einer Tagung, zu der die Forschungsgruppe „Religiöse Individualisierung in historischer Perspektive“ des Max-Weber-Kollegs der Universität Erfurt in dieser Woche ins Augustinerkloster eingeladen hat. Noch bis morgen werden dazu Spezialisten aus aller Welt in Erfurt zu Gast sein, die sich in ihrer wissenschaftlichen Arbeit mit dem Thema „Antike Religionsgeschichte“ auseinandersetzen.

Bei der Tagung geht es nun darum, zu fragen, in welchen Formen Religion in der Antike eine Möglichkeit geboten hat, Individualität zu entfalten bzw. in welcher Form sie sie sogar erzeugt hat. Die Wissenschaftler untersuchen dies anhand von Textphänomenen und ausgewählter Literatur und diskutieren dabei ihre jeweils eigene Forschung zur antiken Religionsgeschichte, in die neben dem antiken Christentum auch das Judentum einbezogen ist. „Die bisherigen Vorträge haben gezeigt, dass Visionen und die Berufung darauf zur Reflexion auf die eigene Individualität führen“, erläutert Prof. Dr. Jörg Rüpke von der Universität Erfurt ein erstes Ergebnis der Tagung im Augustinerkloster.

Die Kolleg-Forschergruppe am Max-Weber-Kolleg untersucht Individualisierungsprozesse in der Religion und fragt nach deren Folgen. Besonderes Augenmerk liegt dabei auf Existenz und Umfang individueller Spielräume religiösen Handelns, der daraus resultierenden Gestaltung religiöser Traditionen und religiösen Reflexionen auf Individualität vor und außerhalb der abendländischen Moderne. Im Austausch historischer und systematischer Disziplinen werden so neue Quellen für die Religionsgeschichte erschlossen, aber auch Muster für die Beschreibung von Religionen, religiöser Erfahrung und religiösem Wandel überprüft und verändert.

Weitere Informationen / Kontakt:

Prof. Dr. Jörg Rüpke

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