Universität Erfurt

Zur Konstruktion und Kontrolle des Göttlichen : Pressemitteilung Nr.: 62/2010 - 16.03.2010

Rund 40 Doktoranden aus Argentinien, Kanada, den USA und Europa sind derzeit zu Gast am Max-Weber-Kolleg der Universität Erfurt, um an der am Wochenende begonnenen 11. „International Spring School on Ancient Religion“ teilzunehmen. Die Tagung, die noch bis Donnerstag geht, steht unter dem Titel „Konstruktion und Kontrolle des Göttlichen“.

Dabei geht es unter anderem um die Frage, wie Götter in der griechisch-römischen Antike dargestellt wurden. Dies geschah zum einen in Form von Bildern und Gemälden, in Form von Statuen und Münzen, aber auch in ganz anderen Techniken, beispielsweise durch die Erfindung von Namen oder das Erzählen von Geschichten, um eben diesen Göttern Gestalt zu verleihen, sie greifbar und sich ein Bild von ihnen zu machen. In Vorträgen und Diskussionsrunden gehen die Wissenschaftler nun der Frage nach, auf welche Weise mit den so gewonnenen Gottheiten umgegangen wurde. Wie wurden sie verehrt und wie wurde deutlich gemacht, dass sie nicht von Menschenhand geschaffen sind? Wie entstanden und welche Rolle spielten die Bilder, die von ihnen erzeugt wurden?

„Das Thema Bilder ist dabei ein sehr aktuelles“, sagt Prof. Dr. Jörg Rüpke, Fellow am Max-Weber-Kolleg und Organisator der Tagung. „Wir befinden uns selbst gerade in einer Zeit des massiven Medienumbruchs. Texte werden durch Bilder ersetzt oder treten - beispielsweise im Internet - in völlig neuen Zusammenhängen auf. Wir lernen dabei, diese Bilder einzuordnen und neu zu beurteilen, aber erfahren auch gleichzeitig, wie verführerisch sie sein können und wie sie in falsche Zusammenhänge gesetzt, eine völlig neue Aussage bekommen können.“ Dies sei beispielsweise gerade dann deutlich spürbar, wenn es um Naturkatastrophen oder Krieg geht.

Die Teilnehmer der Tagung befassen sich in ihrer wissenschaftlichen Arbeit alle mit Themen zur antiken Religionsgeschichte. Die Veranstaltung in Erfurt soll ihnen nun die Möglichkeit bieten, ihre Kenntnisse zu erweitern, aber auch ihre Arbeit anderen zugänglich zu machen und sie mit anderen zu diskutieren.

Weitere Informationen / Kontakt:

Prof. Dr. Jörg Rüpke

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