Unter der Leitung von Prof. Dr. Michael Gabel von der Katholisch-Theologischen Fakultät der Universität Erfurt beraten 60 Delegierte Katholisch-Theologischer Fakultäten und Institute sowie 20 Repräsentanten von Wissenschafts- und kirchlichen Organisationen vom 31. Januar bis 2. Februar gemeinsam über aktuelle Fragen theologischer Forschung und Lehre. Anlass ist die Jahresversammlung des Katholisch-Theologischen Fakultätentages, der auf Einladung der Katholisch-Theologischen Fakultät der Universität Tübingen in Untermarchtal bei Ulm stattfindet.
Neben den Beratungen der Delegierten gehört auch ein Studientag mit öffentlichen Veranstaltungen zum Programm. Thema ist die „Kompetenzorientierung für die Theologie“, mit der der Fakultätentag die Studienreform an den deutschen Hochschulen kritisch und zugleich konstruktiv begleiten will. Prof. Dr. Niclas Schaper, Ordinarius für Arbeits- und Organisationspsychologie des Instituts für Humanwissenschaften an der Universität Paderborn, spricht dabei zum Thema „Studiengänge kompetenzorientiert gestalten!?“ (31. Januar, 20 Uhr). Und Dr. Oliver Reis, Technische Universität Dortmund, Institut für Katholische Theologie, hält einen Vortrag unter dem Titel „Lehre 'von hinten' denken - Konsequenzen der ‚Kompetenzorientierung’ für die Theologie“ (1. Februar, 9 Uhr). Beide Vorträge sind öffentlich und eingebettet in Erfahrungsberichte aus den verschiedenen Fakultäten und Instituten in Deutschland.
Weitere Themen des Fakultätentages sind Fragen zum Bologna-Prozess in der Theologie, insbesondere eine gegenseitige Vereinbarung zur Sicherung der Mobilität im Theologiestudium sowie Fragen der Qualitätssicherung und der Sicherung des wissenschaftlichen Nachwuchses. Mit Aufmerksamkeit wird der Fakultätentag die zeitgleich stattfindenden Beratungen des Wissenschaftsrates in Berlin zum Thema „Theologien und Religionswissenschaften an deutschen Hochschulen“ verfolgen, die für die eigene Arbeit von großer Bedeutung sein werden. In diesem Zusammenhang wird sich die Veranstaltung auch Fragen zur islamischen Theologie an deutschen Hochschulen widmen.
Am 1. Februar feiert dann der Generalvikar der Diözese Stuttgart-Rottenburg, Domkapitular Dr. Clemens Stroppelin, um 18 Uhr im Kloster Obermarchtal eine Heilige Messe gemeinsam mit den Teilnehmern und Gästen des Fakultätentages sowie den Mitgliedern der Tübinger Katholisch-Theologischen Fakultät.
Dem Katholisch-Theologischen Fakultätentag gehören Vertreter aller Katholisch-Theologischen Fakultäten, der kirchlichen Hochschulen und Theologischen Institute in Deutschland an. Zum Fakultätentag gehören außerdem Vertreter aus Österreich, der Schweiz und Italien sowie Gäste aus Ungarn. Hinzu kommen Delegierte des Evangelisch-Theologischen, des Philosophischen und des Allgemeinen Fakultätentages sowie Vertreter wichtiger hochschulpolitischer Institutionen wie der Hochschulrektorenkonferenz und der Deutschen Forschungsgemeinschaft.
Während der Jahrestagung am Montag, 1. Februar, wird auch die „Agentur für Qualitätssicherung und Akkreditierung kanonischer Studiengänge in Deutschland (AKAST)“ ihre Mitgliederversammlung abhalten. Sie ist im Einvernehmen mit dem Heiligen Stuhl gemeinsam vom Fakultätentag und von der Deutschen Bischofskonferenz gegründet worden und dient der Akkreditierung und Qualitätssicherung von Studiengängen in katholischer Theologie, die zur Erlangung des Pfarrdienstes bzw. zum Beruf des/der Pastoralreferenten/Pastoralreferentin qualifizieren. Im vergangenen Jahr hat die Agentur mit dem Magisterstudiengang Katholische Theologie an der Universität Erfurt den ersten neu geschaffenen Studiengang in Katholischer Theologie akkreditiert. In diesen Tagen geschieht die Akkreditierung in vier weiteren Fakultäten und kirchlichen Hochschulen.