„Meine Frühe Neuzeit. Rückblick und Perspektiven.“ lautet der Titel eines Vortrags von Winfried Schulze (Bochum), zu dem das Forschungszentrum Gotha für kultur- und sozialwissenschaftliche Studien der Universität Erfurt am Mittwoch, 20. Oktober, in den Konferenzraum der Forschungsbibliothek auf Schloss Friedenstein in Gotha einlädt. Beginn ist um 18.15 Uhr.

Das Epochenkonzept der „Frühen Neuzeit“ ist „älter“ geworden – Zeit also, um  innezuhalten und die Tragfähigkeit dieses Zugriffs auf den Prüfstand zu stellen. Winfried Schulze erstattet im Rahmen seines Vortrags einen kritischen Bericht über die eigenen Erfahrungen und den eigenen Umgang mit einer Epoche, mit der er sich selbst mehr als 40 Jahre lang wissenschaftlich beschäftigt hat. Darüber hinaus sollen Leistungen und mögliche Schwächen dieses Epochenkonzepts zur Diskussion gestellt werden. Indem er ältere und neuere Perspektiven auf die Frühe Neuzeit gegenüberstellt, ihr manchmal nicht konfliktfreies Nebeneinander kommentiert, möchte Schulze eine Perspektive aufzeigen, die von einem unfruchtbaren Gegeneinander zu einer integralen Sicht führen und neues Interesse an dieser Epoche wecken kann. Letztlich soll damit auch die Frage gestellt werden, wie sich der vollziehende Perspektivenwandel der modernen Geschichtswissenschaft auf die Epoche der Frühen Neuzeit auswirkt.
 
Zur Person:
Winfried Schulze, Prof. em., war bis 2007/8 Professor für die Geschichte der Frühen Neuzeit an der Ludwig-Maximilians-Universität München. Er hat u.a. zur Methode der Geschichtswissenschaft sowie zur Sozial- und Alltagsgeschichte der Frühen Neuzeit veröffentlicht und ist mit zahlreichen Auszeichnungen und Preisen geehrt worden. In den Jahren 1998 bis 2001 war er zudem Vorsitzender des Wissenschaftsrats.