Universität Erfurt

Die jüdische Gemeinde im mittelalterlichen Erfurt: Pressemitteilung Nr.: 202/2010 - 20.10.2010

Dr. Maria Stürzebecher
Dr. Maria Stürzebecher

In der zweiten Veranstaltung der Ringvorlesung „Erfurter Gesellschaftsbilder“ am Dienstag, 26. Oktober, referiert Dr. Maria Stürzebecher, Stadtverwaltung Erfurt, über das Thema „Die jüdische Gemeinde im mittelalterlichen Erfurt - Quellen und Sachzeugnisse“. Die öffentliche Vorlesung beginnt um 18 Uhr im AudiMax der Fachhochschule Erfurt, Altonaer Str. 25. Der Eintritt ist frei.

Inhaltlich wird es um die Geschichte der jüdischen Ansiedlung in Erfurt im Mittelalter gehen, vom Ende des 11. Jahrhunderts bis zur endgültigen Vertreibung im Jahr 1458. Dabei stützt sich die Referentin nicht nur auf schriftliche Quellen sondern auch auf eine Fülle erhaltener Sachzeugnisse aus diesem Zeitraum, wie die Alte Synagoge, die Mikwe, Grabsteine, Handschriften und den Erfurter Schatz. Der Schatz war der Auslöser für Stürzebecher, sich mit diesem Themenkomplex zu befassen: „Bei meinem Volontariat am Thüringer Landesamt für Denkmalpflege und Archäologie in Weimar bin ich vor etwa zehn Jahren auf den Schatz gestoßen“, sagt die Referentin. „Das war noch vor seiner Restaurierung und ich hatte das große Glück, mich mit dem Fund beschäftigen zu dürfen.“

Die Referentin, Dr. Maria Stürzebecher, ist 1974 in Erfurt geboren. Sie studierte bis 1999  Kunstgeschichte, Klassische Archäologie, Alte Geschichte und Soziologie an der Friedrich-Schiller-Universität Jena und absolvierte anschließend ein Volontariat am Thüringischen Landesamt für Denkmalpflege und Archäologie. In den Jahren 2004 bis 2008 folgte die Promotion zum Thema „Der Schatzfund aus der Erfurter Michaelisstraße - Mittelalterliche Goldschmiedearbeiten als Zeugnisse jüdischen Lebens in Erfurt“ am Lehrstuhl für Mittelalterliche Geschichte und Landesgeschichte der Universität Erfurt. Von 2007 bis 2009 wirkte sie bei der Vorbereitung des Museums Alte Synagoge mit und ist nun, seit 2009,  Beauftragte für das UNESCO-Weltkulturerbe bei der Stadt Erfurt.

Die von Universität und Fachhochschule Erfurt gemeinsam organisierte Ringvorlesung findet in diesem Semester zum elften Mal statt. Partner der Veranstaltung sind neben den Hochschulen die Stadtverwaltung, die Volkshochschule Erfurt, das HELIOS Klinikum sowie die Thüringer Allgemeine als Medienpartner. Unterstützt wird die Reihe von der Universitätsgesellschaft Erfurt e.V. sowie der Gesellschaft der Freunde und Förderer der Fachhochschule Erfurt e.V. Die nächste Ringvorlesung gibt es am 2. November, ihr Titel „Die Stadt als sakrale Gemeinschaft. Erfurt im Spätmittelalter“. Referent ist dann Prof. Dr. Josef Pilvousek von der Universität Erfurt.

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