Mit Unterstützung der Fritz Thyssen Stiftung arbeiten im Rahmen des Herzog-Ernst-Programms jedes Jahr Wissenschaftler aus aller Welt an der Forschungsbibliothek Gotha der Universität Erfurt. In regelmäßigen Arbeitsgesprächen stellen sie ihre aktuellen Forschungsvorhaben vor. Zum nächsten Stipendiatenkolloquium lädt das Forschungszentrum Gotha für kultur- und sozialwissenschaftliche Studien der Uni Erfurt am Dienstag, 21. September, um 16 Uhr in den Seminarraum des Forschungszentrums auf Schloss Friedenstein ein. Pietro Daniel Omodeo aus Turin spricht dann über „Friedrich Christian Laukhards Verteidigung des Giordano Bruno: die Dissertation von 1783“.
Im Jahr 1783 verteidigte der radikal gesinnte Freidenker Laukhard an der Universität Halle den umstrittenen Philosophen Giordano Bruno vor dem Vorwurf von Atheismus und Irrationalismus in einer Dissertation (Diatriba de Iordano Bruno). Darin betonte er den historisch-philosophischen Wert der Ideen von Bruno trotz deren Heterodoxie. Der Vortrag unternimmt eine textuelle Analyse und eine Deutung dieser seltsamen Schrift aus der Perspektive der Bruno-Forschung.
Der Referent, Pietro Daniel Omodeo, forscht über die Kulturgeschichte der Philosophie in der Frühen Neuzeit, insbesondere über das Denken von Bruno und die post-kopernikanischen Astronomie. Er studierte und promovierte in Philosophie an der Università degli Studi di Torino, Italien. Zurzeit forscht er im Rahmen eines Herzog-Ernst-Stipendiums an der Forschungsbibliothek Gotha.